Kapitel VIII

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Das Handtuch rubbelt der Butler über den Körper seines Herrn, und geht dabei geschickt und langsam vor um keine Schäden auf seiner Haut anzurichten.
Das Gefühl von Frustration und Enttäuschung plagt ihn.
Zu gerne, hätte er weiterhin den Körper seines Bocchans sehen wollen.
Die Gelegenheit ihn komplett nackt und gegenüber ihm vollkommen ausgeliefert sehen zu können, bekommt er schließlich nicht jeden Tag.
Dazu kommt noch dass das Wasser Glasklar war, trotz des Wasserdampfes der auftrat.
Die Wassertropfen floßen über den zarten Körper von ihm, als Sebastian ihn wusch.
Jedoch macht ihn eines stutzig;
Gerade als er den Kopf des jungen Herrn waschen wollte, entkam ihn ein Keuchen.
Trotz dass es mehr überrascht als erregt klang hörte Sebastian deutlich heraus, dass sein Herr leicht erregt war was ihm eine betörende Vorstellung von einer erhitzten Nacht in der Badewanne mit seinem Herrn gab.
Würde es nach dem Butler gehen, wären seine Hände noch ganz woanders hingewandert als nur zu seinem Kopf, wo die geschickten Hände seinerseits die Substanz in die Haare massierte.
Nein.
An andere, bestimmte Stellen hätte er den Herrn berührt, die er sich nicht einmal vorstellen könnte.
Obwohl er die Klänge der Lust von ihm immer nur gedämpft vernahm, hatte er sie in lauter Version im Kopf.

Das Handtuch in den Händen des Butlers glitt weiter nach unten in Richtung Intimzone, genauer gesagt der V-Zone was dem jungen Herrn wieder ein leises, dennoch genug lautes Keuchen entkommen lässt.
Sebastian grinste, aber nicht lange als er es hörte, sprach es aber nicht an.
Die Tatsache dass sein junger Herr durch nur eine Berührung des Handtuchs solche Klänge von sich gibt, turnt ihn leicht an.
Was für Klänge er wohl von sich gibt, wenn er erstmal seine geschickten Hände benutzt?
Oder vielleicht auch...

"Möchtest du das Handtuch noch weiterhin dort benutzen?"
War die strenge Stimme seines Herrn die ihn wohl dazu veranlasst, das Handtuch von dort zu entfernen.
Offensichtlich ist es ihm wohl unangenehm.
Wie amüsant.

"Nein. Verzeiht, junger Herr."
Bat der Butler ihn um Entschuldigung.
Das Verhalten von ihm machte es ihm deutlich, dass es ihm wirklich unangenehm war.
Wenn er es nicht besser wüsste, hätte er mit großer Zuversicht sagen können dass er leise geflucht hatte.
Und so war es auch.

Nun stand Sebastian auf, mitsamt des Handtuchs, und legte es weg.
Er wusste dass sein Herr ein Problem hatte, sprach es aber ebenfalls niemals an.
Sebastian war sehr geschickt darin, Sachen zu verheimlichen sowie bei dieser Situation.
Er ging nun zu der Kommode um die frisch gewaschenen, ordentlichen Schlafsachen seines Herrn zu holen.
Geschickt und präzise.
Für seinen Herrn will er nur das Beste haben.
Für ihn macht er sich stets die Mühe, alles perfekt zu haben und so war es auch.
Es gab nur selten Vorfälle wo ihm ein Fehler unterlag doch diese passierten nie wieder.
Mit der Kleidung in der Hand, ging Sebastian nun zurück zu seinem Herrn ehe er vor ihm auf die Knie ging.
Die Arme breitete Ciel weit aus damit Sebastian ihm sein Schneeweißes, seidiges Schlafhemd anziehen konnte, und so tat er es auch.
Das Schlafhemd bestand aus feinster und bester Maulbeerspinnerseide.
Perfekt für einen Herrn wie er ihn hat.
Leicht wie eine Feder und geschickt, zog er erst einmal die Ärmel über die Arme seinerseits bevor er nun das Hemd richtet und zu macht.

"Dieses Schlafhemd fühlt sich anders an als die anderen davor."
Schlussfolgerte sein Herr als er sich über die Ärmel fühlte.

"Dieses Schlafhemd besteht aus bester Maulbeerspinnerseide.
Sie stammt ursprünglich aus China.
Ich habe es für euch anfertigen lassen da Ihr beklagt hattet, dass die andere Schlafkleidung die ihr einst getragen habt zu ungemütlich geworden sind."
Sagte Sebastian ihm.
Und es stimmt.
Ein paar Tage ist es her, seitdem sich Ciel über die angeblich primitiv gewordene Schlafkleidung beschwert, und Sebastian dazu beauftragt hat neue Kleidung zukommen zu lassen.
Natürlich hat sich Sebastian sofort darum gekümmert, und ihm neue, bequemere Schlafkleidung zukommen lassen welche nur von allerfeinster Qualität ist.
Als Butler der Familie Phantomhive, sollte er es schließlich jederzeit beherrschen können die Bedürfnisse seines Herrn zu befriedigen.

Die letzten Knöpfe machte der Butler nun zu, bevor er letztendlich Aufstand.

"Ihr seid fertig."
Wies er ihn daraufhin.
Für einen Moment betrachtet er ihn.
Zu denken, dass sein Herr unter dem Schlafhemd nichts trägt...-

"Gut. Begleite mich dann in mein Zimmer"
Gab er Monoton von sich.
Wie es scheint, hatte er nicht gemerkt dass er ihn kurz betrachtet hatte.
Zu seinem Glück, dies hätte sonst unschön werden können.
Jedoch für Sebastians Verhältnisse wäre dies eher amüsant gewesen.

"Ganz wie ihr wünscht."
Gab er noch als Antwort mit einer kurzen Verbeugung von sich, bevor er Aufstand und als erster das Badezimmer verließ, Sebastian ihm hinterher als er ihm folgte und die Tür hinter sich schloss.
Einen Kerzenständer der den dunklen Weg des Flures erleuchten soll, hielt er dabei in einer Hand fest.
Er hatte ihn nie an seiner Seite begleitet, bzw. Ist an seiner Seite gelaufen.
Dies sollte er auch nicht.
Er ist schließlich nur ein Teuflisch guter Butler, und der junge Herr sein Meister.
Er hält die Zügel in der Hand, er entscheidet darüber was er tun oder lassen soll.
Somit gesehen, gehört er mit Leib und Seele und allem was er ist seinem Herrn solange der Vertrag besteht.
Jedoch..
Nicht nur er, gehört seinem Herrn.
Auch der Junge Herr, gehört einzig und allein nur ihm.

Durch das Öffnen der Tür wurde Sebastian in die Realität zurück geholt.
Nachdem sein Herr die Tür öffnete und eintrat, tat Sebastian es ihm gleich.
Ein paar leise Schritte vernahm er, als er aufmerksam zu seinem Herr sah wie er zu Bett ging und sich in dieses legte bevor er die Decke über seinen Körper zog.
Noch einmal kontrollierte er das gesamte Zimmer, und Griff danach wieder zur Türklinke.

"Ich wünsche euch eine angenehme Nachtruhe, junger Herr."
Sagte er.
Er erwiderte darauf nichts.
Gerade als Sebastian gehen wollte, in dem Denken er sei eingeschlafen, hörte er plötzlich sagen;

"Sebastian."
Die Stimme war gedämpft, dennoch laut genug damit er es hören konnte.
Er drehte sich also wieder um.

"Ja?"
Antwortete er in einer Art fragenden Ton.

"Bleibe heute Nacht hier."
Sagte er, sein Unterton verriet ihm dass dies ein Befehl war.
Etwas überrascht war Sebastian.
Er bat ihn nur darum, wenn er einen Alptraum oder jegliche andere Dinge hatte die ihm die Ruhe der Nacht erschwerten doch niemals einfach so hatte er es gesagt.
Kurz schloss er seine Augen.

"Wie ihr wünscht."
Sagte er, um ihn Wissen zu lassen, er bliebe bei ihm.
Eine Antwort bekam er nicht mehr, stattdessen schloss er leise die Tür, und machte ein paar Schritte in Richtung seines Bettes.
Als er einige Meter davon entfernt stehen blieb, pustete er einmal um das Licht der Kerzen auszulöschen und den Kerzenständer anschließend auf den Tisch zu stellen.
Nun stand er im Raum.
Das einzige was jetzt noch den Raum mit Licht füllte war der Mond, was eine Art ruhige Atmosphäre von sich gibt.
Die Atmung von Ciel hörte er deutlich.
Sie war ruhig und gelassen, definitiv schläft er.
Ein wenig erkennt man die Bewegungen die sein Körper machte, wenn er Atmet.
Ein paar Haarsträhnen bedeckten sein Gesicht, die Augen sind geschlossen und seine Lippen sind ein Spalt geöffnet als er friedlich schläft.
Die Hand hatte er neben seinem Gesicht platziert.
Eine Zeit lang, starrte Sebastian ihn wieder einmal an.
Er wusste nicht wie lange er schon seinen Herrn anschaute, doch irgendwas an ihn zog ihn wie magisch an.
Und dies ist nicht das Gefühl von Begierde nach seiner Seele was er sonst hatte.
Nein..
Etwas anderes ist da.
Leise ging Sebastian zu ihm hinüber, bückte sich leicht und streckte die Hand aus um die besagten Haarsträhnen weg zu streichen.
Wie weich sie sind..
Solch weiches Haar hatte er noch nie gespürt.
Seine Finger streiften kurz leicht die Wange, bevor er diese und sich selbst langsam entfernt.
Dies würde eine lange Nacht werden.
Für Sebastian jedoch, wird diese Nacht nicht im geringsten langweilig werden.
Dafür ist sein Herr ihm zu sehr interessant, um es nicht genießen zu können dass er diese Nacht bei ihm bleiben muss.

»✿«

Ein Butler in VersuchungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt