Kapitel 27

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Harry hatte vorgeschlagen feiern zu gehen. Einen Anlass gab es nicht, doch den brauchte der Lockenkopf auch gar nicht, um uns von seiner Idee zu überzeugen.

Wenn ich an unsere letzte Clubnacht dachte, konnte ich nur beten, dass diese hier besser laufen würde. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass mein Gebet unerhört blieb.

Freya konnte leider nicht mitkommen, da sie für eine Prüfung in der Uni lernen musste.
Ich hatte meine erst am Ende des Semesters, doch ihre waren blöderweise über die ganze zweite Hälfte des Semesters verteilt. Bei meiner Anzahl an verpassten Lesungen sollte ich allerdings auch langsam mal anfangen zu lernen.

Niall und ich hatten uns nach dieser komischen und verwirrenden Situation heute morgen nicht mehr gesehen. Ob er mir aus dem Weg ging oder wir uns einfach nur immer wieder verpassten, wusste ich nicht genau. Aber dieser Fast-Kuss oder wie man es sonst betiteln sollte, ging mir nicht mehr aus dem Kopf und ich würde zu gerne wissen, ob es dem Blondschopf genauso ging.
Auch die Antwort auf die Frage, wie wir uns jetzt einander gegenüber verhalten sollten, nahm er mir ab.

Denn als ich am Abend die Treppe hinunter ging, bekleidet mit einer schwarzen Skinny Jeans, einem dunkelgrauen Crop Top, einer roten Jeans-Jacke und ebenfalls schwarzen Sneakern (jaja, mein Modegeschmack ist nicht die Bombe), verhielt sich Niall so wie sonst auch. Wobei, etwas distanziert wirkte er. Jedoch konnte ich nicht sagen, ob das an dem misslungenem Versuch lag, mich zur Therapie zu bringen, dem Fast-Kuss oder der Tatsache, dass es eben nur ein Fast-Kuss war.

Auf jeden Fall lächelte er mich einmal kurz halbherzig an uns stieg dann hinten in den Van ein. Liam setzte sich daneben. Zayn und Harry nahmen in der Mitte Platz und, fast kam es mir wie ein Wunder vor, ich saß auf dem Beifahrersitz, während sich Louis hinters Lenkrad plumpsen ließ.

„Kannst du mal das Navi anmachen?", fragte mich Lou, während er rückwärts ausparkte.

Der Club, in den wir gehen würden, war etwas exklusiver, weswegen ich davon ausging, dort eher anderen Sternchen zu begegnen. Manche kannte ich allerdings schon von Liams Party. 

Grinsend gab er mir das Gerät und warf kurz danach lächelnd einen Blick in den Seitenspiegel. Durch einen Blick über meine Schulter stellte ich fest, dass Harry Lou durch den Spiegel ansah. Mal wackelte er mit den Augenbrauen oder zwinkerte, dann zog er Grimassen und kurz darauf lächelte er liebevoll. Ach, die beiden süßen Chaoten!

Und obwohl ich bei dem Anblick der beiden aufpassen musst, dass ich kein Diabetes bekam, achtete ich den Rest der Fahrt sehr aufmerksam auf den Verkehr.

Wenn Louis auch nur kurz im falschen Moment abgelenkt waren, hatten wir einen Unfall und die Polizei am Hals und dann konnten wir das Feiern vergessen.

Glücklich, lachend, verliebt, verträumt, aber vor allem heil kamen wir schließlich an.
Die Jungs stiegen aus und nachdem ich meine Handtasche aus dem Fußbereich genommen hatte, hatte Niall mir schon wie ein frisch gebackener Gentleman die Tür aufgemacht und hielt mir nun mit einem süßen Lächeln eine Hand hin. Ebenfalls lächelnd ergriff ich sie und ließ mir von ihm heraus helfen.

Doch nachdem wir ein paar Schritte gegangen waren, schien uns beiden wieder einzufallen, dass zwischen uns eigentlich eine verwirrende Stimmung herrschte, weswegen er schnell meine Hand losließ und ich sie eilig in meine Jackentasche stopfte.

Schweigend liefen wir zum Eingang, wo bereits der Rest der Bande wartete und von den Paparazzi angestarrt wurde, wie ein Weltwunder.
Wir liefen den kleinen, roten Teppich zu der Tür, wo ein Gorilla stand und unsere Namen checkte. Von allen Seiten wurden Fragen gerufen.

Fragen an Zayn, wie: „Was ist zwischen dir und Perrie?" „Seid ihr noch zusammen? Oder ist da inzwischen mehr?" „Was ist an den Babygerüchten wahr?"

Half A Heart - (Niall Horan) (One Direction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt