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Hwan liegt schon schlummernd unter seiner dicken Bettdecke, als ich nach der Dusche nochmal in sein Zimmer blicke. Vorsichtig drücke ich ihm noch einen Kuss auf die Stirn und schalte die kleine Lampe auf der Kommode aus, sodass nur noch das kleine Lämpchen neben der Tür leuchtet, damit er noch etwas im Notfall sehen kann. Ich dagegen mache mich nochmal auf zu meinen Eltern, die gemeinsam in der Küche stehen und bereits das Essen für morgen vorbereiten. ,,Schläft er schon?", fragt Appa schmunzelnd und überreicht mir eine Möhre, während ich nicke. ,,Er hat sich echt Mühe gegeben, nicht schon zu früh müde zu werden." ,,Ich bringe ihn morgen zum Kindergarten, ja?", frage ich vorsichtshalber nach, bevor ich den Kleinen morgen einfach mitschleppe. Sein Kindergarten und meine Schule sind relativ nah beieinander – fünf oder zehn Minuten eher losgehen und ich komme genauso wie sonst an der Schule an. ,,Nur wenn dir das kein Stress macht." ,,Mh–mh, alles gut. Und Hwan freut sich bestimmt.", seufze ich leise und streiche meine nassen Haare zur Seite. ,,Iss noch etwas und geh dann früh schlafen, Hoseok Schatz. Du musst dir mal etwas Ruhe gönnen." Eomma drückt mit einen kleinen Kuss auf die Stirn und fährt einmal mit ihren weichen Händen über meine Wangen. ,,Es ist ansteigend im Moment, nicht wahr?" ,,Es geht schon. Mach dir nicht so viele Sorgen.", nicke ich ihr bittend zu, bevor ich aber ihren Worten doch nachgehe. Ich esse nur etwas von der übriggeblieben Suppe von gestern und lege mich dann auch schon direkt ins Bett.

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Mit meinem kleinen Bruder an der Hand und ein Kinderlied summend laufen wir die noch recht leeren Straßen der Stadt entlang. Dadurch, dass wir am Stabdrand sind und nicht mitten drin ist es morgens noch schön angenehm, vor allem jetzt, wo der Frühling so langsam vor der Tür steht.

,,Hwan, tust du mir einen Gefallen?", frage ich den Jüngeren, kaum biegen wir in die Straße des Kindergartens ein. ,,Ich weiß nicht.", murmelt er und macht einen überlegenden Laut. ,,Ist es ein blöder Gefallen oder ein guter?" ,,Ich weiß nicht.", zucke ich mit den Schultern und drücke seine Hand kurz etwas fester, ,,Aber ich hätte so gerne ein Bild mit einer großen Sonne. So eins, wie du Appa fürs Büro gemalt hast, erinnerst du dich?" ,,Ohh!", begeistert klatscht Hwan in die Hände und bringt kurz ab mir hoch. ,,Aber für dich male ein noch schöneres!" Belustigt nicke ich. Hoffentlich erzählt er Appa das nicht, sonst ist er noch beleidigt. Aber natürlich freue ich mich sehe über diese Aussage. So sehr, dass ich ihn wenig später extra fest an mich drücke und ein paar Küsse auf seinem kleinen Gesicht verteile, bevor ich mich aus meiner knienden Position erhebe und ihn ganz eigenständig durch die Glastüren zum Kindergarten gehen lasse. Die Erzieherin winkt mir einmal freundlich zu – eine Geste, die ich nur zu gerne erwidere.

Kaum ein paar Minuten später stehe ich in der Eingangshalle und scanne meine ID. Direkt neben mir; Yoongi. Im Gegensatz zu gestern trägt er eine weiße Kappe auf seinem schwarzen Haupt. Auffällig – genau deswegen schnellt mein Blick zu ihm. Er scannt seine ID ebenso und sieht mich an, kaum bewege ich mich einen Schritt nach vorne. ,,Was?", fragt er leise, beinahe gleichgültig, nickt mir aber auch interessiert zu. Einen Moment lang betrachte ich einfach nur seine schmalen Augen, die Lippen, die er monoton zu einem Strich verzogen hat. Der Ausdruck passt gar nicht zu seinem eigentlichen so lieben Aussehen – aber darauf verlasse ich mich bei ihm sowieso nicht. Ich will Jungkook nicht recht geben, aber ich selbst hätte bei Yoongi nicht mit solch einer brillanten Leistung gerechnet. Und Trainer Park meint auch noch, er sei noch besser, als das was er gestern von sich gezeigt hat. Ich schlucke leicht.

Was weiß ich, was ich jetzt sagen soll...

,,Dann nicht.", nimmt er mir aber gleich die Entscheidung ab und schüttelt den Kopf, als er sich von mir abwendet. Langsam schlendert er weiter, wohl noch etwas müde und nicht ganz so motiviert. Aber wer ist das schon zu dieser Tageszeit?

Trotz dieser gescheiterten Konversation, muss ich grinsen. Irgendwie ist er interessant. Und süß. Er ist ein unfassbar hübscher Junge.

Ich bleibe wohl wie angewurzelt stehen – so schnell wie Yoongi verschwunden ist, ist er wieder in der Eingangshalle. Nur diesmal mit Taehyung an seiner Seite, der mir freudig zuwinkt. ,,Hobi kommst du heute mit in der Spielehalle? Ich soll von Kookie fragen.", sagt er, als die beiden wieder etwas näher sind. ,,Bestimmt, aber erst etwas später. Ich will mal wieder was mit Hwan machen." ,,Ist gut.", nickt Taehyung verständnisvoll und stupst dann leicht in Yoongis Seite. ,,Ich weiß, dass die Basketball Jungs blöd sind, aber willst du eventuell trotzdem mitkommen?" Der Kleinste druckst etwas vor sich herum, schüttelt dann aber zaghaft den Kopf. Verneinend. ,,Vielleicht ein andern Mal.", zuckt er mit den Schultern, ,,Und jetzt lass uns zu Chemie." Zum zweiten Mal konnte ich dem Spieler also dabei zusehen, wie er sich langsam von mir entfernte. Aber diesmal grinse ich nicht. Nein, ich beiße mir eher krampfhaft auf dir Lippe.

Warum habe ich das Bedürfnis ihn überreden zu wollen?

Kopfschüttelnd schlage ich die andere Richtung ein, geradewegs zum Treppenhaus. Ausgerechnet im dritten Stock habe ich gleich Englisch. Die Treppen in der Schule sind der reinste Horror! Selbst für mich... Ich habe das Gefühl viel zu schwer zu atmen, als ich endlich die letzte Stufe hinter mich gebracht habe, und doch breche ich gleich weiter auf zu meinem Raum. Ein Glück muss ich nach Englisch für Geschichte nicht das Stockwerk wechseln. Erst danach laufe ich wieder in den ersten für Mathe. Tatsächlich zieht sich dieser Block am meisten und ich kann es kaum erwarten, endlich wieder aus dieser Tür zu stürmen, wenn das Klingeln ertönt. Besonders gut bin ich in Mathe nicht, schlecht aber auch nicht. Gerade haben ich aber eher weniger Lust auf dieses Fach. Eigentlich ist im Moment sowieso nur Basketball in meinen Kopf. Es kribbelt mir richtig in den Finger bei dem alleinigen Gedanken. Diese Saison wird unsere letzte und ich will es nochmal allen zeigen!

Eigentlich laufe ich während des Lunches heute nur in die Cafeteria, um mit Jungkook zu sprechen – morgen ist Samstag und da ich einem Schlüssel zur Halle besitze, könnten wir die Zeit nochmal für ein kleines Extratraining benutzen – doch es kommt alles etwas anders als geplant.

Für einen Moment setze ich mich einfach zu Taehyung, der Yoongi wohl nicht mehr von seiner Seite lässt, und warte einfach auf die Ankunft des anderen. Eigentlich kommt er immer her, wenn auch nur um Taehyung einmal hallo zu sagen. Ein Tag ohne Taehyung? Für Jungkook eigentlich unmöglich. Und tatsächlich rauscht er kaum fünf Minuten nach mir in die Cafeteria und sieht sich um, doch – sein Ausdruck sieht beinahe wutentbrannt aus und kaum erblickt er uns, nachdem er seinen Kopf einen Moment suchend durch die Gegend gestreckt hat und dafür stehen geblieben ist, stürmt er auch schon wieder los. Sein Blick ist starr auf Yoongi gerichtet. Nicht mal Taehyung blickt er an, nein, nur Yoongi.

,,Du!", ruft er laut und kehlig. Sein Finger erhebt sich gegen den Kleineren. Es ist beinahe so, als würde er seine Zunge fletschen, als er mit einem Knurren den Shirtkragen des anderen erhascht und diesen gleich in die Höhe zieht. ,,Jungkook–"

Mir rutscht das Herz in die Hose.
Und Yoongi wohl auch. Vor Schock lässt er gleich die metallenen Essstäbchen los, die mir einem lauten Klirren auf dem Boden treffen und damit auch noch die ganze Aufmerksamkeit auf uns ziehen.

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like fire and water | jhs mygWo Geschichten leben. Entdecke jetzt