19. Wut und Hoffnung oder „Der verzweifelte Kampf um die Freiheit“
Mit einem Seufzer ließ sich Loki zu Boden fallen.
„Geschafft“, murmelte er mehr zu sich, als zu seinem Kollegen.
Auch Steve senkte seinen Schild langsam, als er bemerkte, dass zumindest im Moment keine Gefahr mehr drohte. Unsicher und zugleich verwirrt sah er sich um.
Egal, wie sehr die Skelette versuchten, ihn zu erwischen, es gelang ihnen nicht.
Langsam ließ auch er sich zu Boden sinken.
Für längere Zeit saßen die beiden Männer einfach nur Rücken an Rücken da, ohne ein Wort zu verlieren, während sie sich aneinander abstützten und schwer keuchten.
„Sag mal, wie hast du das geschafft?“, unterbrach Steve schließlich das Schweigen.
„Ich habe einen Bannkreis gemalt, ähnlich wie auf deinem Schild, nur dass dieser hier deutlich mächtiger ist und böse Geister abhalten soll.“
„Aha“, brachte Steve schwach hervor. Er hatte zwar gehört, was der Gott gesagt hatte, aber er konnte es nicht wirklich verarbeiten. Er war einfach viel zu erschöpft, um über irgendetwas nachzudenken. Schon gar nicht über ein derart kompliziertes und unverständliches Thema!
Und auch die diversen Verletzungen, die er davongetragen hatte, machten sich jetzt schmerzlich bemerkbar, obwohl ihm sehr wohl bewusst war, dass er es noch gut erwischt hatte. Sein Kollege war weitaus schlimmer zugerichtet worden!
Aus der Gruft tönten weiterhin die grässlichen Geräusche von klappernden Knochen, aber das war den beiden Männern im Moment herzlich egal. Sie nahmen den Lärm nicht einmal mehr richtig wahr. Jeder für sich starrte auf einen imaginären Punkt in der Luft, während sie versuchten, ihre Atmung wieder zu beruhigen.
Wenigstes für diese kurze Zeit wollten sie nicht darüber nachdenken, wie miserabel die Situation, in der sie steckten, nach wie vor war.
„Passt auf, wir kümmern uns später um Steve und Loki! Die beiden werden schon noch solange durchhalten. Ich bin endlich eine Stufe weiter was das System-Knacken betrifft. Ich gebe euch jetzt den Weg zu mir frei und werde in der Zwischenzeit nach weiteren Informationen Ausschau halten und versuchen, Kontakt aufzunehmen, sollte ich jemanden aus der Gruppe entdecken“, proklamierte Tony über die Anlage.
Mit lautem Knarren öffnete sich plötzlich das Tor, an dem die beiden Agenten zuvor gescheitert waren.
„Wow, nicht schlecht!“, bemerkte Clint fasziniert.
„Geht einfach mal weiter in den nächsten Raum, ich mache euch dann schon auf!“
Natascha nickte und trat auf ihren Partner zu. Dieser sah sie zunächst etwas überrascht an, als sie ihm seine Hand anbot, ließ sich dann aber doch aufhelfen.
Die Geheimagentin wies ihren Freund an, sich an ihr abzustützen und gemeinsam machten sie probehalber einige Schritte.
„Geht das bei dir so?“, fragte sie ihn sichtlich besorgt.
Er nickte nur. „Ja, sicher. Mach dir um mich keine Sorgen!“
Seite an Seite begaben sich die beiden in den nächsten Raum, nicht wissend, was sie dort erwarten würde und in der Hoffnung, diesem Albtraum bald entrinnen zu können.
Schwer atmend stützte sich Thor auf seinen Knien ab, nachdem er Mjöllnir achtlos neben sich zu Boden geworfen hatte.
Langsam nahm er das Chaos um sich herum wahr, das er im Raum verursacht hatte. Kein Stein, kein Brett und schon gar kein Rüstungsteil lag mehr auf dem anderen. Der einstmals prächtige Saal sah aus, als wäre eine Horde wild gewordener Bestien eingefallen.
Schmerzlich wurde sich Thor bewusst, dass er es gewesen war, der im Angesicht des Todes die Kontrolle über seinen Körper verloren hatte und zum Schlächter mutiert war.
Aber er war sich auch im Klaren, dass das der einzige Grund war, warum er überhaupt noch am Leben war.
Jetzt kehrte auch der körperliche Schmerz zurück.
Der Donnergott realisierte, dass er öfter als nur zwei oder drei Mal getroffen worden sein musste. Aus mehreren Stellen lief Blut an ihm herab und wenn seine Rippen nicht gebrochen waren, dann waren sie definitiv angeknackst.
Sein Kopf dröhnte wie schon lange nicht mehr.
Verdammt, nicht einmal der letzte Vollrausch hatte derart schmerzliche Folgen auf sein Haupt gehabt!
Aber er wusste auch, dass seine Aufgabe noch nicht beendet war. Wütend nahm er den Hammer wieder in die Hand.
Sein Bruder und seine Freunde waren immer noch in dem Schloss gefangen und er bezweifelte, dass sie in einer solchen Situation so ‚gut‘ zurecht gekommen wären.
Und dass sie in ähnlichen Situationen steckten, davon ging er aus!
Mühsam setzte der Gott einen Fuß vor den anderen und bewegte sich auf die Tür am anderen Ende des Raums zu.
Man hatte also versucht, ihn hier einzusperren und umzubringen. Das würde er sich nicht gefallen lassen!
Jetzt gab es nichts und niemanden mehr in diesem Schloss, der ihn noch stoppen konnte!

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Ghost (Busters) Avengers - Geisterjäger wider Willen
Fanfiction„Geister sind etwas für Kinder!“ – In diesem Punkt sind sich die Avengers einig. Entsprechend groß ist die Motivation, als sie den Auftrag erhalten, in einem Geisterschloss nach verschollenen Personen zu suchen. Und zu allem Überfluss wird Loki mit...