Wo fange ich da bloß an?
Das berühmt, berüchtigte und gefürchtete erste Kapitel. Wie steige ich in die Geschichte ein? Wie stelle ich den Lesern meinen Charakter vor?
Mit einem Steckbrief! Bei Gott NEIN! Bitte tut das nicht!
Habt ihr schon einmal in einem richtigen Buch einen Steckbrief gesehen? Nein? Fragt euch mal warum. Ganz einfach. Das ist unpersönlich, unkreativ und einfach nur langweilig.
"Aber Lana, wie stelle ich meinen Charakter denn dann vor?"
Ganz einfach: Während der Handlung. Ihr schreibt eure Geschichte und baut es nach und nach ein. NICHT alles auf einmal. Ich gebe euch zwei Beispiele. Ein gutes und ein schlechtes:
Schlecht: Ich stand auf, als mein Wecker klingelte und trottete gähnend ins Badezimmer. Während ich meine Zähne putzte, besah ich mich im Spiegel. Ich hatte schulterlange blonde Haare, grüne Augen und dicke Augenringe von meinem Schlafmangel. Ich war weder dick, noch richtig dünn, hatte an meinen Oberschenkeln jedoch Dehnungsstreifen von einem Wachstumsschub. Meine Haare standen mir vom Schlaf in alle Richtungen ab und waren gewellt. Ich war mit meinen 21 Jahren 1,65m groß.......
Warum das schlecht ist? Ganz einfach: Kein Mensch steht vor einem Spiegel und denkt genau das oben stehende: Ich habe blonde Haare, grüne Augen und..... Versteht ihr, was ich meine? Außerdem gleicht es einer sinnlosen Aufzählung von Fakten und hat absolut nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun. Der Leser ist von soetwas ziemlich schnell genervt und überfliegt die Stelle dann einfach nurnoch.
Gut: Gähnend schlurfte ich in mein kleines Badezimmer. Es war ziemlich beengt, reichte jedoch für mich völlig aus. Müde blickte ich in den Spiegel, während ich meine Zahnbürste nass machte. Der dunkelblaue Schatten unter meinen grünen Augen war noch immer nicht besser geworden. Ich seufzte. Ich sollte endlich meine Schlafprobleme in den Griff bekommen, dachte ich mir. Ich verteilte Zahnpasta auf meiner Zahnbürste und fing an, meine Zähne zu schrubben. Als sie sauber waren, versuchte ich meine blonden Haare unter Kontrolle zu bringen. Aufgrund der kurzen Frisur standen sie nach dem Schlafen immer in alle Richtungen ab. Leider hatte ich von meiner Mutter die Locken geerbt, weswegen sie ziemlich wiederspenstig waren, sodass ich gute zehn Minuten brauchte, um einen vernünftigen Zopf hinzubekommen. Nachdem ich sie in eine annehmbare Frisur gebracht hatte, ging ich hinunter in die Küche. Zum Frühstück gab es heute ein Over-Night-Glas, welches ich mit Naturjoghurt, Quinoasamen und frischen Beeren gefüllt hatte. Das war während meiner Diät besser, als mein geliebtes Schoko-Müsli.......
Man kann es flüssiger lesen und hat trotzdem viele Informationen eingebracht. Noch besser wäre es jedoch, die Informationen aufzuteilen. Stück für Stück. Nicht alles auf einmal. Aber das würde den Rahmen hier sprengen.
Wenn ihr jedoch explitize Tipps haben wollt, dürft ihr mir gerne schreiben.
Du hast weitere Klischees und Tipps? Ab in die Kommentare damit!
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Bitte macht nicht diese Fehler.... -Tipps und Hinweise für Autoren
Non-FictionDiese Geschichte entstand aus der Verzweiflung, die jedes Mal in mir aufkommt, wenn ich nach Geschichten suche. Ich glaube jeder kennt mindestens eine der genannten Probleme oder verwendet sie sogar selbst. Ich möchte dieses Buch nutzen, um euch Tip...