Wir haben Frau Schmitt als Klassenleitung. Die Frau meint es ja wirklich gut, aber sie ist eben eine dieser Lehrerinnen, die besser irgendwas anderes gelernt hätten. Während sie, wie letztes Jahr auch schon, ihre Regeln mitteilt, was so ziemlich niemanden in der Klasse interessiert, nichtmal mich, beobachte ich die Zeiger der Wanduhr. Zwei nach Acht. Erst zwei Minuten. Wie soll ich diesen Tag voller Langeweile nur aushalten? Und wie erst die ganze Woche? Und das ganze Jahr? Darüber will ich gar nicht nachdenken. Huch was war das? Hat da jemand geklopft? Jetzt scheint Frau Schmitt es auch bemerkt zu haben, denn sie unterbricht ihren Vortrag und geht zur Tür. Aber bevor sie dort ankommt, geht die Tür auch schon von selbst auf und zwei Mädchen kommen rein. Die Eine, mit den kurzen, dunken Haaren kenn ich vom sehen her, glaub ich. Die Andere, schlank, rötliche, zu einem Zopf geflochtene Haare, hab ich noch nie gesehen. Frau Schmitt, die inzwischen auf einen Zettel geschaut hat, vermutlich, um festzustellen, wer die beiden sind sagt "Da sind ja eure beiden neuen Klassenkameradinnen, Samantha Siebling und Tamara Michalska. Sucht euch einen Platz." Den Satz hätte sie sich auch sparen können. Es ist nur noch neben mir frei. Dafür reichlich. Also steuern die beiden auf mich zu. Vielleicht ist das ja ein Wink des Schicksals. Vielleicht bin ich doch nicht dazu verdammt, in dieser Klasse langsam und elendig zu vergammeln. Ich werde auf jeden Fall versuchen, nett zu ihnen zu sein.
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Together oder wie man lernt, ohne Flügel zu fliegen
أدب المراهقينTamara, Sam und Inga treffen in der 10. Klasse das erste Mal aufeinander. Obwohl sie völlig unterschiedlich scheinen, verstehen sie sich gleich ziemlich gut. Und schneller, als sie je geglaubt hätten entsteht zwischen ihnen eine Freundschaft, die je...