Kapitel 1

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Habt ihr schon mal das Gefühl gehabt ihr währt im Paradies? Kam es euch so vor als ob währt ihr an schönsten Ort auf der Ganzen Welt, als hättet ihr alles was ihr je verlangen könntet? Ich hatte Mein eigenes kleines Paradies, wo ich lebte- bis es zerstört wurde. Brutal von Räubern überfallen und in Brand gesetzt. Aber im Nachhinein Betrachtet war es ein Glück für mich denn sonst hätte ich niemals Camilo Madrigal kennengelernt, die Liebe meines Lebens.
Aber vielleicht sollte ich von Anfang an erzählen...

Alles beginnt in meinem kleinen Heimatsdorf, es nennt sich Cascanaro und ist ein buntes kleines Städtchen mit Steinhäusern, kleinen Straßen und Gässchen. Die meisten Leute kennen sich hier und selbst wenn nicht lernt man sich früher oder später durch gemeinsame Bekannte kennen. Kinder laufen frei durch die Straßen, ohne das sich die Eltern sorgen und vor vielen Fenstern blühen bunte Blumen. Es duftet immer irgendwie gut und man hört ständig Kindergeschrei, Erwachsene lachen oder einfach Quatschende Spaziergänger. Die Türen und Fenster sind stehts Geöffnet weil man keine Angst haben brauch vor Einbrechern. Es ist kurz gesagt das Perfekte Dorf. Einmal im Jahr jedoch wird es noch schöner, nämlich an meinem Lieblingsfeiertag dem Día de Los Muertos. Es ist ein Feiertag an dem sich alle auf dem Dorfplatz zusammenfinden um die Verstorebenen zu ehren und zu feiern. Es ist ein Buntes und lautes Fest voller Musik, Tanz und guter Laune. Selbst die Kinder des Dorfes wissen schon das der Día de los Muertos etwas ganz besonderes ist. Und es ist sogar nur noch einmal Schlafen."

Beende ich den Satz und stupse Mileña an, die vor Überraschung fast vom Stuhl kippt. ,,Ich freu mich so- kann ich jetzt schon ins Bett?" ,,Aber warum denn?" Fragt José lachend. ,,Na dann ist schneller Día de los Muertos!" Ruft sie aufgeregt. ,,Jetzt ist es noch zu früh um ins Bett zu gehen." Sie guckt mich empört an. ,,Du könntest jetzt noch gar nicht schlafen." Sage ich lachend und sie springt auf meinen Schoß. Ich gucke sie warnend an und beginne sie durch zu kitzeln. Ihr Kopf wird ganz Rot während sie vor lachen kaum Luft bekommt. ,,¡Vamos Mileña, Lucía ist da!" Ruft Josés Mutter von unten und die kleine Springt auf. ,,Aber erzähl mir später weiter y/n." Sagt sie und ich lächle. ,,Schon gut, jetzt geh zu deiner Freundin runter." Sagt José und nickt ihr zu.  Sie ist mit einem Schritt hinter der Tür verschwunden und ich gucke José an. ,,Und jetzt?" Sage ich und er grinst. ,,Na was denkst du denn?" Er packt meine Hand und zieht mich auch aus der Tür. Wir rennen die Straße hinunter bis zum Dorfplatz und kommen gerade noch zum stehen. Vor uns Laufen die Frauen und Töchter der Bauern in einer Schlange entlang, sie Tragen Blumen in großen Körben und schwenken ihre Röcke.

,,Hola Señoras!" Ruft José charmant und tut als würde er einen Hut ziehen. Eines der Mädchen, Solenja sie ist Josés Crush seit er elf ist,  bläst ein Paar Blüten in sein Gesicht. Er fuchtelt hilflos mit den Armen herum und sieht ziemlich dämlich aus so. Ich muss lachen und Solenja geht zufrieden grinsend weiter. ,,Aye, José hör auf die Señoras immer anzumachen, Solenja gibt dir sowieso jedes mal einen Korb." Ruft seine Abuela vom Stand aus und ich kann mir das Lachen wirklich nicht verkneifen. Selbst die Abuela hat es durchschaut. Jose guckt nur genervt und begibt sich zu dem Stand der Abuela der gefüllt ist mit Girlanden und anderen Dekorationen für Morgen ist. ,,Ist doch nicht böse gemeint mi hijo." Sagt sie und wuschelt ihm durch die Haare, was ihn noch mehr ärgert. Ich versuche aufzuhören zu lachen aber ich kann nicht. José guckt mich grimmig an und ich halte meine Hand vor dem Mund. ,,Wenn du ihr wirklich gefallen willst musst du dich ein bisschen mehr anstrengen." Sagt die Abuela und selbst als sie noch mitten im Satz ist platzt es wieder aus mir heraus. José nimmt sich ohne Kommentar einen Korb voller Blumengirlanden und beginnt sie aufzuhängen. ,,José ,cariño sei doch nicht so humorlos." Ruft sie ihm hinterher. Er schüttelt den Kopf ich sehe aber kurz sein widerwilliges Grinsen. ,,y/n einmal kannst du dir immerhin ein Beispiel an José nehmen denn er ist sehr fleißig also auf, Vamos!" Sagt sie und drückt mir auch einen Korb voller Girlanden und bunt bemalter Totenköpfe in die Hand, die sind natürlich nicht echt. Ich nehme den Korb entgegen und lächle brav, dann gehe ich zu José und stelle mich neben ihn. ,,Na fertig mit lästern?" Fragt er grimmig und ich lache ,, Eigentlich nicht, bei dir gibt's viele Möglichkeiten." er schnaubt und stupse ihn lachend an. ,,Komm schon sei nicht so aguafiestas." (Spielverderber) sage ich und er grinst und stupst mich zurück.

Wir schmücken fast den ganzen Dorfplatz und albern ein bisschen herum als es auch bereits dunkel wird. Es hängen nun wunderschöne Blumengirlanden über den Häusern und Totenköpfe mit Bunten Mustern und Kerzen innendrin erhellen die Stadt wie kleine Lagerfeuer. Auf dem Boden haben die Señoras die vorhin an uns vorbei gelaufen sind Blüten gestreut. Am schönsten sieht aber der große Springbrunnen in der Mitte des Platzes aus, an den Wasserspeiern sind kleine Kreidesäckchen befestigt worden die das Wasser Bunt färben und in dem Becken unten schwimmen Seerosen und Konfetti. ,,Das sieht ja gut aus." Sagt eine Stimme hinter mir und ich springe vor Überraschung fast zwei Meter zurück. ,,Kein Grund zur Sorge, das war Ausnahmsweise mal ein Kompliment." Sagt mein Bruder und lacht, während er mich am Arm hält, damit ich nicht hinten über Kippe. ,,Mariano, man musst du mich so erschrecken?" Frage ich lachend. ,,Alles gut kleine Señora ich werde es nicht mehr tun." Sagt er und macht eine Verbeugung als währe ich eine Prinzessin. Diesmal lacht José. ,,Was willst du?" Frage ich und Mariano richtet sich wieder auf. ,,Es gibt jetzt Essen." Sagt er grinsend. Ich stapfe in Richtung unseres Hauses und ziehe José hinter mir her.

Wir stellen uns hinter die Stühle und Abuela (als Familienoberhaupt) setzt sich zuerst hin. Danach setzten sich alle anderen und Mariano reicht mir eine Schüssel. ,,Darf ich ihnen diese Speise vorschlagen, Pricesa?" Fragt er gespielt ernst und macht eine Geste mit der Hand. ,,Ist gut jetzt." Sage ich und gucke ihn genervt an. ,,Sí, Princesa Zitrone." Sagt er und ich stürze mich auf ihn. Wir fallen von der Bank und eine Schüssel zerbricht. ,,Schluss!" Ruft meine Mutter und ruhig setzten wir uns wieder hin. ,,Mi hijos ihr seid doch keine kleinen Niños (Kinder) mehr." Sagt sie und dreht sich dann zu Abuela um das Gespräch mit ihr weiter zu führen. Ich und Mariano lachen, Streiten uns aber erstaunlicherweise den Rest des Abends nicht mehr.

