𝘊𝘩𝘢𝘱𝘵𝘦𝘳⁹/#𝐍𝐈𝐍𝐄

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Es zu verleugnen wird nichts bringen, weshalb ich es danach auch gar nicht erst versuchte.

Ich verschränkte die Arme, "Na und? Was ist daran so schlimm, sich nach anderen Clubs umzusehen? Darf ich nicht?"

"Nein."

Oh wow.
Na gut....ehm...
Die Antwort fiel überraschend...knapp aus.
Sollte er nicht etwas mehr von sich bringen?

Das brachte mich etwas mehr aus dem Konzept als es eigentlich sollte.

"Und selbst wenn", ich schnalzte mit der Zunge, versuchte mir dabei meine Verunsicherung nicht anmerken zu lassen, "Das geht dich einen feuchten Dreck an."

"Wenn du meinst...", er strich unbekümmert eine Strähne hinter mein Ohr, "Du bist gefeuert."

Diese Worte kamen so plötzlich, dass ich relativ lang brauchte, um überhaupt regieren zu können.

Habe ich mich gerade bloß verhört?

"Ich bin was-?"

"Gefeuert. Wenn du den Club verlässt, dann auf jeden Fall nicht mehr als Stripperin."

Sein Lächeln verließ sein Gesicht nicht für eine einzige Sekunde, ich hingegen wollte am liebsten schreien.

"Aber das können Sie doch nicht machen!"

Er stand auf, mich dabei nicht loslassend. Meine Beine verstärkten den Griff um seine Taille, während ich mich mit den Händen panisch an seinen Schultern krallte.

"Hab ich aber gerade getan."

Stopp, Stopp, Stopp, Stopp, Stopp!

Er kann mich nicht feuern!

Nicht so!

Ich habe noch Miete zu zahlen und nur weil ich mich nach ein paar freien Stellen im Club umgesehen habe, heißt es nicht, dass ich den Job direkt habe. Und ohne eine Empfehlung - die ich hier offensichtlich ganz sicher nicht bekommen werde - wird es definitiv nicht leichter. Nur über meine Leiche kehre ich zu meinem Vater zurück und Hiroshi will ich nur ungern belasten.

"Bitte!", Ich hasse es, die Mitleidsschiene zu geben, aber anscheinend sind meine Möglichkeiten ihn umzustimmen begrenzt. Der Typ feuert mich einfach nach Lust und Laune! "Ich brauch den Job! Du musst doch, so viel wie du über mich gruseliger weißt, wissen, dass ich ohne Geld aufgeschmissen bin!"

"Natürlich weiß ich das." Ich spürte das kühle Leder vom Sofa an meinem Rücken, als Sano mich dort absetzte - Von mir ließ er aber damit immer noch nicht ab. Seine Hände jetzt auf der Kante und der Lehne absetzend, stütze er nun über mich.

"Einen Moment-", ein beruhigender Gedanke nahm meine Sorgen ein, "Wenn du denkst, dass ich für Geld mit dir schlafen würde, dann hast du dich geschnitten!"

Er gluckste amüsiert, "Glaub mir, dafür würde ich dich auch nicht bezahlen."

"Was soll denn das heißen?!"

Seht in euch an! Der nimmt mich doch gar nicht ernst...

"Ich glaub, dass ich eindeutig mehr von dir haben würde, wenn ich dich nicht teilen müsste."

Ich check gar nichts mehr. Was wollte er von mir? Und was labert er jetzt wieder für wirres Zeug?

"F/n...Ab dem heutigen Tag,-"

"-Okay, HALT STOPP!", unterbrach ich ihn mittendrin, als ich auf einmal ein Deja-vu durchlief, welches nicht mal von meinem eigenen Erlebnis stammte, "Seh ich so aus wie Hanagaki?! Denkst, dass du einfach aus Langweile deine Spielchen mit mir treibst und dann mit 'vOn hEuTe An BiSt Du MeInE bItCh' ankommst? Oh nein, das mach ich garantiert nicht mit. Such dir ein anderes Opfer!"

"Wolltest du nicht einen Job?"

"Ja, aber wieso-"

"-Na also", fühlte er sich mit Zufriedenheit bestätigt, "Und ab heute...strippst du nur für mich."

.

.

.

"Nö."

"Nö?"

"Ich kann dir das in fünf anderen Sprachen übersetzen, falls du deiner eigenen plötzlich nicht mehr mächtig bist", bestätigte ich und sah ihn so als ob er einen schlechten Scherz gerissen hatte, "Denkst du gerade wirklich, dass ich dir traue? Du bist ein verdammter Krimineller, falls dir das noch nicht aufgefallen ist.
Sag mal, ist dir dazu noch klar, was für eine Mist-Aktion du gerade abgezogen hast??
Und hast du eine Ahnung, wie sehr es einen abcreeped, dass du Informationen von mir hast, die ich nie mit dir geteilt habe? Ich weiß echt nicht was du planst, aber am besten lass ich mich er gar nicht drauf ein. Bin ich halt arbeitslos, lieber das, als irgendein Risiko einzugehen."

Er nickte verständnisvoll, "Wenn du meinst. Du sollst nichts tun, was du nicht willst."

Ich blinzelte ungläubig. Ehrlich gesagt, hätte ich nicht erwartet, dass er so leicht von mir abließ und ausnahmsweise dachte ich das nicht nur wegen meinem viel zu großen Ego.

"Ich kann dich wohl kaum zwingen, oder?"

Naja, eigentlich schon-
Aber ich muss ihm ja nicht die Ideen dazu geben....

"Ich werde dir deinen Job hier zwar dennoch nicht zurückgeben", merkte er an, stand daraufhin auf und gab mir für heute ein letztes Mal ein jungenhaftes Lächeln, während er mir plötzlich auf die Stirn schnippste, "Ich bin immer für dich da, falls du deine Meinung ändern solltest. Du wirst schon wissen, wie du mich zu kontaktieren hast."

Ich bin immer für dich da.

Diese Worte waren der Situation gegeben so absurd, dass ich tatsächlich leer kichern musste.

"Was ein zu gütiges Angebot, aber ich werde diesem nicht nachgehen. Das kann ich Ihnen jetzt schon Versprechen."

Zu dumm, dass ich diesem Augenblick vergessen hatte, wie oft ich meine eigenen Versprechen schon bis jetzt gebrochen habe.

雀 | 𝐌𝐈𝐊𝐄𝐘 𝐗 𝐑𝐄𝐀𝐃𝐄𝐑: 𝘚𝘵𝘳𝘪𝘱𝘱𝘦𝘳Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt