Kapitel 15

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Hinata Pov:

Helles Licht, viele Leute, Kinder und Erwachsene, leckerer Duft nach den verschiedensten Süßigkeiten und laute Musik.
„Also Irgendwo müssen wir falsch abgebogen sein.." hörte ich meine Mutter nuscheln.
„Mamaa! Das ist ja noch viel cooler als Eis essen! Kann ich da drauf? Schau mal wie hoch das geht!"

Und da standen wir nun, in einer Schlange für das Karussell auf welches meine Schwester unbedingt gehen wollte. Wer hätte auch damit rechnen können, dass wir auf einmal mitten auf einer Kirmes stehen?
Wie dem auch sei, schlecht war es ja nicht. Ganz im Gegenteil. Ich liebte Kirmessen. Da konnte man immer so viel tun und es gab so viel leckeres Essen, welches man so nie bekommt!

„Shoyo gehst du mit rauf? Natsu darf das noch nicht alleine. Schau, da sind sogar extra Zweiersitze." Ich stöhnte einmal ein wenig auf. Ich hatte keine Lust auf so einen Kinderkram. Viel lieber wollte ich auf irgendeine krasse Achterbahn oder so gehen. Meine Mum bat mich noch einmal, doch bevor ich 'Ja' sagen konnte, spürte ich wie Kags meine Hand losließ, die er übrigens die ganze Zeit mit meiner verschränkt hatte, und zu meiner Schwester ging.
„Alles gut, Ich geh mit ihr.", meinte er und schon verschwanden sie zum Eingang der Attraktion. Natürlich hatten sie davor noch Geld von meiner Mutter bekommen.

Es war echt extrem süß mitanzusehen wie Kags Natsu behandelte. Fast immer war er eher grimmig, aber sobald sie im Raum war, zügelte er sich ziemlich gut. Keine Beleidigungen, keine Schläge, er war wie ausgewechselt. Und das kann man jetzt schon merken. Nach einem Tag. Verträumt lächelte ich ein wenig.

„Shoyo!" Verwirrt drehte ich mich zu meiner Mutter um. „Na endlich reagierst du. Willst du auch etwas zu essen haben? Irgendwas süßes?"
Kurz überlegte ich, bevor ich antwortete:„Ja, ich würde Schoko-Erdbeeren nehmen, wenn das geht."
„Gut. Denkst du Tobio mag das auch? Oder lieber was anderes?" Ich guckte mit den Schulter, weil ich es echt nicht wusste. Meine Mutter verstand diese Geste wohl und verschwand in der Menschenmenge. Nao und mich ließ sie hier alleine.
Nicht falsch verstehen, ich mag Kags Mutter, aber es ist immer etwas unangenehm mit Erwachsenen, die nicht meine Eltern sind, irgendwo rumzustehen.

Wir standen dort gute 5 Minuten, bis Kags, Natsu und meine Mum wieder bei uns waren.
„Hier bitteschön, ich hoffe die schmecken dir. Sonst hole ich etwas anderes, sag einfach Bescheid, ja?", meinte meine Mum ein wenig hysterisch zu meinem Freund.
„Mama, ich glaube Kags würde schon etwas sagen, wenn er die nicht will." Sie schauten mich nun beide an, bis Kags mir Recht gab und zu mir kam. Er nahm wieder meine Hand und wir gingen weiter an den verschiedenen Ständen und Attraktionen vorbei.

An einer Bank machten wir dann halt und setzten uns hin. Unsere Mütter und Natsu taten es uns gleich.
„Woahhh! Kags gehen wir gleich darauf?" ich zeigte mit dem Zeigefinger auf die Achterbahn die vor uns aufgebaut war. Ich hörte ihn neben mir seufzen.
„Von mir aus. Aber iss erstmal auf. Und wehe du schlingst wieder so schnell, dass dir schlecht wird!"
„Kagemama, mh?"
„Wie bitte?" Kurz riss ich meine Augen auf, als ich gemerkt hatte was ich da von mir gegeben hatte. Gleich darauf spürte ich auch schon eine Hand in meinen Haaren. Da war er wieder. Der grimmige Kags. „Idiot, Sag das noch einmal und ich schlag dich!"
„Ist gut, ist gut.", beruhigte ich ihn und biss daraufhin in meine Erdbeeren.

„Komm Kags, ich will darauf!" So zog ich ihn von der Bank, direkt zur Achterbahn. Wir bezahlten die Fahrt und setzten uns anschließend in einen Wagon.
„Weißt du, dass du echt kindisch sein kannst?"
„Ich weiß gar nicht was du meinst. Ist mir egal wie alt ich bin. Wenn es Spaß macht, warum sollte ich es nicht tun?"
Kags zuckte mit den Schultern:„Wenn du meinst." Dann legte er einen Arm um mich und als alle Personen sich hingesetzt hatten, ging es los. Erst fuhren wir in die Höhe und dann ging es steil nach unten. Im Gegensatz zu mir, zeigte Kags gar keine Reaktion. Ich jedoch schrie beim schneller werden ein wenig und lachte danach kurz auf, da ich mir dabei irgendwie immer dämlich vorkam.

Da war es auch schon vorbei.
„Man Mama ich will da auch drauf!", motzte Natsu rum. Meine Mum jedoch ignorierte diese gekonnt und ging einfach mit ihr an der Hand weiter. Wahrscheinlich hatte meine kleine Schwester so lang genervt bis meine Mutter die Geduld verloren hatte.
„So, tut mir leid das sagen zu müssen, aber wir sollten so langsam nach Hause. Ich und Nao haben uns überlegt, dass wir doch einen Film zusammen schauen könnten. Klingt das gut?"
„Von mir aus.", kam von Kags. Ich und meine Schwester nickten nur kurz, was meiner Mum wohl reichte.
„Perfekt! Was wollt ihr schauen?"

Nach diesem Satz entstand eine große Diskussion, die tatsächlich bis zu unserem Strandhaus andauerte. Am Ende saßen wir aber dann doch irgendwie alle auf der Couch und hatten uns entschieden. Naja, wohl eher hatten unsere Mütter entschieden. Ich und meine Schwester hätten wahrscheinlich immer noch diskutiert.

„Ach wie schön Guck sie dir an Nao.", heulte meine Mum. Jap, wir schauten gerade wirklich eine Romanze. Meine Mutter meinte, es wäre eine Actionreiche-Romanze, aber ich merkte von diesem „Actionreich" absolut nichts. Anscheinend ging es Kags genau so wie mir. Ich seufzte aus Langeweile kurz auf und lies meinen Kopf auf seine Schulter sinken. Danach flüsterte ich:„Findest du den Film genauso langweilig wie ich?" „Mhm" bekam ich zurück.
„Gibt auf jeden Fall bessere Dinge die man machen könnte.", murmelte er noch hinterher.
„Da geb ich dir Recht.", flüsterte ich noch kurz zurück, ehe ich meine Aufmerksamkeit wieder auf den Film richtete. Während ich so weiter schaute, spürte ich wie Tobios Hand in meinen Haaren landete und er begann mit diesen zu spielen. Er konnte ja schon süß sein, wenn er wollte.

„Ach war das schön.", hörte man Kags Mutter weinen, während meine versuchte sie zu beruhigen. Als sie dies zumindest ein wenig geschafft hatte, standen die beiden dann auf.
„Wir gehen schon ins Bett, ja Jungs? Natsu muss auf jeden Fall genug schlafen, wenn wir morgen an den Strand gehen." Wir nickten und kurz bevor sie alle den Raum verließen, sah man noch wie Nao uns zuzwinkerte und meinte: „Aber treibt es nicht zu weit. Wir sind immer noch hier." Darauf hörte man ein leises Lachen, was dann aber verstummte. Wahrscheinlich waren sie in ihrem Zimmer verschwunden.

„Sind die 16 oder wir?" Ich kicherte leicht und schaute ihn nun an.
„Aber eine schlechte Idee war das nicht.", grinste ich. Kags hob die Augenbrauen ein Stück hoch und schaute mich durchdringend an. Nach einer kurzen Zeit fing dieser dann jedoch auch an zu grinsen und beugte sich leicht zu mir. „Findest du?", flüsterte er in mein Ohr, ehe er mich zu sich zog und küsste.

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