Nach dem Essen setze ich mich mit José noch in den Garten unter einen Baum in dem Lampions hängen. Sie spenden Licht und wir fangen an mit einem alten Spiel welches wir als Kinder immer spielten. ,,Okay Wal Wahrheit oder Pflicht?" ,,Komm schon du kennst mich." Sagt José und grinst. ,,Pflicht natürlich." Ich verdrehe die Augen und Überlege, dann kommt mir eine Idee und ich lache. ,,Komm mit." Sage ich und er guckt verwirrt. Ich ziehe ihn auf die Beine und hinter mir her durch die halbe Stadt. ,,Was- Wohin?"  Fragt er aber ich gehe weiter bis wir vor einem Haus stehen. ,,Na los!" Sage ich uns stupse ihn nach vorne.

,,Willst du mich umbringen?" Murmelt er klopft aber an die Tür. Es sind Schritte zu hören, dann wird die Tür geöffnet. ,,Hola, Señor Martínez." Sagt er und klingt ziemlich kleinlaut. ,,Kann ich mit ihrer Tochter Sprechen?" Ich muss mich zurückhalten nicht zu lachen weil ich genau weiß was jetzt kommt. ,,VERSCHWINDE du...bevor ich ungemütlich werde und HALT DICH VON SOLENJA FERN!" Brüllt Solenjas Vater und knallt die Tür zu. ,,Ich will dich hier nicht nochmal sehen!" Hören wir durch die geschlossene Tür während seine schweren Schritte davonstapfen. ,,Vielen Dank." Sagt José ironisch und lässt seine Hand von der Tür gleiten. ,,Sehr schön Jositó. "Sage ich und warte auf seine Reaktion. Er hasst diesen Spitznamen und in Moment hasst er mich wahrscheinlich auch für diese Pflichtaufgabe. Ich lache in mich hinein während er mich stumm hinterher zieht und wir gehen durch ein paar leere Gassen, die nur von den Totenköpfen beleuchtet werden.
,,y/n du bist dran." Sagt José und grinst. Wir sind jetzt fast am Rand der Stadt. Ich will José gerade Antworten als ein lauter Knall zu hören ist. Nein kein Knall- ,,Was war das?" Rufe ich und José schluckt. ,,Ich glaube das war ein Schuss." Sagt er und mir wird ganz mulmig. ,,Woher kam er?" ,,y/n ich stehe neben dir ich habe genau so wenig Ahnung wie du." Sagt José, in diesem Moment fällt ein zweiter. José schmeißt sich auf mich und wir fallen beide zu Boden, wo wir kauern und warten, dann kriecht José vorsichtig hinter einem Haufen Holzkisten und bedeutet mir ihm zu folgen. ,,Wir müssen hier weg." Flüstere ich und José nickt. Ein lauterer knall ertönt und ich schiele über die Kisten, hinter denen wir uns verstecken. José zieht mich sofort wieder runter aber ich habe etwas erkannt, ein Haus es steht komplett in Flammen. ,,Bist du verrückt, du kannst nicht einfach-"  ,,José es brennt!" Sage ich panisch. Er zieht mich wieder auf die Füße und wir renne so schnell wir können in Richtung Dorfmitte. Hinter und prallen Schüsse an die Wände und als ich meinen Kopf drehe sehe ich schwarze Reiter mit Hüten und mottenzerfressenen Mänteln, die auf uns zielen. Hinter ihnen lodern Flammen und ich spüre die Hitze in meinem Gesicht. ,,y/n, pass auf!" Ruft José und zieht mich knapp an einem Schuss vorbei. Wie in Zeitlupe kommt es mir vor während um uns herum Bleikugeln gegen die Wände knallen und das knistern des Feuers dröhnt. Wir erreichen die Mitte und José fängt an zu schreien. ,,HILFE, DAS DORF WIRD ÜBERFALLEN!"

Camilo Madrigal / Mi amorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt