Zwei Herzen

Kapitel 74- Bescherung

-Zoes Sicht-
Es ist gerade 18 Uhr, also kurz vor der Bescherung. Ich sitze mit Draco, Narcissa, meinem Vater, Hermine und meinem Bruder am Esstisch. Narcissa war so lieb um für uns eine Ganz zuzubereiten. Dazu gibt es unterschiedlichste Salate.
Jeder hat sich zurecht gemacht. Ich trage ein enges rotes Kleid mit schwarzen High Heels. Meine Haare trage ich offen, dafür aber gelockt. Ich habe mich passend dazu dezent geschminkt.
Es haben sich bereits alle etwas aufgefüllt. Ich habe mich für Nudelsalat entschieden. Es herrscht eigentlich eine gute Stimmung. Jeder ist am Lachen und erzählt etwas. Ich hingegen bin so nervös, dass mir das Essen dauernd von der Gabel fällt. ,,Geht es dir gut Zoe?", fragt mein Vater mich erneut. ,,Mir geht es gut.", lüge ich jedes mal daraufhin. Mein Vater und auch Draco haben mich das heute bestimmt schon 10 Mal gefragt. Nur Hermine und Bein Bruder sind eingeweiht. Sie werfen mir einen beruhigenden Blick zu. Angespannt esse ich weiter und versuche mich in die Unterhaltungen der anderen mit einzubringen. Sie unterhalten sich über alte Weihnachtsgeschichten.
Eine gefühlte Ewigkeit später ist es dann auch endlich so weit. Alle haben aufgegessen und ich und Hermine haben Narcissa geholfen alles wieder sauber zu machen. Jetzt beginnt die Bescherung. Dazu setzen wir uns alle in den Wohnbereich. Neben der Couch steht ein riesiger Weihnachtsbaum, der prachtvoll geschmückt ist. Am Fuße des Baumes ist ein riesiger Berg Geschenke zu sehen. Ich blicke Hermine erneut nervös an. Dieses mal aber ist meine Nervosität so weit gestiegen, dass ich mich wieder übergeben könnte. Hermine nicht mir nur lächelnd und zuversichtlich zu. Ich räuspere mich. ,,Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich gerne als erstes meine Geschenke verteilen.", beginne ich. Ich habe Mühe dabei meine Stimme entspannt klingen zu lassen. Bedauerlicher weise gelingt es mir nicht ganz.
,,Liebendgerne.", antwortet Narcissa daraufhin. Auf dem Weg zum Baum zittern meine Knie. Ich bücke mich und bringe jedem sein Geschenk. ,,Ihr müsst es aber bitte alle gleichzeitig öffnen.", erkläre ich und setze mich wieder auf meinen Platz. Dort angekommen halte ich Hermines Hand. Es klingt zwar kitschig, aber dies gibt mir Mut.
Auf meine Bitte hin, öffnet jeder gleichzeitig sein Geschenk. Mein Herz schlägt mittlerweile bis zum Abschlag, als ich sehe, wie alle sich vor Staunen kaum ruhig halten können. Ihnen fallen förmlich die Augen aus dem Kopf.  Draco, der von mir den positiven Schwangerschaftstest bekommen hat, sieht mich jetzt an. Ich kann seine Emotionen nicht einordnen. Die ganze Zeit habe ich mir ausgemalt, wie er nur darauf reagieren würde. Jetzt, wo es soweit ist, habe ich um ehrlich zu sein ein wenig Angst vor seiner Reaktion.
,,D...du bist sch...schwanger...?", fragt er mich umgehend. Dabei rollt ihm eine Träne über die Wange. Beschämt blicke ich auf den Boden und nicke. Saft sieht er mit seinem Zeigefinger mein Gesicht nach oben, so das ich gezwungen bin ihm in die Augen zu sehen. Erst jetzt fällt er mir in die Arme. Ich bin irritiert. Was hat das jetzt zu bedeuten?
,,Ich bin so glücklich. Warum hast du mir das nicht vorher gesagt? Seit wann weißt du es? Welche Woche bist du? Weißt du schon, was es wird? Wer weiß alles davon? W-", bombardiert Draco mich mit fragen. Ich kann ihn gerade noch stoppen. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Ich hätte mit allem gerechnet und bin so froh, dass er es nicht negativ aufgenommen hat.
Meinem Vater, Harry, Narcissa und Hermine habe ich einen beschrifteten Body geschenkt. Obwohl Harry und Hermine schon eingeweiht sind, empfinde ich, dass es trotzdem ein passendes Geschenk ist. Ich atme einmal tief ein. ,,Also, meine Morgenübelkeit ist keine Morgenübelkeit. Die Übelkeit kommt von der Schwangerschaft. Ich bin jetzt in der 10. Woche und nein, man weiß noch nicht, was es wird. Ihr und Mrs. Longwear seid die einzigen, die davon wissen. Und ich wäre euch sehr dankbar, wenn es auch erstmal nur die nötigsten wissen. Ich habe erst von der Schwangerschaft erfahren, als Draco mich zu Mrs. Longwear gebracht hat. Ich war überfordert und wusste nicht, wie ich darauf reagieren soll. An dem tag, als ich davon erfahren habe, habe ich erstmal mit meinem Bruder und Hermine darüber gesprochen. Ich habe dich Draco nicht eingeweiht, weil ich nicht wusste, wie du reagieren würdest. Die Schwangerschaft kommt so unerwartet und früh.", gestehe ich endlich alles. Nun fallen mir alle in die Arme und erdrücken mich beinahe. ,,Hey, Leute!", ruft nun Draco in die Runde. ,,Unser Baby!", erinnert er die anderen. Sofort lassen alle von mir ab. Bei den Worten meines Freundes wird mir warm ums Herz. Er weiß noch nicht einmal 10 Minuten von unserem Kind und setzt sich bereits jetzt schon für es ein.
Natürlich nimmt es keiner böse. Ganz im Gegenteil. Jeder fängt an zu lachen. ,,Ich bin so stolz auf dich Zoe. Wenn du irgendetwas braucht, brauchst du es nur zu erwähnen.", berichtet mein Vater stolz. Offenbar kann er sich jetzt schon gut in die ,,Opa-Rolle" hineinsetzen.
Nun steht Draco auf. ,,Jetzt möchte ich die Mutter meines Kindes ihr Geschenk geben. Ich kann deins zwar nicht übertreffen, aber ich hoffe trotzdem, dass du dich darüber freuen wirst. Er holt eine kleine Schachtel, die nicht verpackt ist hervor. Er öffnet die Schachtel und kniet sich vor mich hin. Ich bin so geschockt und überwältigt zugleich, dass ich in Tränen ausbreche. ,,Willst du mich Zoe Potter Snape mich zu deinem Ehemann nehmen und mich somit zum glücklichsten Menschen auf dieser Welt machen?", fragt er mich hoffnungsvoll.
Ich kann gar nicht realisieren, wie passend das zu unserer Schwangerschaft passt. Fast so, als wollte das Universum mich dazu drängen an diesem mann festzuhalten. Doch ist es nicht zu früh? Soll ich ja sagen und glücklich werden, aber erst nach der Geburt unseres Kindes heiraten? Sollen wir doch noch vor der Hochzeit heiraten? Ich schüttel mir die Gedanken aus dem Kopf, denn ich kenne die Antwort bereits.

Was denkt ihr wird Zoes Antwort lauten?