𝘊𝘩𝘢𝘱𝘵𝘦𝘳¹³/#𝐓𝐇𝐈𝐑𝐓𝐄𝐄𝐍

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Nachdem ich das, was wir bis jetzt besprochen hatten, ausführlich aufgeschrieben habe, fuhr Mikey fort.

"Noch irgendwelche Anmerkungen?"

Jetzt fühlte es sich so an, als hätten wir das wichtigste schonmal geklärt. Es konnte zwar sein, dass es einige Punkte gab, die man hinzufügen müsste, doch wenn die mir nicht direkt einfielen, mussten sie nicht so wichtig sein.

Und wo ich schon über diesen "Vertrag" dachte, fiel mir etwas ganz Wesentliches ein.

"Ich will auf dein Einverständnis nicht abhängig sein, falls ich kündige. Wenn ich diesen Job schmeißen will, dann soll das auch problemlos verlaufen."

Was mich an seiner Reaktion so beunruhigte war, wie seine Antwort nicht direkt kam.

Was gab es da bitteschön zu überlegen?!

"Na schön..."

Ich zog die Braue. Sano hörte sich fast schon enttäuscht an....

Nun, anscheinend habe ich mich gerade vor etwas bewahrt

Aber ganz ehrlich?

Nie im Leben würde er mich "ein Leben lang" behalten. Sobald mir die erste Falte auf der Stirn wächst, wird er mich mit einer deutlich jüngeren ersetzen. So ticken die meisten Männer nun mal und jemandem, der genug Geld hat, konnte das nur Recht sein. Vielleicht würde er auch früher das Interesse verlieren, wenn ihm mein Gesicht zu langweilig wird, doch bis dahin hoffe ich, genug Geld von ihm abkassiert zu haben. Wer weiß, am Ende kann ich so lange arbeiten, bis ich mit ihm mein Studium durchfinanziert habe und dann endlich meinen Wunschberuf erlangen kann.

"Du solltest aber zumindest ein Jahr nicht einfach so kündigen können."

"Häh? Wieso denn das?"

"Ich kann mir bei dir gut vorstellen, dass du hier eine Woche bleibst, und mit allem, was du ihn die Finger bekommen hast, schließlich heimlich abhaust."

Ich schnappte empört nach Luft, "Unerhört! Sehe ich so, als ob ich so etwas Trügerisches tun würde?! "

"Ist das eine Fangfrage?"

Nach reichlichen Überlegungen - welche keine fünf Sekunden anhielten - wurde mir bewusst, dass er trotz der kurzen Zeit, die wir bis jetzt verbracht hatten, den Nagel perfekt auf den Kopf getroffen hatte. Tatsächlich habe ich es nämlich in Erwägung gezogen, dass ich eventuell doch kalte Füße bekommen könnte. Allerdings würde ich es ebenso bereuen, mit leeren Händen zu gehen und das ein oder andere mitgehen zu lassen wäre nicht so unpraktisch.

"Einen Monat", setzte ich an.

"Halbes Jahr", bekam ich zurück.

"Drei Monate, und dabei bleib ich auch", sagte ich stur.

"Gut."

Gleich darauf fing ich an, das mitzunotieren.

"Weißt du, was mit dir passieren wird, wenn du dich dran nicht hältst?", erkundigte sich der Blonde währenddessen bei mir.

Ich hielt inne.

Zugegebenermaßen hatte ich nicht vor etwas von diesem Deal zu brechen, doch genauso gut wusste ich, dass ich immer dazu bereit sein sollte.

Es war Sano Manjiro, über den wir hier sprachen.

Entweder er hielt sich selbst an seine Versprechen oder ich könnte mich an nächsten Tag in einem Bordell wiederfinden. Die Möglichkeiten waren unendlich und ich sollte es auf nichts ankommen lassen, nur weil ich brav einer mehr schlecht als rechten Abmachung folgte.

雀 | 𝐌𝐈𝐊𝐄𝐘 𝐗 𝐑𝐄𝐀𝐃𝐄𝐑: 𝘚𝘵𝘳𝘪𝘱𝘱𝘦𝘳Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt