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🇯 🇺 🇳 🇬  🇭 🇴 🇸 🇪 🇴 🇰

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Begeistert sehe ich unserem Neuen dabei zu, wie er einen Korb nach dem anderen hinlegt. Er lässt Jungkook richtig auflaufen und das auch noch vor versammelter Mannschaft. ,,Er ist viel besser als Dienstag.", bemerke ich und sehe Trainer Park interessiert an. ,,Wussten Sie das und haben deswegen einfach festgemacht, dass er zu uns ins Team kommt?" ,,Ein alter Bekannter trainiert sein altes Team.", nickt er zum Verständnis, beißt sich dann aber auf die Unterlippe. ,,Er kann das besser. Da steckt noch mehr in ihm." ,,Noch mehr–" ,,Yah! Min Yoongi! Fünf Runden ums Feld!" Park klatscht laut in die Hände und lockt einige verwirrte Blicke auf sich. Auch ich verstehe nicht ganz, warum er ihn Strafrunden machen lässt. Er hat nichts falsch gemacht. Eigentlich müsste Jungkook laufen. Er hat den Kleineren schon mehrmals am Arm gepackt, als er den Ball zurückerobern wollte.

,,Wie bitte–", versucht der Neue sich zu beschweren, kommt damit aber natürlich nicht weit. ,,Los jetzt! Oder ich mache zehn draus! Der Rest; weiter machen." Schnaubend wirft Yoongi den Ball zu Boden, er wollte gerade wieder punkten als er unterbrochen wurde. Ich seufze und drehe mich weg. Der Arme. Wir trainieren schon seit fast zwei Stunden – wir haben also noch eine halbe Stunde heute – und trotzdem ist Yoongi ununterbrochen in Bewegung gewesen. Er kann einem leid tun, vor allem wenn man beachtet, dass die anderen bestimmt wieder was für ihn geplant haben.

Aufmerksam beobachtet ich ihn. Diese Gleichgültigkeit ist schnell wieder in sein Gesicht gekehrt und statt zu meckern lässt er nach der Beendigung seiner fünften Runde etwas Wasser in seinen Mund laufen, bevor er geradewegs wieder ins Spielfeld marschiert. Er zeigt keine Schwäche und keine Erschöpfung, was ich irgendwie bewundere. Nicht mal schwitzen tut er richtig. Seine Haut schimmert geradezu und das Oberteil unter dem Trikot zieht er wohl auch heute nicht aus.  Selbst wenn würde Kookie bestimmt wieder einen blöden Kommentar abgeben. Seit Taehyung ihm ein Date ausgeschlagen hat, ist er sowieso gemein zu jedem – außer zu Tae selbst. Die beiden verstehen sich genauso gut wie vorher. Ich glaube auch, dass Jungkook sich einfach falsch ausgedrückt hat und Taehyung gar nicht wusste, dass es um ein richtiges Date ging. Er hätte bestimmt nicht nein gesagt. Aber darum will ich mir gerade auch gar keine Gedanken zu machen!

Ich setze mich kopfschüttelnd in Bewegung, die letzten Minuten will ich selbst auch noch etwas spielen.
– was aber schneller vergeht als mir lieb ist.

,,Aufräumen! Wir sehen uns Dienstag!", ruft Park laut und deutet auf die Basketbälle, die noch auf dem Boden liegen. Er selbst ist diesmal der erste der weg ist und so wird ganz ehrenvoll Yoongi das aufräumen überlassen. Ich lasse mich einfach von Jungkook mit in die Umkleide ziehen. Ich mag zwar der Captain vom Team sein, habe aber ganz sicher nur auf dem Spielfeld das sagen. Sonst hört hier keiner auf mich.

,,Byun hast du schon–...?" ,,Jaja, alles vorbereitet. Er wird sich freuen!", ruft einer unserer besten Shootingstar guards und hält seinen Daumen triumphierend in die Höhe. Ich erahne böses, bleibe aber weiterhin still. Als ich das letzte mal jemand neues schützen wollte wurde ich im tiefsten Winter nach dem Training mit Wasserpistolen beschossen und auf eine Wiederholung dessen kann ich verzichten. Ich will mich nicht unbeliebt machen. Egoistisch, ich weiß...

,,Was habt ihr geplant?", frage ich leise, während ich mich aus den Sportklamotten schäle. ,,Wir haben ein bisschen Farbe in seine Tasche geschüttet. Blau und Lila, die Farben mag er bestimmt." ,,Was? Aber–" ,,Kann man rauswaschen.", winkt der Großgewachsene meine Sorgen schnell ab und boxt leicht gegen meine Schulter. ,,Du bist viel zu sensibel.", lacht Kookie dann aus der anderen Ecke und wirft mir sein verschwitztes Trikot entgegen. Ich seufze kopfschüttelnd. Die anderen sind viel zu gemein.

Wieder stößt Yoongi die Tür auf, diesmal aber nur mit einem Fuß, den er auch gleich wieder zurückzieht. Er ist bestimmt verschreckt. Doch da nichts kommt, tritt er zögerlich in die Kabine hinein zu seinen Klamotten hin.

Verdammt... Der Arme. So beherzt greift er in seine Tasche, wohl geradewegs in die bestimmt kalte und feuchte Farbe. Seine Hände – er zieht sich gleich zurück – sind benetzt mit dieser. Er verzieht sein Gesicht angewidert und erstarrt für einen Moment. Ich schlucke schwer. Das die anderen nicht verstehen, dass man mir solchen Aktionen die Leute eher vertreibt. Egal wie gut wir nun als Team arbeiten, das Opfer dieser Aktionen hat anfangs immer einen gewissen Hass gegen den Rest gehegt.

,,Uhh, was für eine süße Kombi!", grölt Jungkook, der auf den Kleineren zugeht und einen Teil der Farbe gleich in sein Gesicht schmiert. Seine Wange ziert nun ein großer blauer Farbklecks und zu allem übel schmiert mein eigentlicher Freund seinen schmutzigen Finger an dem weißen Oberteil des anderen ab. ,,Mhh, ist ja fast wie Kriegsbemalung.", grinst Byun, ,,Aber komm mir ja nicht mit diesen Patschehändchen zu nahe!" Als würde er die Flucht ergreifen rennt der Blonde aus der Umkleide, seine besten Freunde gleich hinterher. ,,Schmier die Farbe hier ja nicht rum, klar?", setzt Jungkook noch einem drauf und tätschelt dem Jungen die saubere Wange, bevor er mir zunickt und auch wir als ein paar der letzten die Kabine verlassen. Die anderen ziehen aber schnell an uns vorbei.

,,Das hätte nicht sein müssen...", murmel ich leise und ziehe meine Kappe über meinen Kopf. ,,Klappe.", verdreht Kooks die Augen und schüttelt ebenfalls den Kopf. ,,Das hat jeder von uns durch und es macht Spaß – außerdem hast du deine Jacke vergessen." ,,Meine– ohh." Er hat recht. Einen Moment kneife ich meine Augen zusammen. Ich bin auch wirklich durch den Wind! ,,Warte eben hier–" ,,Nimms mir nicht übel Hobi, aber ich muss meinen Bus erwischen.", schnalzt er die Zunge. Kurz und schnell drückt er mich an sich, ehe er tatsächlich zum Ausgang spurtet. ,,Bye!", rufe ich ihm noch hinterher. Verübeln kann ich es ihm nicht, eher muss ich schmunzeln. So typisch, dass er Zeit für so einen Müll opfert und dann seinem Bus hinterher jagen muss. Ich selbst drehe mich wieder um, gleich zurück zur Umkleide.

Fuck you

Ein kleiner blau–linaner Schriftzug, der nun an der weiß gefliesten Wand steht. Yoongi wischt seine Finger an seinen sowieso schmutzigen Klamotten ab und schultert den Rucksack, ohne mir große Beachtung zu schenken. Er hatte das zweite Wort nicht mal beendet, als ich reingekommen bin. Er hat mich bloß angesehen, sich dann wieder umgedreht und weiter geschrieben.

Innerlich hoffe ich, dass die anderen damit ihre Aktionen beenden. Er – und kein anderer – hat so einem Umgang nicht verdient. Die Beleidigung an der Wand ist gerechtfertigt. Auch wenn er es nicht sehen kann, grinse ich ihn breit an, während er langsam aus der Umkleide schlendert. Wow. Einfach wow.

,,Hyung, warum grinst du so?", mit einem kleinen Kreischen schießt Hwan, mein kleiner Bruder der bereits in seinem Dinosaurierpyjama gekleidet ist, in die Höhe. Über den kurzen Weg nach Hause ging mein Lächeln nicht verloren und so hebe ich den Jungen sofort hoch, um ihn einmal in die Luft zu schmeißen. Das mag er, selbst jetzt wo er bestimmt schon hundemüde und damit eher quegelig ist. ,,Das geht dich gar nichts an, Kleiner!", murmel ich ihm tadelnd entgegen und lasse ihn gleich auf meinem Arm, um ihn nach oben zu tragen. ,,Haben Eomma und Appa erlaubt, dass ich dich ins Bett bringen darf, oder warum bist du noch wach." ,,Mh–hm.", nickt er begeistert und quetscht grinsend meine Wangen zusammen. Während er mir damit einen Fischmund formt, macht er kurz selbst einen. ,,Auch wenn du dafür nur eine kurze Geschichte vorlesen darfst.", murmelt er dann. Auf seinem Bett liegt bereits eines seiner Lieblingsbücher, welches er mir begeistert übergibt, kaum sitze ich im Schneidersitz auf der beinahe bodenebenen Matratze. Er selbst nimmt zwischen meinen Beinen Platz und lehnt seinen Kopf müde an meine Brust. ,,Aber langsam lesen, dann kann ich länger wach bleiben.", bitte er blind nach seinem Kuscheltier tastend. Einen Moment drückt er auch dieses an sich und sinkt etwas mehr in sich zusammen.

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like fire and water | jhs mygWo Geschichten leben. Entdecke jetzt