Kapitel XVI

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Am liebsten möchte Sebastian über die aktuelle Haltung seines Herrn ein liebevolles Schmunzeln aus seinen Lippen kommen lassen.
Was für ein reizender Junge er doch ist.
Und wie reizend er für ihn selbst ist.
Gestern noch hatte sich sein junger Herr nur um seinen Hals geklammert.
Etwas, wobei er dachte, es würde nur einmal passieren.
Doch er hatte sich geirrt.
Nun steht sein Bocchan vor ihm, die kurzen, zierlichen und dünnen Arme um den gut gebauten Körper des Teufels geschlungen, den Kopf hat er gegen den Oberkörper des Butlers gedrückt.
So klein ist der junge Earl im Vergleich zu ihm.
Eine Größe die den jungen Herrn für Sebastian umso mehr unwiderstehlicher macht.
Die betörende Wärme die er auslöste, erweckte mit der angenehmen Atmosphäre zwischen dem jungen Herrn und ihm ein seltsames Gefühl.
Etwas.. fing an in seiner Brust schneller zu schlagen was ihn etwas die Augen weiten ließ.
Fühlen so sich also die Menschen wenn sie jemanden lieben?
Sie spüren diese Wärme und das Schlagen des eigenen Herzens in ihrer Brust bis zum Hals?
Dieses Gefühl von Geborgenheit wird ihnen durch diese Person gegeben?
Unvorstellbar.
Unvorstellbar, was ein Mensch mit jemandem anstellen kann.
Und für ihn..
Ist es unvorstellbar, welche Gabe der junge Herr besitzt um selbst einen Teufel das Gefühl von menschlicher Wärme und Geborgenheit zu geben.
Dem Gefühl von....
Liebe.
Liebe...
Das Sebastian jemals so über seinen Herrn denken würde..
Eine Vorstellung, von der er niemals geträumt geschweige denn nachgedacht hatte.
Sein Junger Herr ist wirklich etwas kostbares.
So kostbar, dass selbst der teuerste und wertvollste Diamant und jedes noch so große oder kleine dennoch wertvollste Goldbarren im Schatten des jungen Herrn steht.
Nein sogar noch mehr.
Für ihn ist sein Herr sowohl unbezahlbar, als auch unersetzlich.
Der Teufel von einem Butler ist sich sicher dass es nicht mehr lange dauern wird, bis er sich endlich nochmal in dem Strudel der ganzen Gefühle verfangen lässt - Diesesmal in einer anderen Situation.
Er würde nicht nur seine Lippen schmecken.
Er würde alles von ihm kosten wollen.
Seine Lippen, seine Haut, alles.
Er ist für ihn eine verbotene, dennoch verlockende Frucht die darauf wartet, nochmal gekostet zu werden.
Das eine Mal war Sebastian nicht genug.
Und das wird es auch niemals sein.
Den Geschmack seiner Lippen hatte er nur für eine kurze Zeit schmecken dürfen, leider.
Doch beim nächsten Mal wenn sich die Situation günstig zeigt, wird er sich die Zeit nehmen und seine Lippen gründlicher schmecken.

Derweil als er mal wieder in seinen Gedanken versunken war, bemerkte der Butler nicht dass seine Hände die eigentlich auf der feminen Taille des jungen Herrn lagen nun auf seiner Hüfte ruhen.
Ein Grinsen konnte er sich nicht verkneifen, ein leichtes Glühen tauchte in seinen Augen für einen kurzen Moment auf.
Für jemand anderen würde es so aussehen, als ob Sebastian seinen Besitz beanspruchen will.
Und dies tat er auch.
Doch er würde seinen Besitz nicht nur durch Körperkontakt zeigen, Nein.
Er würde sicher stellen dass er seinen Herrn an die richtigen Stellen markiert.
Perfekt genug, damit jeder Mann und jedes Fräulein sehen kann, dass er an ihn und nur an ihn allein vergeben ist.
Nach einer Zeit schien es auch sein junger Herr zu bemerken denn spätestens dann als Sebastians Hände eine leichte Bewegung machten, schien es für ihn dennoch Aufmerksamkeitserregend zu sein denn kurz darauf erschrak er und zuckte zusammen.

"...!?"

Welch niedliche Reaktionen er doch von sich gibt.
Solche Reaktionen erhoffte sich Sebastian in Zukunft mehr zu sehen.
Gerade als er die Show genießen wollte, riss sich der junge Herr mit einer noch etwas taumdelnden Haltung von ihm los und sah ihn durch seine geröteten Wangen mit leichter Wut an.
Hinter der Wut sah Sebastian doch auch einen anderen Funken:
Beschämtheit.
Sein Herr war nicht nur wütend oder eher gesagt Frustriert, sondern auch über die Tat seines eigenen Butlers Beschämt.

"Was fällt dir ein, meine Hüfte zu berühren?!"

Rief er aufgebracht durch den Raum.
Würde Sebastian einen Befehl bekommen haben hinter verschlossenen Türen sein wahres Ich zu zeigen, so hätte er jetzt geschmunzelt und behauptet dass er so niedlich aussehe wenn er Beschämt ist und er sich deshalb nicht verkneifen konnte jedoch auch, weil er in Gedanken an seinen Herrn versunken war.
Und so tat er es auch so ähnlich.
Leicht Schmunzelte der Butler.

Ein Butler in VersuchungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt