Kapitel 10

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Ich werde von einem Schrillen schrei geweckt. Es ist Nebelig um mich herum und ich sehe flackerndes licht und vorrübereilende Personen. Ich versuche zu schreien, aber mein Hals ist voller beißendem Ruß. Ich atme tief ein, aber dadurch gelangt er bis in meine Lunge. Ich falle Hustend und keuchend auf den Boden. Vor mir nehme ich benommen eine Person wahr, ein Junge. Er guckt mich ausdruckslos an. Es ist José, ich will nach ihm rufen aber ersticke in einem Husten Anfall. Meine Lunge krampft sich zusammen und mit tränenden Augen sehe ich erneut José an, doch er ist verschwunden. Ein kleines Häufchen Asche wird vom Wind weggefegt und mein Kopf knallt auf Stein.

Schweißgebadet wache ich auf und panisch sauge ich die Luft ein. Ich brauche einen Moment bis sich mein Atmen beruhigt hat, dann setzte ich mich auf und mein Kopf schmerzt. Verdammt, diese Träume! Ich schüttle verwundert den Kopf als ich sehe das ich schon wieder alleine im Zelt liege, von draußen kommen Stimmen. Ich werfe meine Anziehsachen über und haste nach draußen, wo ich von einer großen Menschenmenge begrüßt werde. Verwundert will ich mich umsehen, werde aber sogleich weggezogen und stehe plötzli h neben Mirabell. Sie lässt meinen Arm los und lächeltr mich freundlich an. ,,Hey!" ,,Hi..." erwiedere ich etwas perplex ud müde und sehe die Madrigals neben uns stehen und die Abuela die auf einen Tisch gestiegen ist, damit sie besser zu sehen ist. ,,Was ist los!" Frage ich Mirabell verwundert und sie guckt mich ungläubig an. ,,Du hast es nicht mitgekrigt? Heute werden neue Häuser für euch gebaut." Sagt sie und wendet den Blick wieder zu Abuela. ,Ne wusste ich nicht.." murmle ich leise und meine Aufmerksamkeit wendet sich Abuela zu, die wie immer mit einer ihrer Reden beginnt. ,,Amigos, Heute ist ein großer Tag für euch und unser Encanto..." ,,Hey hab ich was verpasst?" Drängt Camilos müde Stimme an mein Ohr.

Er steht etwas verschlafen neben mir und scheint auch noch nicht ganz wach zu sein. Seine Haare sind ganz wuschelig (also noch wuscheliger als sonst) und er blinzelt schläfrig. Ich lächle ihn an und höre Abuela im hintergrund ,,...das ihr den Weg hierher gefunden habt und wir euch endlich richtig wilkommen heißen, und aufnehmen können in unserem Encanto..."

Mirabell steckt ihren Kopf zu uns und flüstert ,,Noch nicht so viel Abuela hat erst angefangen mit ihrem Vortrag." Camilo lässt ein träges Geräusch von sich ,,Ich hätte also ruhig auch später kommen können, ja?" Er dreht sich um und gähnt, während Mirabell ihn über mich hinweg schlägt. ,,Camilo, ein bisschen mehr Einsatz für deine Familie!" ,,Was, ich setzen mich sehr für die ein." ,,Du passt doch nicht mal richtig auf." Er guckt Mirabell empört an ,,Klar passe ich richtig auf." ,,Ach ja, Schlafmütze?" Fragt sie und lacht. ,,Du bist doch noch nicht mal richtig wach." Das lässt er sich nicht zweimal sagen und verwandelt sich in einen frischen und ausgeruht aussehenden Camilo mit Kleidung ohne Falten, ordentlichen Haaren und ohne Augenringe. ,,Du hast es gut." Brumme ich und wünsche mir ich könnte auch in einer Sekunde fertig gemacht sein. ,,Ne ist nur was für aktive Leute." Sagt Camilo grinsend als hätte er meine Gedanken gelesen. ,,Hey, Ich bin aktiv, wenn es nicht gerade sechs Uhr Morgens ist." ,,Y/n es ist zwölf." Lacht Mirabell und schubst mich. Ich pralle gegen Camilo, der mich als großer, Muskelöser Mann auffängt und wieder auf die Beine stellt. ,,Und ungeschickt bist du auch noch." Lacht er klingt aber liebevoll als er wieder er selbst wird. Ich werde rot und Mirabell lacht von der anderen Seite ebenfalls. ,,Ach ihr seid doch auch doof." Sage ich und drehe mich wieder zu Abuela um. ,,Ach komm y/n." Sagt Camilo und stößt mich an. In meinem Bauch kribbel es und ich wende mich von ihm ab. Mirabell legt den Arm um mich und lacht.

Als Abuela ihre Rede mit den Worten ,,Also los, lasst uns unsere Zukunft bauen." fangen wir endlich an. Die Leute machen Schlagen und es werden Steine durchgereicht, die von Luisa auf schweren Paletten hergebracht werden. Neben mir erscheint ein bekanntes Gesicht. *Milena* müht sich ab einen Stein, der dabei ist ihr auf den Fuß zu fallen in der Hand zu behalten. Ich eile zu ihr und nehme ihr den Schweren Stein aus der kleinen Hand. ,,Hey, solltest du nicht lieber versuchen wo anders zu helfen?" Frage ich sie und schmunzle. Sie guckt mich ernst an und schüttelt den Kopf. ,,Nein ich will hier helfen, das ist doch wichtig und wenn ich keine Steine tragen kann bin ich auch schwach." ,,Wer hat das denn gesagt?" Frage ich sie erschrocken. Beim Gedanken daran das sie jemand beleidigt hat werde ich schon wütend. ,,Der Junge, der immer bestimmt was wir spielen." Sagt sie und zeigt auch einen mittelbraunen Jungen mit schwarzen locken, unfarbigen Augen und einem flirtenden Lächeln in unsere Richtung. ,,Okay, warte mal." Sage ich und marschiere auf den jungen zu. ,,Hey." Sagt er und sieht mich herausvordernd an. ,,Hey...also ich hab gehört du hast zu Mileña gesagt sie sei schwach." Sage ich und er guckt hinter mir *Milena* an, dann wieder mich und grinst. ,,Ja." Er ist vieleicht ein zwei Jahre älter als Mileña (ich schätze ihn so auf neun) und sieht aus wie ein Typischer Macho. ,,Ja weißt du, da ist nicht sehr nett." Er erwiedert gelangweilt ,,Ja." Und zuckt die Schultern. ,,Mhm, und wieso machst du das dann?" Frage ich und gucke ihn abwartend an. ,,Können wir nicht über was anderes reden?" Sagt er und lässt einen Blick einmal an mir entlang wandern. ,,Hast du einen Freund?"

Völlig überrascht zucke ich etwas zusammen und schüttle aber den Kopf. ,,Du- das geht dich doch nichts an. Wie alt bist du überhaupt?" ,,Bald zehn." Sagt er und wackelt mit seinen Augenbrauen. Ich frage verstört ,,Kannst du dich nicht einfach entschuldigen?" Er schüttlet den Kopf und will schon wieder gehen, aber ich halte ihn zurück. ,,Du entschuldigst dich jetzt bei Mileña!" Sage ich und merke ein Stechen zwischen meinen Augen, Ich spüre wie meine Augen trocken werden und dann einen Energiestrohm. ,,Ist ja gut." Sagt der kleine und wirft mir einen erschrocken wirkenden Blick zu, bevor er zu Mileña schlurft und mit ihr spricht. Ich bleibe einen Moment stehen und frage mich verwundert warum der Typ auf einmal hört, gehe dann aber auch zu Mileña. ,,Und was hat er gesagt?" ,,Er hat sich entschuldigt und gesagt das es ihm leid tut." Sagt die kleine und guckt mich mit großen Augen an. ,,Wie hast du das gemacht?" ,,Ich bin halt schon groß, er hört warscheinlich einfach auf mich." Sage ich nachdenklich aber *Milena* wiederspricht kopfschüttelnd. ,,Er hört eigentlich auf niemanden, auch nicht auf die Älteren."

Ich lächle sie Ratlos an und streiche gedankenverloren über ihren Kopf.

Camilo Madrigal / Mi amorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt