Kapitel 46- Freiheit oder doch eine riesige Leere?

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-Zoes Sicht-
Es erblicke nur Narcissa. Aus Nervosität und Angst um Draco steigt mein Puls immer mehr. ,,Probiere es mal mit Bombarda.", erkläre ich nach langem Überlegen. ,,Aber dann wird der Alarm ausgelöst und Lucius bekommt es mit.", berichtet mir Narcissa, die vor den Kerkerstäben steht. Sie ist ebenfalls besorgt um ihren Sohn. Es ist mir egal wie ich gerade aussehe. Ich will nur noch hier weg. ,,Das ist nicht schlimm. Kannst du uns dann zu Dumbledore apparieren? Bei ihm sind wir in Sicherheit!", berichte ich. ,,Das kann ich schon, aber alle Todesser werden hinter uns her sein.", antwortet sie nervös. ,,Was spielt das noch für eine Rolle! Wir müssen zu Professor Dumbledore! Bei ihm sind wir sicher.", flehe ich aufrichtig. ,,Also gut.", gibt Dracos Mutter klein bei.
Sie will gerade den Zauber ausführen, als ich sie nochmal unterbreche. ,,Warte! Weißt du, ob wir alleine sind und wo mein Zauberstab ist?", frage ich. ,,Natürlich weiß ich das. Sonst wäre ich ja nicht hier. Dein Zauberstab ist bei mir.", antwortet sie sichtlich nervös. ,,Also gut. Befrei mich bitte.", antworte ich.
Kurz darauf war ich nun endlich wieder frei und halte meinen Zauberstab in der Hand. ,,Nichts wie weg hier.", berichte ich. Ich merke erst wie schwach und wackelig ich eigentlich auf den Beinen bin, als ich in Richtung Ausgang gehen will. Jedoch werde ich aber am Arm festgehalten. Ich blicke mich um und sehe Narcissa überrascht und ängstlich zugleich an. War das alles nur eine Falle?
,,Nicht so schnell Zoe. Es gibt da noch etwas, was du wissen solltest... .", erklärt sie mir. Ich kann ihren Gesichtsausdruck nicht deuten. Guckt sie ernst? Besorgt? Oder doch rachsüchtig? ,,Was ist denn Narcissa?", frage ich nervös. ,,Hogwarts ist kein sicherer Ort mehr. Überall lauern Dementoren und Todesser. Sie planen einen weiteren Angriff. Zudem kann ich uns nicht direkt nach Hogwarts apparieren. Viele Zauber und auch Flüche beschützen die Schule. Wir werden ein ganzes Stück laufen müssen.", erklärt sie mir ernst. Dabei blicht sie auf mich herab. ,,Mir geht es gut. Ich schaffe das.", lüge ich. Zu meinem Glück glaubt sie mir. ,,Nun denn Zoe... . Halt dich gut fest.", befielt sie mir. Daraufhin halte ich überrascht ihren Arm fest umschlossen und wir apparieren.
In der Nähe von Hogwarts angekommen begreife ich, warum ich sie gut festhalten soll. Es war der Horror. Es fühlt sich an, als ob man durch einen engen Raum gezogen wird und dabei seinen Magen vergisst. Mir ist unheimlich schlecht und zum brechen zumute. Jedoch versuche ich mir nichts anmerken zu lassen. Schließlich ist mein nächstes Ziel ja Dumbledores Büro.
Um uns herum sind nur Bäume und Dunkelheit zu sehen. Es gibt noch nicht einmal einen richtigen Weg. Es sind nur die Eulen und unsere Fußstapfen zu hören.
Narcissa und ich schlagen uns im Wald voran. ,,Bist du sicher, dass es dir gut geht?", fragt sie mich irgendwann. ,,Du siehst ziemlich blass aus.", fügt sie nun auch noch besorgt hinzu. ,,Ja.", murmle ich so gerade noch. Das war das einzige, was ich noch über die Lippen bekomme. Ich habe seit Tagen kaum geschlafen und mir tut alles weh. Zudem bin ich auch noch unheimlich müde. Der Dreck der an mir haftet habe ich schon fast vergessen.
Endlich. Nach einer halben Ewigkeit sehe ich nun endlich das Schloss. ,,Wir sind fast da Zoe! Wir sind gleich in Sicherheit.", berichtet nun auch Narcissa. Aus Müdigkeit antworte ich schon garnicht mehr. Ich bin nur noch von einem besessen. Unserem Ziel. Hogwarts.
Wenig später erreichen wir das Schloss und werden von meinem Vater, der offenbar gerade Wache hält hineingelassen. Er zieht mich sofort in seine Arme. Dabei beschmutze ich etwas seine Kleidung und ich muss auch mies stinken, aber dies beachtet er garnicht. ,,Zoe mein Schatz ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht. Du bist ja eiskalt! Wo bist du geblieben? Was ist passiert? Hat's du eigentlich eine Ahnung wie spät es ist?", fragt mich mein Vater krank vor Sorge und zieht sich seinen Umhang aus. Dieser legt er wärmend um mich herum und drückt mich änder an sich. Sein warmer Körper wärmt mich zum Glück ein wenig auf.
,,Severus, wir müssen so schnell wie Möglich zu Professor Dumbledore. Dort werden wir euch alles berichten! Hauptsache sie kommt jetzt ins Warme und wir werden nicht gesehen.", mischt sich nun auch Dracos Mutter ein. Ich muss gestehen, dass ich sie völlig vergessen hatte, bis mir wieder einfällt, warum ich eigentlich abwesend war und was alles passiert ist. ,,Sie hat Recht Dad.", berichte ich verantwortungsbewusst. Daraufhin nicht mein Vater uns zu. ,,Also gut.", antwortet er und führt uns in Dumbledores Büro.
Vor der Tür des Schulleiters angekommen klopfe ich und warte auf ein Zeichen. ,,Herein... .", ertönt einige Sekunden später eine verschlafene Stimme. Leise treten wir hinein und verschließen die Tür wieder hinter uns. ,,Zoe! Was ist den passiert? Setz dich erstmal.", berichtet mir nun auch der besorgte Schulleiter. Ohne Wiederrede befolge ich seine Bitte und beginne zu erzählen. Zu meinem Glück ergänz Narcissa auch noch einiges.
Einige Zeit später haben Narcissa und ich alles berichtet. Immer und immer wieder entfährt mir ein Genen, weshalb ich auf die Uhr schaue. 7:58 Uhr morgens?! Bei dem Anblick macht mein Herz eine Looping. Ich habe seit fast 2 Tagen nicht geschlafen und in 2 Minuten beginnt auch schon der Unterricht... .
,,Keine Sorge Zoe, du verpasst gerade nichts. Severus bringt dich erstmal auf dein Zimmer, wo du dich waschen gehen kannst. Ich werde dann später Poppy in dein Zimmer schicken. Sie soll dich gründlichst untersuchen. Zudem bist du mindestens eine Woche vom Unterricht befreit. Ich werde in der Zwischenzeit mit Narcissa alles besprechen, wie wir vorgehen werden und mach dir keine Sorge um Draco. Es ist so eben ein Brief gekommen. Draco ist stabile und wird noch heute nach Hogwarts verlegt. Hier hat er es sicherer als im St.-Mungo-Hospital.", berichtet mir Professor Dumbledore besorgt, als ob er meine Gedanken lesen könnte. Vor lauter Müdigkeit nicke ich ihm als Dank zu und werde von meinem Vater in mein Zimmer geleitet.
Bei meinem Zimmer angekommen verabschiede ich auch schon meinen Vater und gehe übermüdet duschen. Ich dusche eiskalt, damit ich nicht einschlafe. Ich habe das Gefühl mein Kopf ist kurz vorm explodieren. es schwirren zu viele unterschiedliche Gedanken und Gefühle rum.
Als ich mit dem duschen fertig bin und mir ein Handtusch schnappe dröhnt mir der Kopf. Vorsichtig beginne ich mich bettfertig zu machen. Immer und immer näher komme ich dem Bett und falle hinein. Ich schlafe direkt ein, aber dennoch steigt in mir eine riesige Leere aus. Es ist schon zu lange her, dass ich allein geschlafen habe. Mir fehlt sein Geruch..., seine Wärme..., sein warmer Atem..., sein regelmäßiger Herzschlag und seine Umarmung... . Schon jetzt weiß ich, dass die Nacht der Horror wird.
Als ich nach gefühlt einer halben Ewigkeit von meinem Albtraum schweißüberströmt wieder aufwache, fällt mein erster Blick direkt auf die Uhr. Komisch, es ist 5:18 Uhr in der Früh... . Nun bleibt mein Herz völlig stehen. Das bedeutet, dass Draco seit gestern wieder hier in Hogwarts ist! Schnell sprinte ich aus meinem Bett ins Bad und mache nur das nötigste meiner Morgenroutine. Das bedeutet so viel wie nur Zähne Putzen, Gesicht waschen und Haare machen.
Nun sprinte ich in den Krankenflügel. Ich muss einfach zu ihm. Ich muss mich einfach bei ihm entschuldigen. Ich muss ihm einfach sagen, wie sehr ich ihn liebe und dass er das für mich nicht hätte tun müssen.
Im Krankenflügel angekommen sehe ich, dass alle Betten besetzt sind. Einige tragen einen Gibs Ober mussten eine schwere Verletzung ertragen. Endlich sehe ich Draco. Bei ihm befindet sich Narcissa, die besorgt die Hand ihres Sohnes hält. Ich setze mich auf die andere Seite von Dracos Krankenbett. ,,Zoe?!", fragt Narcissa mich überrascht. ,,Gehst es dir nicht gut? Brauchst du was?", fragt sie mich besorgt. ,,Nein, nein, alles gut. Ich wollte nur nach Draco sehen.", belüge ich sie schon wieder, was zumindest meine Gesundheit angeht. In Wahrheit bin ich noch immer erschöpft und habe Schmerzen, aber jetzt geht es um Draco und nicht um mich. ,,Bist du sicher? Du siehst noch immer sehr erschöpft aus.", fragt sie mich erneut. ,,Ja, ich bin sicher.", antworte ich. ,,Hattest du es etwa so eilig, dass du noch im Schlafanzug bist?", fragt sie mich verwundert. ,,Ja, ich wollte ihn einfach sehen. Weißt du, was mit all den Schülern hier passiert ist?", frage ich. ,,Sie wurden alle verletzt, als die Todesser und auch der Dunkle Lord sie angegriffen haben. Deswegen musstest du auch in dein Zimmer und nicht in den Krankenflügel. Deine Verletzungen sind zwar schlimm, aber dennoch leider die mildesten.", berichtet sie mir.
Oh, damit habe ich jetzt nicht gerechnet. Da ich weiß, wie sehr mein Körper schmerzt, tun mir all die Schüler leid, die hier liegen. Besonders Draco. In gewisser weise ist es ja auch meine Schuld, was er sich angetan hat. Hätte ich ihm doch nur zugehört, wäre all das wahrscheinlich nie passiert... . ,,Wie geht es Draco?", frage ich nun besorgt. ,,Madam Pomfrey sagt, dass sie es nicht genau sagen kann, wann er wieder aufwacht. Es kann theoretisch jeder Zeit oder erst in etlichen Monaten sein.", berichtet sie mir und fängt wieder an zu weinen. Ich verspüre tiefes Mitgefühl für sie, aber ich muss sie etwas wichtiges fragen. ,,Narcissa?", frage ich nervös, da ich weiß, dass meine Frage jetzt nicht angebracht ist. ,,Hm?", fragt sie mich erschöpft. ,,Darf ich vielleicht kurz mit ihm alleine sein?", frage ich und merke, wie ich vor Nervosität wieder anfange zu schwitzen. ,,Aber sicher. Ich ertrage diesen Anblick leider nicht die ganze Zeit. Ich sehe, wie sehr mein Sohn leidet und ich wünschte ich wäre an seiner Stelle... .", antwortet sie weinend und verlässt den Krankenflügel.
Nun ergreife ich Dracos rechte Hand und erblicke einen riesigen Verband. Sofort lege ich seine Hand wieder vorsichtig ab, denn falls er gerade in seiner Lage Schmerzen verspürt, will ich ihm nicht noch mehr weh tun. Ich stehe auf, laufe um das Krankenbett herum und setze mich auf den Stuhl, auf dem seine Mutter noch vor wenigen Augenblicken gesessen hatte. Ich ergreife vorsichtig seine linke Hand und spüre seine Wärme. Dies lässt mich vergewissern, dass er noch lebt. ,,Bby, es tut mir so unglaublich leid. Es ist alles meine Schuld. Du wolltest mich nur schützen, aber das wäre gar nicht nötig gewesen, wenn ich nicht alles ruiniert hätte. Ich hätte das Angebot annehmen sollen und drohen sollen, dass er dich aus dem ganzen rauslässt. Ich hätte meinen Bruder für dich verraten... . Naja in gewisser Weise. Ich hätte Professor Dumbledore von allem informiert. Ja, so sehr liebe ich dich. Ich würde mich jederzeit für dich in Gefahr begeben. Verdammt Schatz, ich liebe dich! Du brauchst dir keine Vorwürfe machen. Es lag alles an mir. Ich wollte nie, dass du leidest oder versuchst dich umzubringen! Ich habe deine Lage nicht verstanden! Ich habe dich falsch eingeschätzt! Ich habe dir Sachen unterstellt, die absolut scheußlich waren! Ich habe dir misstraut, als du mich retten wolltest! Ich liebe dich! Bitte wach wieder auf. Ich brauche dich! Mein Leben ist so leer ohne dich! Hörst du Liebling?", entschuldige ich mich unter lauter tränen bei ihm und küsse ihn auf dem Mund. Dabei tropfen gegen meinem Willen einige Tränen von mir auf sein Gesicht. Schnell wische ich sie mit meinen Daumen wieder weg und setze mich wieder hin. Ich lege meinen Kopf auf seinen Brustkorb und lausche seinem Atem. Dabei merke ich aber nicht, dass mein Atem sich seinem anpasst und ich langsam, aber sicher einschlafe.

Was glaubt ihr muss gestehen, damit Draco wieder aufwacht?
Ich wollte dieses Kapitel eigentlich erst heute Abend hochladen, aber scheiß drauf. 😂 Ich habe zu nette Kommentare erhalten, dass ihr nicht mehr warten könnt und was wäre ich für en Unmensch, wenn ich euch noch weiter quälen würde. 🙈
Also hier ist das neue Kapitel. Viel Spaß beim lesen.

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