Kapitel 11 - Filmabend

89 8 4
                                    

Niall's Sicht

Eigenartigerweise verbrachten wir den Nachmittag damit, Brettspiele, die Anne und Robin mitgebracht hatten, zu siebt zu spielen. Wir spielten die traditionellsten Spiele, die es gab, und ich kam mir überhaupt nicht mehr so vor, als wäre ich in einer Boyband oder in irgendeiner Art und Weise berühmt. Es war einfach so normal, mit den Jungs hier zu sitzen und mit ihnen und Harrys Eltern Brettspiele zu spielen. Am Abend ging Harry mit seinen Eltern essen und Liam, Zayn, Louis und ich beschlossen, uns einen Film aus einer Videothek zu holen und unser Heimkino auszuprobieren. Ich lud auch Cathy ein, vorbeizukommen und versprach ihr, sie auch morgen zur Uni zu begleiten. Nach endlosem Hin und Her entschieden wir uns für Toy Story 3, weil Liam ihn ja schon so lange nicht mehr gesehen hatte. Ich konnte mich zwar noch daran erinnern, Teile davon vor 2 Wochen gehört zu haben, aber wenn es Liams Lieblingsfilm war, dann musste es eben sein. Auf dem Weg zurück nahmen wir uns gleich etwas von Nando's mit und holten Cathy ab.

Ein paar Minuten später saßen wir auf den Bänken im privaten Kinosaal und versuchten herauszufinden, wie der Beamer funktionierte und man den blöden Film auf die blöde Leinwand bekam. Liam kannte sich von uns fünf am besten mit der Technik aus und kriegte es daher auch nach einer halben Stunde hin. Unser Essen war natürlich schon aufgefuttert und deshalb wurde ich gezwungen, Popcorn von oben zu holen. „Wieso muss immer ich alles holen?", beschwerte ich mich, aber die anderen achteten gar nicht richtig auf mich, sondern winkten mich mit der Hand bloß weg. Nur Cathy erbarmte sich, mit mir nach oben zu gehen. Wir gingen in die Küche und suchten dort erst einmal die Popcorn, weil Liam sie irgendwo eingeräumt hatte. Unsere Küche war zwar ziemlich groß, aber noch recht leer, weswegen wir die Packung nach ein paar Minuten gefunden hatten. Dann steckten wir sie in die Mikrowelle und warteten. „Ich finde das Haus so geil!", sagte Cathy grinsend.

„Ich auch! Ich hätte nie damit gerechnet, mit 19 ein Haus zu haben...obwohl ich das ja eigentlich schon mal hatte. Aber eine Wohnung, alleine!", antwortete ich und starrte durch die Tür hinaus ins Wohnzimmer.

„Die hattest du ganz alleine?", fragte meine Freundin etwas überrascht.

Ich nickte und erzählte: „Naja, ich war sowieso nur selten in der Wohnung in London. Die meiste Zeit waren wir auf Tour oder ich war zuhause in Irland. Die Wohnung war eigentlich nur für Zwischenphasen gedacht, also wenn wir etwas aufgenommen haben und so weiter."

„Aber trotzdem, alleine?"

„Was soll man sagen, ich hatte damals noch niemanden wie dich!" Ich lächelte sie an und schnappte mir ihre Hand. „Weißt du, ich war schon ziemlich einsam, eben ohne Freundin. Ich hatte noch nicht besonders viele Freundinnen und als wir berühmt geworden sind, war das sowieso schwer..."

„Wieso schwer? Gerade da sollte es doch viel leichter sein, eine Freundin zu finden!"

„Nein, überhaupt nicht. Man weiß nie, ob sie einen dann auch wegen der Persönlichkeit mag. Ob sie mich mag oder eben nur Niall Horan. Das ist bei sowas immer schwer zu sagen! Eigentlich bin ich froh, dass ich auf einmal aufgewacht bin!"

„Auf einmal?"

„Ja! Weißt du, ich hatte so noch viel mehr von meiner Jugend, auch wenn ich davon eigentlich nichts weiß, weil ich die drei Jahre irgendwie...äh, übersprungen habe. Aber ich hab dich kennengelernt! Und das ist doch eigentlich schon ein fettes Plus, oder nicht?" Cathys Wangen wurden leicht rot und sie schaute kurz auf den Boden und dann zu mir. Ich lehnte mich langsam zu ihr hinunter und kurz bevor sich unsere Lippen berührten, flüsterte ich: „Aber das Beste daran ist, nochmal berühmt zu werden und alles von Anfang sehen zu können!"

