Kapitel VII

139 12 0
                                    

Die Schritte von seinem Butler vernehmt Ciel klar und deutlich.
Erst sind sie weit von ihm entfernt, dann näher und näher.
So präzise, so genau können nur seine Schritte sein, denn er ist der einzige, der mit solch einer Eleganz und Zielsicherheit laufen kann.

Gehört hat er ihn vorhin, als er vor der Tür Stand, doch die Frechheit nahm er sich den Schlafenden Zuspielen.

Seine Anwesenheit verspürt er, ohne seine Augen öffnen zu müssen, seine Nähe verspürt er, ohne sich bewegen zu müssen.
Das feine maskuline Aroma von Sandelholz legt sich in die Nase von den Adligen.
Wie Sauerstoff atmet er diesen ein.
Als würde es die Luft sein, die er zu atmen braucht, konsumiert er es ein.
Der einzigartige Geruch von Sebastian.
Ganz nah ist er bei ihm, dass er diesen unverwechselbaren Geruch vernehmen darf.
Länger. Noch viel länger möchte er es tun können.

Ungewöhnlich still war Sebastian, mehr Zeit als sonst ließ er sich um seinen Herrn zu wecken.
Unerwartet, was schon fast seine Augen öffnen ließ, war das er bemerkt wie der Teufel an der linken Seite sich hinkniet und dann noch seine Wange streichelt?!
Dies ist ein Traum. Das kann nur ein Traum sein.

"Ich weiß nicht, was ihr mit mir anstellt..
Allerdings gefällt es mir nicht.
Ihr stellt Dinge mit mir an, die ich bis jetzt nicht erlebt habe.."
Wie bitte?
Worte, die sicherlich nicht für die Ohren von Ciel bestimmt waren, dennoch hat er diese klar und deutlich Vernehmen können.
Nicht wissend wie er damit umgehen soll, machte er nichts.
Eine gute Entscheidung, denn Sebastian erhebte sich wieder, um nach vorne zu gehen, um ihn dann sanft zu wecken.

"Junger Herr, euer Bad ist nun fertig. Sie müssen Aufwachen."

Wollen tut er es im Moment nicht, nach diesen Worte nicht.
Allerdings wäre es nur zu Auffällig und so beschließt er sich diese Worte zu vergessen.
Mit Sicherheit, sollte es auch nicht schmeichelnd wirken, sondern eher abwertend sein.
Da klingt vergessen wirklich besser...

Die Augen öffnen sich nun von ihm.
Das Erste, was er erblicken darf, ist die starke Brust von Sebastian, die unter seiner Kleidung sich verstecken mag.
Ob die Haut darunter zart und weich ist, wie in seine Träume?
Sicherlich ist sie viel besser.
Das Muskelspiel würde der Adlige allerdings zu gerne erblicken können, wenn er-
Es ist kein guter Zeitpunkt, um mit Tagträumerei anzufangen, während der Mann seiner Fantasien direkt vor ihm steht.

Sebastian hat sich bereits von seinem Herrn entfernt, und wartet artig wie ein Hund der Gassi gehen möchte vor der Tür.
Eine Vergleichung, der Hass mit sich bringen würde, würde Ciel sie laut aussprechen.
Sebastian ist kein Hundemensch, sondern ein Katzenmensch.
Mensch? Teufel.
Katzen... Bringen nur die Allergie mit sich, die der Earl hat und sein Asthma, den er von seiner geliebten Mutter vererbt bekommen hat (tragischerweise), wird durch diese Viecher auch nur noch schlimmer.
Ein Grund für ihn Katzen nicht gerade zu mögen, wieso Sebastian Hunde jedoch verabscheut ist ihm nicht klar.
Sie sind treue Wesen, die artig sind und oft das machen, was ihr Herrchen ihnen sagt.
Möglich wäre es, dass er diese Tiere nicht mag, da er sich selbst als Hund sieht.
Einen Halsband trägt er schließlich auch, auch wenn dieser unsichtbar ist.
Das Grinsen, was auf seine Lippen erscheint, tut Ciel nur sehr schwer unterdrücken, zeitgleich bemerkt er noch diese unerträgliche Müdigkeit, durch sein unmögliches Herz, der wiedereinmal nicht so schlägt, wie er sollte...

Noch immer erschöpft, da der Schlaf auch nur für drei Minuten ging, erhebt er sich von seinem Platz.
Kurz schien sich die Welt zu drehen, doch dies verfliegt mit dem Wind schnell ins Nichts.
Beide gehen ohne ein Wort zusagen aus dem Arbeitszimmer.
Aus dem Augenwinkel aus, sieht Ciel immerzu den teuflischen Butler, während des Gehens.
Mehr traut er sich nicht zu, will er auch nicht.
Es wäre äußers unangenehm jetzt etwas zusagen (während in seinem Kopf die verschiedene Filmchen stattfinden).
So schwieg er und musste sich mit dem Ansehen zufriedengeben.
Zu beschweren gibt es allerdings auch hier alle Male nicht, im Gegenteil.

Ein Butler in VersuchungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt