Kapitel 16 - Wasserkrieg

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Natürlich hielten wir uns nicht an die genauen Anweisungen von Paul. Während wir so bei der Kassa standen und auf alles warteten, was ewig dauerte, weil wir viel zu viel bestellt hatten, hatten uns ein paar wenige Fans erblickt. Genauer gesagt ein Mädchen, das ihre Freundin auf uns aufmerksam gemacht hatte, welche wiederum sofort zu quietschen begonnen hatte und auch die anderen fünf Mädchen auf uns hetzte. Und wer konnte seinen Fans denn bitte Fotos verwehren? Immerhin waren es nur sieben und das war nun wirklich kein Problem, da wir sowieso in der Warteschlage standen. Also nahmen wir uns kurz Zeit für die Fotos und kaum waren wir fertig, drückte uns die Frau hinter der Kassa unsere zehn Päckchen voll mit Nando's Essen in die Hand und scheuchte uns quasi aus dem Restaurant. Als wir den Bus wieder betraten und uns zum Esstisch setzten, starrte Paul uns misstrauisch an. „Was ist los?", fragte Liam unschuldig, aber er kniff nur die Augen zusammen.

„Ich rieche das, wenn ihr nicht tut, was ich sage!", meinte er.

Louis hingegen konterte: „Du riechst Nando's, das ist alles!"

„Oh nein! Ihr habt Fotos mit Fans gemacht, hab ich Recht?" Synchron schüttelten wir fünf den Kopf und Paul warf die Hände in die Höhe. „Das gibt's doch nicht! Könnt ihr nicht einmal tun, was ich sage?"

„Warum Paul uns wohl nichts glaubt?", fragte ich in die Runde, aber Paul beantwortete die Frage selbst.

„Weil ich euch kenne und ihr viel zu...ungehorsam seid!" Die Diskussion artete aus und wir überzeugten Paul, dass zu einer guten Star-Fan-Beziehung nun auch mal Fotos und Autogramme gehörten. Sich Zeit für Fans zu nehmen war das Allerwichtigste, wenn man erfolgreich sein wollte. Paul war einfach viel zu stark auf unsere Sicherheit fokussiert. Dieser sah das aber natürlich überhaupt nicht ein und quatschte uns noch die ganze Zeit zu, bis wir alles aufgefuttert hatten. Danach beschlossen die Jungs und ich, dass wir eine Runde Guitar Hero spielten, bevor wir in Glasglow ankamen.

Als wir die neue Bühne begutachtet hatten, die fast genauso aussah, wie die in London, hatten wir noch ein wenig Zeit, bis die ganze Stimmen aufwärmen und Soundcheck-Prozedur begann. Natürlich schnappte ich mir meinen Laptop, setzte mich ins Bett und rief Cathy via Skype an. „Wie geht's dir? Wie war die Fahrt?", wollte meine Freundin sofort wissen.

„Mir geht's gut, der Bus ist unglaublich! Man merkt überhaupt gar nicht, dass man fährt! Und man kann da drin einfach so viel machen, das ist richtig toll! Und wie geht es dir?", antwortete ich freudenstrahlend. Es war so schön, Cathy wieder zu sehen, auch wenn es nur über Skype war.

„Naja, Uni eben. Ich vermiss dich jetzt schon! Aber Maddie und Leonie lenken mich zum Glück ab und die Hausaufgaben und lernen natürlich auch!"

„Mir geht's genauso! Heute haben wir auch die ersten Meet & Greet's, das heißt wir werden Fans treffen!", erklärte ich ihr. Das konnte ich ehrlich gesagt kaum erwarten. So konnten wir endlich mit ein paar unserer Fans sprechen, auch wenn es nur kurz war. Cathy und ich redeten noch so lange, bis Paul uns alle zusammenrief. Wir mussten mit dem Programm beginnen.

Eine Stunde, bevor das Konzert losging, schlüpften wir in unsere heutigen Outfits und wurden dann von Paul in den M&G-Saal gebracht. Leider hatten wir nicht allzu viel Zeit pro Fans, da ja immerhin „so viele wie möglich" reinpassen mussten, aber für ein paar Worte war bestimmt Zeit. Wir standen also in dem Saal und warteten auf die ersten Fans. -Hoffentlich sind sie einigermaßen...normal!-, schoss mir durch den Kopf. Klar, es war komisch, zu hoffen, dass die Fans „normal" sein würden, aber ich wollte wirklich keine treffen, die in mein Gesicht kreischten und dann heulend zusammenbrachen. Natürlich gab es die auch und wir waren auch genauso nett zu ihnen, aber es war doch sehr nervig.

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