vicious circle

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„GUTEN MORGEN SONNENSCHEIN", schrie mir eine Stimme ins Ohr.
Ich erschrak bis ins tiefste Knochenmark: „ sag mal .. BIST DU BESCHEUERT, WILLST DU MICH ALS LEICHE SEHEN??", schrie ich wütend zurück. Niklas zweifelte an seinem Morgenstyle, er hatte bisher noch keine Freundin, die er wecken musste oder diesbezüglich wecken wollte. Er gab mir ein Kuss auf die Wange. „Ich habe dir essen und einen Kakao gemacht, du hast gestern ja kaum- naja eig-", ich unterbrach sein Geschwätz.
„SUPI, danke sehr lieb von dir, ich werde mich darum kümmern das das alles weg ist in 10 min, lass mich wenigstens mal aufstehen?!".
Sonderlich lieb nickte er mir zu und küsste mich hinters Ohr.
„Uff, das war geil- Kaya reiß dich zsm!?".
Ich bemerkte schnell, das mein Körper das Wort ^zusammenreißen^ nicht verstand, bevor ich überhaupt denken konnte, stellte sich eine Gänsehaut hoch, ich spürte die Erörterung an meine Wangen. „Achso und ich.. wollte dir sagen, du brauchst dir keine Sorgen wegen deiner Mutter machen, ich habe alles geklärt mit ihr, Ach und heute steigt eine Party in Newlands, hättest du Lust darauf?". Mein Blick verriet ihm die Antwort, ich war eine absolute Partymaus, schon seit meines viertens Lebensjahr, wo ich mich mit - ja mit vier Jahren mit einer damaligen Freundin besoff, nur mit einem Bier- Das Ende dieser Geschichte waren zwei, vierjährige die nackt auf der Straße rumliefen und zwei halb lachende und besorgte Mütter die uns hinterherrannten. Meine Seele grinste bei der Erinnerung an meine Kindheit. Ich war ein ungezogenes und schlimmes Kind, weswegen ich schnell auszog. Ich hatte mit 16 schon eine eigene Wohnung, bis ich dann Nathan traf.
Ich habe ihn - Nein.. ich liebe ihn mehr als alles andere auf diese Welt..
Um eine klare Antwort zu liefern nickte ich Niklas zustimmend zu, ich sah auf das Tablet, welches er mir an das Bett brachte. Darauf Lage zwei leckere duftende Croissants auf einen Teller mit Gold verzierten Rand. Erst jetzt bemerkte ich Magengeräusche in meinem Körper. Ich schnappte mir ein Croissant und biss herzhaft rein: „Mh... mahm...löckr sinf die croffantis, löckrr". Niklas schaute mir belustigt zu, wie ich ein Croissant und darauf auch gleich den zweiten verschlang. Ich hielt mir die Hand auf den Bauch und ließ ein lauten „RÖÖPPSSS" raus. Ich schaute ihn verblüfft an: „upsaalah.. das tut mir itza aber leid, hoffe der Meister kommt sich nicht entwürdigt vor".

„Solange du mir meinen Schwanz nicht abbeißt",
„Was?", rief ich.
„Was?",
„Wiederhole es", schluchzte ich ironisch.
„Trink deinen Kakao Zwerg!", mit diesen Worten verschwand er mal wieder aus dem Zimmer.
„Zwerg?... ZWERG??-"
Ich schlurfte den Kakao aus und verbrannte meine Zunge daran, dennoch war dies nicht so schlimm, wie das Wort Zwerg.
Zwerg war eine Beleidigung, den Zwerge waren fett und klein.. heißt das er sah mich fett ? Ich war fett...?
Ich musterte meinen Bauch und wackelte hin und her. Fett?
Niklas kam zurück, blieb am Türrahmen stehen und beobachtete mich dabei, wie ich immer wieder auf meinen Bauch tippte und in die Falten zwickte. Fett?
Er konnte nicht anders - den er war schließlich ein Mann- und fing an laut los zu lachen. Ich hörte es und wurde still. Ich schaute auf meinen Bauch und wieder auf meine Finger. ...Fett...
Sein gerade noch da gewesenes Lächeln veränderte sich in ein besorgtes Gesicht.
„Hey.. alles gut?"
„Jo", antworte ich knapp und schaute auf den Boden. Zwischen uns legte sich eine schwarze Stille.
Er kam auf mich zu und hob geübt meinen Kopf mit seinem Zeigefinger hoch.
„Süße schau mich an, wenn ich dich etwas frage! Was ist los?".
Ich starrte den Schrank hinter ihm an. Mein Umfeld begann sie zu verkleinern und die Aufmerksamkeit zog sich nur auf diesen einen Schrank. „Hey, boooahhr alter ihr Mädchen seid manchmal echt unbrauchbar".
Die Dunkelheit umschloss den Schrank und ich spürte ein stechen in meiner Brust. „Unbrauchbar..", meine Augen verloren die Farbe und ich spürte das Wasser aufsteigen. Ich spürte die Träne, bevor ich sie schmeckte.
Er starrte mich an und begriff seinen Fehler. „Oh fuck es hat dich verletzt!?". Ich schüttelte aus Prinzip den Kopf. „Na doch!". Er wischte mir mit dem Handrücken über die Wange.
Er legte seine Arme um meine Hüfte und zog mich an sich ran. „es.. es tut mir leid, wenn es dich verletzt hat," nuschelte er in mein Ohr.
Ich lächelte leicht: „Alles gut".

Ich ging von ihm weg und lief ins Bad. Ich ließ den Wasserhahn laufen und hielt meine Hand auf, sodass Wasser in die geformte Schale einfließen konnte, zögernd tauchte ich mein Gesicht ins das eiskalte Wasser.
Mein Körper stellte aus Schutz Gänsehaut auf, was mir einen kalten Schauer verpasste.
Ich schaute in den Spiegel, meine Haare standen in jede Richtung ab.
„oh, man"
Ich versuchte meine Haare ein wenig glatt zu streichen, als ich auf der Ablegefläche neben der Badewanne einen pinken Kamm vorfand.
„Was'n Rotz"
Ich nahm ihn und kämmte mir damit mehr oder weniger die Haare. Als ich wieder in den Spiegel blickte fielen meine Haare wieder glatt auf die Schultern. Zögerlich trat ich ein wenig weg vom Spiegel und bemerkte das ich nichts richtiges für eine Party anhatte.
„Scheiße", fluchte ich: „was soll ich bitte anziehen?".

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