Kapitel 10 - Umzug

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Am nächsten Morgen hatte ich das Gefühl, ich würde von der Sonne geweckt werden, die in Zayns Zimmer schien. Würde die mich in meinem Zimmer auch jeden Tag so aufwecken? Immerhin sahen wir auf dieselbe Seite. Allerdings wurde schnell klar, dass ich nicht dadurch aufgeweckt worden war. Nein, in weiter Ferne hörte ich unsere neue Hausklingel und das Vibrieren eines Handys. Die anderen Jungs schliefen noch tief und fest, was ein äußert witziges Bild war. Zayn schlief bereits auf seiner Matratze in seinem Bett. Harry hatte sich über seine ganze und Louis halbe Matratze ausgebreitet. Louis lag deshalb quasi komplett auf Liams und Liam lag zu drei Vierteln zwischen seiner und meiner Matratze auf dem Boden. Der Arme würde heute bestimmt den ganzen Tag Rückenschmerzen haben. So leise wie möglich stand ich auf und ging aus dem Zimmer, immer darauf bedacht, die Jungs nicht aufzuwecken. Ich wollte dieses Bild später auf meinem Handy festhalten. Leise tapste ich die Stufen hinunter, sperrte die Tür auf und machte sie langsam auf. Davor stand Simon, mit seinem Handy am Ohr, das er aber sofort sinken ließ, als er mich erblickte. „Na endlich!", rief er und drängte sich an mir vorbei ins Haus. Unser Bodyguard folgte ihm und dann schloss ich die Tür wieder. „Was hat denn bitte so lang gedauert? Ich steh schon mindestens zwanzig Minuten hier und versuche, euch zu erreichen, aber ihr hebt weder ab, noch macht ihr auf!"

„Schon gut, wir haben geschlafen! Wir waren bis drei Uhr wach und haben Möbel zusammengebaut!", erklärte ich ihm leise.

„Jungs", seufzte Simon, „das ist ja schön und gut, dass ihr endlich umzieht und euch freut, aber deshalb könnt ihr euren Job nicht so vernachlässigen! In einer Stunde müsst ihr bei einer Autogrammstunde sein!"

„Was? Seit wann das denn?"

„Das hab ich euch vor einigen Tagen gesagt. Aber ihr hört mir kaum noch zu, wenn ihr am Nachhauseweg seid!"

„Sorry. Na ich geh die anderen Mal aufwecken. Wo hab ich mein Handy nur hingetan?"

„Was willst du jetzt schon wieder mit dem Handy?" Simon wurde langsam hysterisch. Der war ja schlimmer als Cathy, wenn sie Stress hatte und ihre Haare hasste!

„Die anderen sehen so lustig aus! Ich muss ein Foto davon machen!" Plötzlich hatte ich mein Handy unter dem Wohnzimmertisch gefunden, hob es auf und ging nach oben, wo ich ein Foto von den Jungs machte, bevor ich sie weckte. „IN EINER STUNDE MÜSSEN WIR AUTOGRAMME GEBEN, LOS, LOS, LOOOOS!", schrie ich und klatschte in die Hände. Dadurch wurden sie sofort wach und Liam musste ich sogar dabei helfen, aufzustehen, weil er sich kaum bewegen konnte. Kein Wunder, so wie er geschlafen hatte!

Eine dreiviertel Stunde später saßen die Jungs und ich wie Zombies Kaffee schlürfend im Backoffice der Veranstaltungshalle. Draußen warteten bereits unzählige Fans darauf, ein Autogramm zu bekommen, während wir hier hinten alles andere als bereit waren. Unser Make-up Team tupfte uns schließlich die Augenringe mit Make-up weg und steckte uns in frische T-Shirts, bevor sie uns hinausschickten. Den Kaffee hatten wir bis dahin auch ausgetrunken und dann ging es los mit der Autogrammstunde. Ich konnte Autogrammstunden total gut leiden. Klar, danach tat mir meine Hand immer höllisch weh, aber das war es wert. Dafür sah ich die glücklichen Gesichter der Fans, wenn ich ihnen ein Autogramm gab. Oder, wenn sie einfach nur an mir vorbei gingen, weil sie sich ein Autogramm von den anderen geholt hatten. Manchmal schien es so, als ob sie es nicht wert fanden, eines von mir zu bekommen. Oder so, als ob sie keines haben wollten. Viele sagten den Jungs auch, wie sehr sie sie liebten, aber bei mir waren sie still. Es verletzte mich nur ein kleinwenig, weil noch so viele andere Fans da waren, die mir das sagten. Das einzige, was ich darauf antworten konnte, war: „Ich dich auch! Danke, dass du uns unterstützt! Ohne dich gäbe es uns nicht! Vielen, vielen Dank!" Oder ähnliches. Es fiel mir nur auf, dass ein paar mich umgingen, aber ich machte mir keine großen Gedanken darüber.

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