„Du bist ein Idiot!", lachte Cathy und gab mir einen Kuss. Es war nur ein kurzer, aber der führte zu einem längeren und leidenschaftlicheren. Nach einer Zeit hob ich Cathy auf die Küchentheke, wodurch sie einen Kopf größer wurde als ich. Mit meinen Händen fuhr ich an ihren Beinen, ihrem Po und Rücken entlang, während ihre Hände langsam unter mein T-Shirt glitten. Ich presste sie näher an mich und unser Kuss war etwas am Ausarten, als plötzlich Zayn die romantische Stimmung unterbrach. „Man, nehmt euch ein Zimmer!", sagte er und ging schnurstracks zur Mikrowelle weiter. Cathy und ich unterbrachen unsere Küsse und ich wandte meinen Kopf zu Zayn, der uns jetzt etwas mürrisch anschaute. „Hört ihr denn nicht, dass die schon fertig sind?" Er machte die Mikrowelle auf und fischte das Päckchen Popcorn heraus. Allerdings auch einen fürchterlichen Gestank. „Meine Güte! Ihr habt es geschafft, Popcorn anbrennen zu lassen!", rief er. „Euch kann man aber auch zu nichts gebrauchen! Ich mach das jetzt, auf dich, Niall, ist ja wirklich kein Verlass! Entweder, ihr geht jetzt nach unten und seht euch mit uns Toy Story an, oder ihr...genießt eure Zweisamkeit. Aber bitte nicht auf unserer Küchentheke! Du hast ein Zimmer, Niall!"

„Ist ja schon gut!", erwiderte ich und ging ein paar Schritte von Cathy weg. „Das sag ich dir dann auch, wenn du eine Freundin hast"

„Wie auch immer!" Zayn holte bereits ein zweites Popcornpäckchen heraus und legte es in die Mikrowelle. Cathy und ich gingen währenddessen nach unten und mussten uns vor Liam und Louis rechtfertigen, weil wir ohne Popcorn kamen. Keine fünf Minuten nach uns kam Zayn mit einer Schüssel Popcorn dazu, gab uns allerdings keine, weil wir „es nicht verdient hatten".


Als Toy Story 3 zu Ende war, kamen Harry, Anne und Robin vom Essen zurück. Sie hatten einen weiteren Film in der Hand, den die Jungs natürlich unbedingt sehen wollten, obwohl es schon halb elf Uhr abends war und wir morgen relativ früh aufstehen mussten. Also ich zumindest. Aus diesem Grund beschlossen Cathy und ich schon schlafen zu gehen. „Schlaft gut!", wünschte uns das Pack an Leuten und Zayn zwinkerte mir verschwörerisch zu. Meine Güte. Cathy und ich gingen nach oben, machten uns bettfertig und als wir dann schließlich das erste Mal zu zweit auf meinem neuen Bett lagen und kuschelten, sagte sie leise: „Ich finde es schade, dass du auf Tour gehst. Dann werden wir uns ewig nicht sehen!"

„Aber es gibt ja noch das Internet", beruhigte ich sie, „außerdem kannst du mich besuchen, wenn du Ferien hast. Egal, in welchem Land!"

„So viel Geld hab ich nicht, Niall"

„Aber ich!", grinste ich und gab ihr einen Kuss. Irgendwie schafften wir das schon, dass wir nicht allzu lang voneinander getrennt waren. Es war schon zu viel gewesen, als ich noch dabei war, die Band wieder aufzubauen. Und jetzt begann das alles nochmal. „Ich liebe dich!" Ich konnte es einfach nicht oft genug sagen und doch kam es mir immer noch zu wenig vor.

„Ich liebe dich auch, Niall!" Cathy grinste mich an, drückte sich näher an mich und gab mir einen Kuss. Wir beide gehörten einfach zusammen, davon war ich mehr als überzeugt.


Als wir am nächsten Morgen von Cathys Handy geweckt wurden, musste sie mich erst aus dem Bett schmeißen, bevor ich wirklich aufstand. Während ich mich vom Boden auf kämpfte, packte sie bereits ihr Zeug zusammen und zog sich an. „Niall, ich lass meinen Pyjama und die Jogginghose gleich bei dir okay?", teilte sie mir mit. Ich brummte bloß als Antwort und auf die Frage, wo sie es denn hintun sollte, zeigte ich aufs Bett. Danach zog sie mich ohne mit der Wimper zu zucken hinunter in die Küche. Während ich, noch unfähig aufgrund meiner Müdigkeit, wartete, dass die Kaffeemaschine sich einschaltete, räumte Cathy Teller, Nutella und Messer auf den Tisch. Ich fand immerhin die Kaffeetassen und konnte endlich den Kaffee runterdrücken. Vermutlich sah ich noch aus wie ein Zombie und das war neben der Tatsache, dass Harrys Eltern nebenan auf der Schlafcouch schliefen, bestimmt der Grund dafür, dass Cathy und ich kaum redeten. Nach dem Frühstück schickte Cathy mich in mein Zimmer zum Anziehen, während sie das Geschirr wegräumte. Keine faire Einteilung, aber am Morgen war ich eben zu nichts zu gebrauchen.

-----------------------------------------

Ach herrje. Wir sind schon bei Kapitel 11 und ich bin erst bei Kapitel 17 mit "vorschreiben" :( mal sehen, wie das noch weitergeht.

Danke an alle meine LeserInnen und Voter etc.! Hab euch lieeeb ♥


xoxo JuLy <3

Living The DreamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt