𝘊𝘩𝘢𝘱𝘵𝘦𝘳³⁰/#𝐓𝐇𝐈𝐑𝐓𝐘

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"Aber denkst du wirklich, dass du das hinbekommen könntest?", fiel er mir mittendrin in Wort und pustete eine lose Strähne von mir, die ihm ins Gesicht fiel.

Meine Augen verengten sich, "Was soll das jetzt heißen?"

"So gern ich dir immer entgegenkommen möchte, F/n....ich bin nicht wirklich jemand, der sich ohne Weiteres fügt.
Auch nicht von dir", er neigte den Kopf zur Seite, "Du müsstest mich schon dazu bringen."

Der letzte Satz war auf einer solch anmaßenden Ebene betont....
...Das machte er doch absichtlich!

"Oh nein, mein Lieber, ich weiß ganz genau, was das wird und nein, ich werde ganz bestimmt nicht nach deiner Pfeife tanzen", fauchte ich spitz, "Du denkst, dass mich deine Worte herausfordernd reizen würden oder so.
Tja, Pech, dass das so bei mir nicht läuft.
Mich kann man leicht provozieren, keine Frage, aber mein Ego und meine Dickköpfigkeit haben ihre Grenzen. Solange es mir keine Vorteile bringt, mich näher auf dich einzulassen, werde ich es auch nicht tun."

"Was wäre so schlimm daran, näher auf mich einzugehen?", stellte er die Gegenfrage.

Ohne zu zögern, streckte ich selbstgefällig den Finger aus, vollkommen bereit dazu, ihm eine mehrseitige Liste davon vollzuplappern, warum das alles andere als vorteilhaft für mich wäre, bis...
...ich auf einmal ins stocken kam.

Mir fiel nämlich nichts ein.

Hätte er mich das letzte Woche gefragt, dann wäre das bestimmt anders gelaufen.
Ganz sicher.

Aber jetzt?

Ich habe ihm wortwörtlich meinen Körper schon verkauft.
Ich habe mit ihm in einem Bett geschlafen.
Verdammt, ich war sogar mit ihm in derselben Wanne.

Arg viel schlimmer kann es nicht mehr werden.

Im Gegenteil.
Es konnte sogar Vorteile bringen und das war für mich das schlimmste.

Was schadete es mir nämlich, mein Verhältnis mit ihm aufzubessern?

Nicht, dass es mir bloß um Geld gehen würde - ich werde mich jetzt nicht mit der Glaubwürdigkeit dieser Aussage befassen - doch vielleicht, (aber wirklich nur vielleicht) könnte ich danach um eine Gehaltserhöhung bitten.

Für mich sprang von Anfang an etwas dabei raus und es würde sich auch nicht unbedingt positiv auf mich auswirken, wenn er dank mir schlechte Laune hat.

Ja.

Je weiter ich darüber nachdenke...

Nur drei Monate ihm den ein oder anderen Gefallen zu tun, kann nicht vollkommen schlecht sein.

Ich hätte ihn einst beinahe wortwörtlich den Oberkörper abgeleckt.

Wie schlecht könnte es für mich eigentlich noch gehen?

Unwillkürlich fiel mein Blick auf seine Lippen und in derselben Sekunde bereute ich es auch schon.

"Ich fass es nicht, dass ich gerade so hirnverbrannte Gedanken habe", murmelte ich mehr mir selbst zu. Ich seufzte geschlagen. Mir kam das so absurd vor, dass ich beinahe gelacht hätte. "Und letzten Endes, tanze ich dann doch nach deiner Pfeife, nicht wahr?"

'Nach seiner Pfeife tanzen.'

Gerade eben hatte ich erwähnt, dass ich ihm diesen Gefallen nicht tun würde und hier war ich nun: Meine ganzen Lebensendscheidungen nach einem meiner Monologe im Kopf optimal hinterfragend.

"Hmm...nach meiner Pfeife strippen würde in unserem Fall besser passen, findest du nicht?"

Ich blinzelte ein paar mal verwundert, ehe ich unfreiwillig schmunzeln musste, "Der war ausnahmsweise mal ein wenig witzig...auch wenn der Spruch von dir kam."

雀 | 𝐌𝐈𝐊𝐄𝐘 𝐗 𝐑𝐄𝐀𝐃𝐄𝐑: 𝘚𝘵𝘳𝘪𝘱𝘱𝘦𝘳Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt