Kapitel 8

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Kaum hatte er seine Lippen von meinen gelöst, fing ich an alles in Frage zustellen. Den Kuss, unsere Freundschaft, Lenox und mich, alles. Hatte ich einen großen Fehler getan? Hätte ich den Kuss nicht zulassen sollen? Würde das nun alles an unserer Beziehung ändern? Lenox sah für einen Augenblick in den Sonnenuntergang. Anschließend sah er mich wieder mit seinen grünen Augen an. Er griff nach meiner Hand. Umso näher er kam, umso mehr schwitze ich. Schnell zog ich meine Hand weg. Ich stand auf und ging. Schweigend. Ich wusste nicht warum, oder wohin ich ging, aber ich musste es tun. Ich wollte nicht, dass etwas zwischen unsere Freundschaft kam. Schnell stand Lenox auf und hielt mich am Oberarm fest. Ich nahm seine Hand und schlug sie weg. Mir schossen die Tränen in die Augen. Ich wusste nicht wie ich mich fühlen sollte. Heulend stand ich nun da und rief mit zitternder Stimme: "ICH BIN DEIN WINTER UND DEIN MEER? EINEN SCHEIß BIN ICH! UND JETZT LASS MICH IN RUHE!"
Immer mehr Tränen liefen über meine Wangen. Selten hatte sich mein Gesicht so heiß angefühlt. In meinem Innerem fühlte ich wie die "kalte Hülle" die ich um mich herum gebildet hatte, langsam anfing zu schmelzen. Ich wollte Lenox nicht zu nah an mich heran lassen. Ich wollte keine Gefühle zeigen. Ich wischte die Tränen schnell weg und lief. Immer schneller. Immer weiter. Ohne Ziel. Ich wollte nur laufen. Laufen bis ich weit weg von Lenox war.

So kalt wie der Winter, so schön wie das MeerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt