Schneller als ein Blitz sprang Ash auf. Noch bevor Leia aufschlug, hielt er sie in seinen Armen. Sein Herz raste. Wie jedesmal, wenn er Leia so nah war. Er verstand nicht, warum gerade sie ihm mehr bedeutete, als sein eigenes Leben. Sanft bettete er Leia auf ihr Bett.
„Sie ist ein Dämon Ashmo, in dieser Gestalt, hätte sie sich kaum verletzt. Das weißt du schon oder", grinste Lil und wog sanft ihren Kopf hin und her.
„Halbdämon, oder was auch immer", knurrte er und würdigte sie keines Blickes.
Sanft fuhr er die Konturen ihres makellosen Gesichtes nach. Gerade in solchen Momenten schlug die Wollust in ihm mit aller Macht zu. Normalerweise würde er sich nehmen, nach was er verlangte. Doch nicht bei Leia. Trotz ihrer Herkunft, wirkte sie so rein und verletzlich.
„Was hat Deine Meinung geändert? Warum kannst du nicht und was werden die Konsequenzen sein", fiepte Julie mit Engelsstimme.
Ash hatte fast vergessen, dass sie noch hier war. Für wenige Momente sah er zu ihr. Julie stand auf und schritt auf die beiden zu.
„Leia. Vom ersten Moment an. Etwas an ihr ist anders, zieht mich an. Ich kann nicht zulassen, das ihr Leid zugefügt wird. Meine Konsequenzen, ich werde ewig in den Fegefeuern schmoren. Solange, bis meine Erinnerungen gelöscht sind und ich, wieder ich bin", knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen.
„Seine einzige Schwäche, Ashmo muss die Wahrheit sprechen. Wohl einer der Gründe, warum Leviathan ihn regelmäßig sehen wollte", zuckte Lil mit ihren Schultern.
„Wie meint sie das", fragte Julie mit einem Zittern in ihrer Stimme.
„Ich kann nicht Lügen. Zumindest nicht, wenn mir jemand gegenübersteht. Beim Schreiben, kann ich es umgehen. Wohl noch ein Überbleibsel von meiner Zeit als Seraphim", nickte er, sah Julie aber nicht an.
Seine gesamte Aufmerksamkeit galt Leia. Ihre Brustkorb hob und senkte sich regelmäßig und ruhig. Das satte Lila ihrer Haut, schimmerte mittlerweile bläulich. Sie war noch nicht annähernd so weit, wie es nach ihrem Geburtstag sein sollte. Wahrscheinlich lag dies daran, dass Leia immerzu ihr wahres Ich verborgen hatte. Sich nie ihrer dämonischen Seite hingegeben hatte. Einzig die Runen waren nun vollständig ausgebildet. Was gut war, sie verliehen ihr Macht und Stärke.
„Warst du im Park? An jenem Abend, als diese widerliche Kreatur auf Leia scharf war? Bist du der Unbekannte Helfer", flüsterte Julie weiter.
„Ja. In gewisser Weise bin ich mit den anderen Todsünden verbunden. Zumindest spüre ich deutlich ihre Anwesenheit, ihren Gefühlszustand, ihre Gedanken. Die Gedanken von beinahe jedem...", stockte Ash und seine Augen wurden dunkler als die tiefste Stelle der See.
„Dies war dann der Moment, in dem Ashmo das dümmste tat, seid er existiert", zuckte Lil erneut mit ihren Schultern.
„In wiefern", gab Julie nun tonlos von sich.
„Ich habe mein Schicksal erneut besiegelt. In dem ich mich gegen Leviathan und meine Brüder wandte", gab Ash rau von sich ohne jedoch seinen Blick von Leia abzuwenden.
„Kannst du nicht zu eurem großen Boss gehen", fiepte Julie ängstlich.
„Luzifer? Der weiß noch nicht mal, dass wir hier sind und Salomon wird ihn auch in die Fegefeuer verbannen. Denn er hätte umgehend zu ihm gehen müssen, als Leviathan ihn aufgesucht hatte. Aber Ashmo hatte wohl Sehnsucht nach seiner einstigen Gespielin", war es wieder Lil, die Julie antwortete.
„Du wolltest Lilith auch befreien? Das böse auf die Welt lassen", gab Julie schrill von sich.
„Ich bin ein Dämon Julie. Ein Kronprinz der Hölle. Lilith hat mich zu dem gemacht, was ich seit Jahrtausenden bin. Ich wollte dies zu meinem eigenen Vorteil nutzen. Sie ist in gewisser Weise wie ich, zumindest was die Todsünde angeht", raunte er und sah sie nun an.
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Die Sieben
FantasíaLeia ist eigentlich ein liebevolles Mädchen, doch das weiß niemand. Seit ihrer Geburt, wird sie von anderen gemieden. Denn Leia ist anders, anders als alle anderen auf dieser Welt. Der einzige Mensch in ihrem Leben ist Susen, ihre Mutter. Welche si...