Kapitel 3

5.9K 118 12
                                    

Am Nächsten Morgen mache ich mich mit meiner  Gastmutter und meinen zwei Gastschwestern auf den Weg in die Stadt. Sie zeigen mir ein paar Geschäfte und anschließend fahren wir zum Walmart.
>> Tomorrow I will have a welcome party for you. Some friends of mine will come and we'll have a bonfire<<, meint Kayla zu mir. Ich strahle sie an.
>> Sounds good. I'm looking forward to meet you friends. <<
>> They are excited too. But there will also be some people I 'm not really friends with because I invited everyone who wants to come. <<
>> That's fine<<, antworte ich ihr. Ich glaube es ist gut, wenn auch Leute kommen, die nicht Kaylas Freunde sind, vielleicht kann ich dann auch meine eigenen Freunde finden. .
Den Walmart kann man mit einem deutschen Kaufland vergleichen, nur um einiges cooler. Auf der einen Seite findet man Essen und Getränke und auf der anderen Seite Klamotten, Elektronik, Dekoration etc.
>> Is there anything you want to eat or drink at the party tomorrow<<, frägt mich meine Gastmutter als wir durch die Gänge laufen. Ich überlege, aber mir fällt nicht wirklich was ein, da ich auch nicht weiß, was es hier alles gibt.
>>No, I like everything<<, antworte ich ihr. Wir holen ein paar Chipstüten, Nachos und einen passenden Dip. Als wir am Getränkeregal vorbei laufen springt mir die Limonade ins Auge.
>> You guys have lemonade?<<, frage ich verwundert. Ich liebe Limonade, leider gibt es  in dem Kaufland in Deutschland soweit ich weiß nur Orangina und die ist völlig überteuert.
>> Yeah, you  can grab some for tomorrow, we have different flavors <<, antworte meine Gastmutter und zeigt auf die Sorten. Es dauert eine Weile, bis wir alles beisammen hatten und zahlen konnten. Anschließend fuhren wir zu weiteren Geschäften. Mich wundert es , dass es trotz dieser kleinen Einwohnerzahl so viele Geschäfte gibt.
Am Abend schaue ich mit Zoe und Kayla einen Film. Ich bin froh, dass ich mich so gut mit den beiden verstehe. Mit Kayla rede ich natürlich mehr, da wir mehr Interessen teilen, allerdings versuche ich auch oft das Gespräch mit Zoe zu suchen, da ich nicht will, dass sie sich vernachlässigt fühlt. Bevor ich zu Bett gehe, entschließe ich mich dazu mich bei meinen Freunden, meinem Freund und meinen Eltern zu melden. Ich rechne zurück. Jetzt gerade ist es schon 5 Uhr morgens in Deutschland. Diese Zeitverschiebung ist schon komisch, wenn man darüber nachdenkt. Ich schreibe meinen Eltern und Jonas und frage, ob sie Lust haben morgen zu Telefonieren. Danach lege ich mich zu Bett.

In ein paar Stunden fängt die Willkommensparty an und ich bin echt aufgeregt. Kayla und ich stellen das Trinken bereit und holen Holz für das Lagerfeuer. Es ist heiß draußen, doch Regen ist vorhergesagt. Bevor die Gäste kommen, entschließe ich mich dazu, meine Eltern und anschließend Jonas anzurufen.  Leider kann ich mit beiden nicht allzu lange reden, da die Party in einer Stunde schon losgehen soll. Ich beschließe meine Eltern zuerst anzurufen.
>> Hey Mom, hey dad <<, sage ich nervös.
>>Hey Maus wie geht es dir ? Wie war der Flug ?<<, fragt meine Mama.
>> Lange und anstrengend. Ich war so aufgeregt, als ich in Grand Rapids ankam, aber meine Gastfamilie ist echt mega lieb und hat mich mit einem echt süßen Poster empfangen. <<
>> Das ist aber lieb von ihnen. Was hast du denn heute noch so vor <<, fragt Papa.
>> Kayla hat  eine Welcomeparty geplant, die bald beginnt. Ich bin sehr  gespannt wer alles kommt<<, antworte ich.
Wir reden noch eine Weile darüber, was die nächsten Tage ansteht, bevor ich mich dann verabschiede. Es ist ein komisches Gefühl zu wissen, wie weit man von den Eltern entfernt ist. Noch nie war ich für eine so lange Zeit von meinen Eltern getrennt.
Ich schaue auf die Uhr. Noch etwa eine 45 Minuten bis die ersten Gäste kommen. Schnell suche ich nach Jonas Nummer und rufe ihn an.
>> Ich hoffe, es kommen keine Jungs zur Party<<, meint Jonas nachdem ich ihn erzählt habe, was heute ansteht.
>> Ich weiß es nicht. Es sind Kaylas Freunde und ich habe sie nicht danach gefragt wer kommt. << 
Ich merke, wie Jonas seufzt.
>> Na gut, ich vertraue dir ja. Ich hoffe, du wirst viel  Spaß haben. Ich gehe dann gleich ins Bett, ist ja schon spät hier. <<
Ich schaue auf die Uhr. In Deutschland ist es schon 23:30 Uhr.
>> danke und gute Nacht. Ich liebe dich<<, antworte ich ihm. In diesem Moment höre ich Stimmen aus dem Garten. Das müssen wohl die ersten Gäste sein. Aufgeregt laufe ich nach draußen, wo Kayla bereits ihre Freunde begrüßt. Es sind vier Mädchen. Alle sehen sehr freundlich aus.  Nachdem sie Kayla begrüßt haben, wenden sie sich mir zu.
>> Hey you have to be Julie, Kayla's exchange Student<<, meint eines der Mädchen, während sie auf mich zu kommt und mich umarmt.
>> Nice to meet you. << Ich antworte ihr mit einem "nice to meet you too." Auch die anderen drei Mädchen kommen auf mich zu und stellen sich vor. >> you are so pretty<<, sagt eines der Mädchen und lächelt mich an. Die anderen nicken zustimmend. Ich wusste, dass die Leute hier gerne Komplimente machen, zumindestens hatte ich das von anderen ehemaligen Austauschschülern  gehört.  Wir laufen zum Feuer, dass meine Gasteltern zuvor für uns angezündet hatten. Dort unterhalten wir uns, während immer mehr neue Gesichter kommen.
>> Oh no Kendall and Angelina are coming<<, meinte eines der Mädchen zu mir, mit der ich mich bisher am meisten unterhalten hatte. Ich drehe mich zur Einfahrt, in der zwei Mädchen aus einem Auto steigen.
>> What's wrong abou them, you seem like you don't like them<<,antworte ich ihr.
>> I do not like them. Those are the „cool" girls. They think they could have every boy they want because they are pretty. Also they are fake and smoke a lot<<. Die beiden Mädchen kommen auf uns zu. Ich merke sofort, dass ich mit den Beiden nicht eng befreundet sein werde, trotzdem versuche ich nett zu sein. Ich realisiere, wie die zwei mich begutachten, bevor sie etwas zu mir sagen.
>> So you are the exchange student. You're so pretty. <<, meinte eine der Beiden . Ich lächle sie an. >>Thank you, you are pretty too<<, antworte ich. Danach wenden sie sich von mir ab und gehen zu den vier Jungs, die zu der Party gekommen sind. Mittlerweile sind  wir 16 Leute. Ich denke, dass Kendall und Angelina die letzten Personen sind die zu der Party kamen, da diese bereits vor 40 Minuten angefangen hat. 
Genau in diesem Moment fährt ein  weiteres, weißes Auto in die Einfahrt zu unserem Haus hinein. Laute Musik dröhnt aus dem Auto. Ich erkenne nicht, wer drinnen sitzt. Nach ein paar Sekunden steigen zwei Jungs aus dem Auto aus. Ich merke, wie Kendall und Angelina anfangen zu kichern. Einer der beiden kommt auf mich zu. Er hat lange dunkelbraune Haare und trägt eine ihm viel zu große Jogginghose.
>> Hey I am Trey. << Er Umarmt mich.
>>Nice to meet you Trey, I am Julie<<.
