Außenministerin gegen Privatleben

Claudia Roth

Sie können gerne noch einen Augenblick hier bleiben, bevor Sie zu Ihrer Tochter gehen. Und falls etwas ist, ich bin jederzeit für Sie erreichbar. Ich verstehe Sie das es ein Schock sein muss, grade, wenn es nicht geplant ist. Aber denken Sie dran, Kinder plant man nicht, Sie kommen wie Ihnen lustig ist!“

Der Arzt schenkt Annalena noch ein kleines Lächeln und geht dann.

„Na, da hat er recht.“ Annalena muss schmunzeln. Schwanger. Sie.

Annalena Pov:

Wow, okay, ich bin also schwanger. Mit Baby Nr.5. Warte was? Nein, das kann doch nicht. Wir haben doch... Nein... Oh Mann verdammt, was mache ich den jetzt? Wie sage ich es Robert? Soll ich ihn anrufen? Nein.
Mein Kopf ist kurz vor dem Explodieren und mein Gesicht ist mit Tränen überströmt, wie soll ich, den so zu Mia gehen?

Ich atme tief durch und verstaue das kleine Bild, welches der Arzt mir grade gegeben hat, in meiner Hosentasche.
Ich wische mir schnell so gut es geht die Tränen aus meinem Gesicht und begebe mich zu Mia.

„Na süße hast du gegessen?“

Mia sitzt vor mir auf dem Bett, es scheint so als hätte sie sich eine Serie auf meinem Handy angemacht, da sie wie versteinert auf den kleinen Bildschirm schaut.

Ich setzte mich zu ihr und schaue, was sie sich anschaut. Sesamstraße wird oben eingeblendet und ich fange an zu Grinsen.

„Das andere Brötchen ist für dich Mama!“ Sagt sie, ohne vom Bildschirm auf zuschauen.

„Danke dir, mein Engel!“

„Ach ja, Claudi hat angerufen!“

„Jetzt grade?“

„Ja, ich habe gesagt, der Arzt musste dich untersuchen?“

„Okay, ich gebe dir mal eben meinen Laptop, den hat Papa extra eingepackt. Dort kannst du weiter schauen, während ich mit Claudi telefoniere.“

„Oki“

Ich stelle der kleinen Maus den Laptop hin und starte die Serie darauf. Dann nehme ich mir mein Handy.

„Ich bin kurz unten, falls was ist, soll mir die Schwester Bescheid sagen.“

„Oki Mami grüß schön!“

„Mache ich“

Ich schließe die Tür und laufe zum Schwesternzimmer.

„Oh Hallo Frau Baerbock, kann ich Ihnen helfen?“

„Ich müsste einmal telefonieren, gibt es hier sowas wie ein Krankenhaus Hof?“

„Ja einmal die Treppe runter und dann Links, ist auch ausgeschildert. Dort können Sie durch die Tür gehen und stehen direkt im Innenhof“

„Perfekt, ich danke Ihnen!“

Ich folge der Beschreibung und komme wenig später im Hof an.

Ich hole mein Handy aus der Hosentasche und ziehe gleichzeitig das Ultraschallbild mit heraus.

Ich setzte mich auf die Bank vor mir und schaue eine Weile auf das kleine Bildchen.
Meine andere Hand wandert ganz automatisch zu meinem Bauch.

„Na du kleiner Schatz, jetzt bist du also da. Was mache ich den jetzt mhm? Sind wir den schon für dich bereit?“

Meine Hand wandert auf meinem flachen Bauch auf und ab. Bald würde man erahnen können, dass sich dort wieder ein kleiner Mensch drin befindet, doch jetzt ist noch nichts zu erkennen.

Ich schalte mein Handy an und wähle die Nummer von Claudia.

Es dauert nicht lange und sie geht ran. Ich wollte grade anfangen zu sprechen, da sehe ich, dass Sie auf Videoanruf umsteigen möchte, ich nehme an und sofort erscheint auf meinem kleinen Bildschirm eine Fröhliche Claudia.