Kapitel 27

32 4 0
                                    

Lenox erschien auf dem Bildschirm. Er sah schlecht aus. Rote Nase, rote Augen und weißes Gesicht. Er schluckte und begann seinen Satz:
"Lilith, was ich dir jetzt sage ist nicht einfach für mich und es tut mir leid, dass ich es dir erst jetzt sage. Ich habe mir keine andere Gelegenheit gesehen es dir zu sagen. Deshalb sage ich es dir jetzt. Hier. Über ein Video. Es ist wahrscheinlich schon zu spät wenn du es siehst, aber es hätte so oder so getan werden müssen."
Ich sah wie er eine Träne von seiner Wange wischte und mit zittriger Stimme fortfuhr.
"Ich bin krank. Sehr lange schon. Um ehrlich zu sein schon mein ganzes Leben lang. Ich habe ALS und es wurde bei mir diagnostiziert als ich 10 Jahre alt war. Die Ärzte meinten, dass es schon zu spät sei und sie bei einer so späten Diagnose keine Möglichkeit auf gesundheitliche Besserung gab. Schon damals war es bei mir so weit fortgeschritten, dass sie mir nur noch 2 Jahre zu leben gaben, da die Krankheit unheilbar ist.
Nach ein paar Monaten änderte sich mein Zustand jedoch positiv. Es ging mir immer besser und besser und so ging es einige Jahre weiter bis ich dich kennenlernte.
In der ersten Woche verschlechterte sich mein Gesundheitszustand rapide. Deshalb begann ich mich, um mich von den Schmerzen abzulenken, zu ritzen. Wieder sagten die Ärzte ich könnte nicht mehr lange leben, doch sie wussten nicht wie lange.
Ich konnte dir einfach nicht gerecht werden Lilith."
Nun brach er endgültig in Tränen aus.
"Lilith es tut mir so leid. Ich muss jetzt so egoistisch sein. Ich habe dich auf dem Rastplatz abgesetzt damit du mich nicht mehr findest. Bitte such nicht mehr nach mir. Ich habe das schon einige Wochen vorher geplant. Ich werde sterben früher oder später. Vergess mich. Lebe weiter. Verlieb dich in jemanden der es verdient hat. Bekomm Kinder und werde glücklich. Glücklich ohne mich. Ich will nicht, dass du dich später wenn ich mal alt bin um mich kümmern musst. Ich will nicht, dass ich von dir abhängig bin. Such jemanden der dir gut tut."
Der Bildschirm wurde schwarz und das Video war zu Ende.
Ich konnte nicht weinen. Ich war leer. Die Liebe meines Lebens war weg, weg für immer. Zittrig stand ich vom kalten Boden auf und ging durch den Flur zur Eingangstür. Ich öffnete sie und lief mit starrem Blick die Straße entlang. Ohne Ziel und ohne Plan. Immer weiter und weiter lief ich. Ohne zu wissen wohin.

So okay ich schreibe sonst nie etwas am Ende eines Kapitels. Jetzt schreibe ich aber was, weil es das letzte Kapitel ist. Manchen mag das Ende vielleicht gefallen, anderen nicht. Ich habe das Ende auf jeden Fall so geplant und es wird auch keine Fortsetzung etc. geben. Ich werde aber bald wieder ein neues Buch anfangen. Also ihr dürft gespannt bleiben.

So kalt wie der Winter, so schön wie das MeerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt