Ich öffnete meine Haustür und ging hinein. Ich fühlte mich so schlecht wegen Lenox. Ich wusste nicht was ich ihm getan hatte. Sofort stürzte sich meine Mutter auf mich. Sie löcherte mich nur zu mit Fragen.
"Wo bist du gewesen? Warum warst du nicht in der Schule? Bei wem warst du? Wo hats du geschlafen? War das so ein Junge??"
Ich war gestresst und nicht in der Lage ihr alle diese Fragen zu beantworten. Mir ging nur Lenox durch den Kopf. Ich ging schweigend an meiner Mutter vorbei, in mein Zimmer. Ich würdigte sie nicht mal eines Blickes. Ich legte mich auf mein Bett und starrte an die Decke, bis meine Mutter im Türrahmen stand.
"Lilith! Du bist meine Tochter! Ich weiß, dass es jetzt vielleicht schwer sein mag, weil dein Vater gerade verstorben ist, aber du musst weiter hin zur Schule gehen. Erst liegst du mit Alkoholvergiftung und Platzwunde am Kopf im Koma und dann kommst du einfach nicht mehr nach Hause. Wo soll das nur hinführen? Du bekommst jetzt Hausarrest. So lange ich hier die Regeln mache hast du diese auch zu befolgen!"
Ich konnte es nicht fassen. Meine Mutter wusste ernsthaft, dass mein Vater tot war und knallte mir dann noch so einen Vortrag hin? Mittlerweile empfand ich jedoch nicht mal mehr Trauer wenn ich über ihn und seinen Tod nach dachte. Mir wurde es langsam egal und so schien es meiner Mutter auch zu gehen. Es klang kaltherzig, aber es war so. Schließlich war ich ja auch laut seinen Aussagen 'der Winter' von Lenox. Schon wieder kamen mir die Gedanken durch den Kopf. Lenox. Lenox. Lenox. Ich wusste nicht was es war, aber so musste sich wohl Liebeskummer anfühlen...oder so ähnlich. Auf meinem Handy schaute ich mir die alten Chatverläufe von ihm an. Mir kullerte eine Träne die Wange herunter und ich wischte sie schnell weg. Ich wollte nicht weinen. Nicht wegen so einem Typen der mich in sein Haus mit nimmt, mir Hoffnungen macht und dann einfach sagt er kann nicht mit mir zusammen sein, weil ich etwas besseres als ihn verdiene. Was für ein Klischee. Jemanden besseres als ihn gab es höchstwahrscheinlich, doch ich wollte keinen außer ihn. Dann fiel mir plötzlich ein, dass morgen Schule war und ich hingehen musste, weil meine Mutter mich jetzt auf jedem Schritt beobachten würde. Das war das letzte worauf ich jetzt Lust hatte. Das Lenox nicht zur Schule kommen würde war mir eigentlich schon mehr als klar. Warum sollte er auch? Mich wollte er ja schließlich ohnehin nicht mehr sehen. Ich wollte aber gar nicht so viel über die Schule nachdenken, also legte ich mich einfach schlafen.
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So kalt wie der Winter, so schön wie das Meer
Teen FictionDie Geschichte eines jungen Mädchens