Er lächelt mich an.
>> Nice to meet you too Julie. << Er läuft zu den anderen Jungs, die schon etwas länger hier sind. Ich blicke mich um. War da nicht noch ein anderer Junge, der mit Trey gekommen ist? Ich schau rüber zu Kendall und erblicke den zweiten Jungen. Es macht mich etwas wütend, dass alle Leute mich begrüßen außer dieser  Typ. Der hält sich wahrscheinlich für etwas besseres. Ich beschließe, jemanden nach seinem Namen zu fragen, einfach um zu wissen, wer dieser unhöfliche Kerl ist.
Ich laufe zu Kayla, die sich an den Chips bedient.
>> Do you know who this guy is <<, frage ich sie und zeige auf ihn.
>> Oh you mean the boy who is flirting with Kendall right now? His name is Chase. Don't worry that he didn't say hi to you. He does whatever he wants without caring<<, meint sie und verzieht ihr Gesicht.
>>So they are a couple<<, frage ich sie verwundert. Sie fängt an zu lachen.
>> No, he is just flirting like he does it with every girl. <<
>>oh okay<<, ist das einzige, was mir dazu einfällt. Ich beschließe mich dazu, den beiden nicht weiter meine Aufmerksamkeit zu schenken und genieße den Abend mit den anderen Leuten. Es war ein sehr schöner Abend. Wir spielten Volleyball, saßen am Feuer, aßen und tranken und unterhielten uns. Durch diesen Abend habe ich viele, neue Leute kennengelernt, die ich hoffentlich ab nächster Woche auch in der der Schule sehen werde. Gegen 11 Uhr machen sich die meisten auf den Weg nach Hause. Wie zu erwarten, verabschieden sich alle bis auf der Typ, der mich zuvor auch nicht begrüßt hatte. Um ehrlich zu sein, hatte ich seinen Namen schon wieder vergessen.
>> Thank you for the nice party<<, sage ich zu Kayla und umarme sie.
>> I am glad you liked it and now you got to know some of my freinds.<< Ich setzte mich zu Kayla aufs Bett.
>> Yes, most of them are very nice. << Sie lächelt mich an.
>> I am glad you made some friends. <<
Da wir beide sehr müde und kaputt  von dem Tag sind, legen wir uns zu Bett. Bevor ich versuche einzuschlafen, checke ich nochmal mein Handy.
"20 neue Leute haben dich auf Snapchat geaddet". Ich gehe davon aus, dass das die Leute von der Party sind. Da ich mich allerdings nicht mehr an alle Namen erinnern kann, nehme ich einfach alle an.
Gerade als ich mein Handy zur Seite legen will, bekomme ich einen Snap. Ich zögere kurz, schaue dann aber doch nach, von wem der Snap kommt. Ich öffne den Snap.
Darauf ist das Gesicht eines blonden jungen zu sehen und die Nachricht
>> hey Julie<<. Sofort realisiere ich, dass das der Junge ist, der mich auf der Party komplett ignoriert hat. Ich bin etwas verwundert warum er mir schreibt, antworte aber mit einem
>>hey<<, da ich sehen will, ob er was zu sagen hat. Er antwortet sofort.
>> Are you the exchange student? <<
>> Yes that's me. The girl you thought you could ignore because you're such a cool boy. << Mich interessiert es nicht wirklich was er von mir denkt. Ich mag den Typ nicht  und das  bekommt er  auch zu spüren.
>> Oh sorry I'm a bit shy<<
Ich fange an zu lachen, da dieser Satz so Ironisch von ihm war.
>>I think you were just too focused on flirting with that one girl <<, antworte ich und lege mein Handy zur Seite. Ich will ihm zeigen, dass nicht jedes Mädchen auf seine Spielchen anspringe, schon gar nicht ich, da ich eh einen Freund habe. Ich schaue zu Kayla, die bereits schon eingeschlafen ist. Dann schlafe ich auch ein.
>>Today we will take you with us to the dunes<<, meint meine Gastmutter während wir frühstücken. Ich schaue zu ihr.
>> Sounds good and what will we do there? <<
Bevor meine Gastmutter antworten kann, übernimmt Zoe das Wort.
>> We will drive with our Jeeps on them. It's so much fun<<, meint sie zu mir und wackelt auf ihrem Stuhl herum. Nachdem wir zwei Rucksäcke gepackt haben, machen wir uns auf den Weg. Ich bin froh, dass ich ein unbegrenztes Flat habe, so kann ich auf der zwei Stündigen Fahrt mit Freunden schreiben. Trotz dass es so heiß ist, friere ich etwas auf der Autofahrt zu den Sanddünen, da an dem Jeep keine Türen angebracht sind. Als ich auf mein Handy blicke, merke ich, dass Jonas mich versucht hat anzurufen. Ich schreibe ihm eine Nachricht und sage ihm was wir vorhaben. Ich merke, dass er etwas enttäuscht ist, dass ich keine Zeit habe zum Telefonieren, denn er antwortet nur mit einem
>> ok, viel Spaß. << Er wird sich bestimmt wieder einkriegen und davon abgesehen kann ich letztendlich auch nichts dafür, wenn meine Gastfamilie mit mir etwas unternehmen will. Ich entschließe mich dazu, auf Snapchat zu gehen um zu schauen, ob mir jemand neues von der Party gesnapt hat.
Kann dieser Chase mich nicht in Ruhe lassen, denke ich mir, als ich seinen neuen Snap öffne. Vielleicht sollte ich ihm einfach sagen, dass ich einen Freund habe, dann  lässt er mich hoffentlich in Ruhe.
>> I don't know what you want from me, but I have a boyfriend. <<
Natürlich antwortet er ein paar Sekunden später. Das erklärt auch seinen großen Snapscore. Gespannt öffne ich seinen Snap. Er wird mich bestimmt nach dieser Nachricht in Ruhe lassen.
>> Okay I don't  care<<.
Bei dieser Nachricht muss ich zwei Mal hinschauen.  Was denkt er, wer er ist, dass er sowas schreiben kann? Ich spüre, wie ein kleiner Teil in mir es attraktiv findet, das es ihn nicht interessiert, doch ich verdränge dieses Gefühl. Ich habe einen Freund und ich werde mich nicht weiter auf ihn einlassen.
Als wir an den Sanddünen ankommen, fahren wir mit dem Jeep einen Weg entlang, der auf die Sanddüne führt. Ich habe sowas noch nie gemacht. Einmal in Frankreich bin ich auf einer Sanddüne entlang gelaufen, aber mit Autos darüber fahren ist etwas anderes. Wir rasen die Düne herunter und die Nächste hinauf. Da es sehr holperig ist, fliege ich ständig von meinem Sitz hoch und runter. Erstaunlicher Weise macht es mir mehr Spaß, als ich dachte. Nachdem wir etwa zwei Student auf  der Düne gefahren sind, entschließen wir uns dazu, an dem See gleich neben der Düne zu halten. Der See ist so riesig, dass man denken könnte, man ist an einem  Meer.  Das Wasser ist Türkis und man kann den Boden sehen.
>> Did you have fun<<, frägt mich Kayla auf dem Rückweg. Ich strahle sie an
>> Yes it was such a cool experience"<<. Sie lächelt zurück.
>>I am glad. << Wir schweigen ein paar Sekunden, bis sie auf einmal auf ihrem Sitz aufspringt, als wäre ihr etwas eingefallen.
>> Oh tomorrow we will go to Walmart to buy some stuff for school<<.
Ich  hatte ganz vergessen, dass in drei Tagen schon Schule anfängt.
>> I am so excited to go to school! Hopefully I will find my classes and I have people to talkt to<<, antworte ich ihr.
>> I am sure you'll  do fine and I will also be there for you, if you need my help with something.<<
Ich bin erleichtert, dass Kayla auf meine Schule geht, denn ich wäre um einiges aufgeregter wenn ich niemanden kennen würde. Soweit ich weiß, ist Zoe nämlich auf einer Middle School und verbringt noch ein weiteres Jahr dort, bevor sie auf die High School wechselt.

A year that changes your life Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt