Kapitel 2

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Ich war nun schon bei meinem 4. Lied angekommen. Danach würde ich eine Pause machen.

Viele Leute hatten sich in einem Kreis um mich herum versammelt und lauschten mir gebannt.

Und auch wenn ich sang, hörte ich schon seit ein paar Sekunden irgendwen hinter mir reden. Es war witzig, wieviel besser ich hörte, wenn ich etwas tat, was ich liebte.

Die Personen hinter mir liefen anscheinend an mir vorbei. Ich hörte wie einer von ihnen sagte: „Es kann doch nicht sein, dass keine passende dabei war."

„Ich weiß auch nicht, was wir jetzt machen sollen", bemerkte ein andere. Ein dritter sagte schließlich: „Hey, seid mal still", und die Schritte verstummten.

Ich allerdings zuckte nur mit den Schultern und sang munter weiter.

Nachdem der letzte Ton verklungen war, brachen die Zuschauer in Applaus aus. Ich verbeugte mich kurz und nahm das letzte Geld von den Leuten an.

Dann setzte ich mir meine Kappe auf und sah, wie sich die Meute langsam auflöste.

Selig lächelnd legte ich meine Gitarre vor mir auf den Boden und wollte sie gerade einräumen, als hinter mir jemand sagte: „Genau nach so etwas haben wir gesucht. Du bist perfekt!"

Ich wirbelte um meine eigene Achse und schaute in die Gesichter von fünf Jungs.

Oh nein! Nicht die!

Vier Braunhaarige und ein Blondschopf.

Bevor sie auch nur ein weiteres Wort sagen konnten, drehte ich mich wieder weg und verstaute leise vor mich hin nörgelnd meine Gitarre in ihrem Koffer.

Dann stand ich erneut auf, hing ihn mir um und drehte mich wieder zu den Jungs.
Alle starrten mich fassungslos an. In ihren Händen hielten sie Kaffeebecher von dem Café Flowers.

„Wofür bin ich perfekt?" fragte ich nach einiger Zeit.

Der Blonde, Niall, wenn ich mich recht entsinnte, antwortete mir als Erster: „Wir suchen doch eine Sängerin, die mit uns ein Konzert gibt. Die Fans wüschen es sich so und du hast die beste Stimme dafür."

Ich verdrehte nur die Augen. „Hattet ihr nicht ein paar hundert Bewerber, die das viel lieber machen würden als ich?"

Henry wie ich glaubte entgegnete: „Ja, aber die waren alle nicht so passend wie du. Deine Stimme-"

„Jaja, ist perfekt."

„Sie hat es begriffen", sagte der Blonde nun wieder.

Ich kniff die Augen zusammen. „Ja, und SIE hat absolut kein Interesse daran, mit euch auf der Bühne zu stehen. Geschweige denn, dabei gesehen zu werden, wie ich mit euch rede. Wenn ihr mich also entschuldigen würdet."

Ich quetschte mich an den Fünf vorbei und sah noch, wie ihnen der Mund aufklappte.

Tja, sie waren es wohl nicht gewöhnt, dass jemand so mit ihnen sprach. Es waren schließlich nicht alle Fans von ihnen.

Bevor ich die Straße überqueren konnte, zog mich jemand an der Hand zurück.
Kurz darauf, raste ein Auto an mir vorbei.
Ich drehte mich zu meinem Retter um und sah erneut Niall vor mir.

Toll, nicht nur, dass ich gerade fast vor ein Auto gerannt war, was mir wirklich peinlich war, ich musste auch noch von ihm gerettet werden.

Aber weil ich ja Manieren hatte, unterdrückte ich ein Augenrollen und nuschelte nur ein: „Danke."

Half A Heart - (Niall Horan) (One Direction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt