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Stunden vergehen, in denen wir ein paar Mario–Spiele an der Switch und eines von Yoongis Lieblingsspielen für die PlayStation spielen. Reden aber tun wir nicht besonders viel. Ich habe trotzdem das Gefühl, dass Yoongi etwas auftaut. Als die Dunkelheit hereinbricht, hat er nicht mal mehr Scham davor sich in meine Decke zu kuscheln und ist trotz der Wordkargheit sehr offen was seinen Ehrgeiz und sonstige Emotionen in Bezug auf die Spiele angeht. Irgendwie fällt es mir sogar schwer, ihn zu verabschieden, als ich ihn gegen neun Uhr Abends vor dem Apartmentkomplex verabschiede, in dem er wohnt. ,,Es war cool heute." Schwärme ich undercover, noch während ich ihm die Tür offen halte und er sich in das Gebäude schleusen kann. ,,Wir sehen uns morgen." Ein beinahe schüchternes Lächeln bildet sich auf seinen glänzenden Lippen, ehe er tatsächlich den Aufzug betätigt und mein Zeichen zu gehen damit erreicht ist.

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Die ersten Stunden am Montag ziehen sich noch mehr als sonst, vor allem weil ich in Gedanken mal wieder bei Yoongi bin – oder wohl eher bei dem Gespräch mit Park und ihm gleich. Ich habe ihm zum Lunch in die Halle bestellt und hole Yoongi gleich auf dem Weg ab. Heute Morgen wirkte er schon recht nervös, aber zusammen kriegen wir das hin. Und ich werde dafür sorgen dass diese miesen Arschlöcher eine gerechte Strafe kriegen.

,,Yoongi!" Auffordernd hebe ich eine Hand und winke den Kleineren zu mir, als ich im Türrahmen zu seinem Englischraum stehe. Sofort schultert er seinen Rucksack und eilt auf mich zu – wird aber von Taehyung aufgehalten. ,,Wo geht ihr beide denn hin, mh?" ,,Wir müssen was mit unserem Trainer klären.", speise ich ihn ab und versuche Yoongis Hand zu erhaschen. Park warten zu lassen ist nicht die beste Idee. Sonst dürfen wir bestimmt morgen ein paar Strafrunden laufen... ,,Kommt in die Cafeteria, wenn ihr fertig seid–" ,,Machen wir!", rufe ich, nun doch Yoongis Hand fest in meiner, und setze mich in Bewegung Richtung Halle. Seine Hand ist ganz warm und irgendwie besonders weich. Ich muss ein Grinsen unterdrücken.

,,Hoseok, Yoongi kommt hier ins Büro!", ruft Park uns zu, kaum betreten wir die Sporthalle, nachdem wir den Schulhof überquert haben. Wir lassen uns gleich darauf in den kleinen Raum auf das blaue Sofa lotsen. ,,Also, was wollt ihr? Ich habe nicht viel Zeit." – ,,Die Streiche! Sie gehen zu weit!", sage ich sofort. Keine Zeit für unnötige Infos. ,,Jeder wird hier anfangs geärgert.", zuckt er mit den Schulter und lehnt sich an den Schreibtisch, sich nun an Yoongi wendend. ,,Wenn du schon solche Lapalien nicht aushälst...", seufzt er dann, den grau schwarzen Haarschopf schüttelnd. ,,Das ist es nicht Trainer Park. Ich habe nichts gegen kleine Streiche, nur–", druckst er unsicher. Bestimmt will er Park nicht verstimmen, was ich definitiv verstehen kann. Aber das hier ist nichts, wo man Rücksicht auf die Stimmung seines Trainers nehmen sollte. Ich nehme es also selbstsicher in die Hand. ,,Sie haben ihn gestern gefesselt und geknebelt im Park sitzen lassen. Das ist sicher keine Lapalie mehr!" ,,Wie bitte?!", spukt Park uns entsetzt entgegen. Sichtlich hat er damit nicht gerechnet. ,,Yoongi erzähl sofort!" ,,Naja.", kurz zuckt er mit den Schultern, ,,Ich wollte nur selbst etwas spielen und bin in den Park gegangen. Die beiden haben mich eigentlich in Ruhe gelassen, dann aber Wasser über mich geschüttet, meinen Ball weggeworfen und mich... gefesselt." ,,Ohne Grund? Gab es Streit?", fragt er, obwohl es selbst das nicht rechtfertigen würde. ,,Wir haben uns eigentlich ignoriert." Park nickt leicht. ,,Wer war es?" ,,Byun Iseul und So Baekho.", erkläre ich – ich habe schon gemerkt, dass Yoongi es nicht so mit Namen hat – und stehe auf, um meinem jahrelangen Trainer dem Chatverlauf des Teams zu zeigen.

,,Ich lasse die beiden her holen– und den Direktor auch. Hoseok, warte draußen." ,,Kann er nicht–" ,,Ich bitte dich Yoongi, brauchst du etwas einen Aufpasser?" Park schüttelt schnippisch den Kopf. ,,Eigentlich ist es so; du bist direkt betroffen. Hoseok nicht." ,,Er hat mich da raus geholt– mich befreit und mich dazu überredet überhaupt her zu kommen!", protestiert Yoongi. ,,Yoongi...", verdreht Park die Augen, ,,Hoseok raus." ,,Ja.", ich nicke schnell und halte dem Kleineren meinen Daumen hin. Er schafft es auch alleine, da bin ich mir sicher. Er ist stark, nicht wahr?

Noch während ich mich draußen im Flur auf die Bank setze, ruft unser Trainer die beiden aus und lässt damit meinen Puls für einen Moment in die Höhe schießen. Sie werden es hassen, dass wir sie verpfiffen haben, aber verdient haben sie es trotzdem. Wer weiß, ob sie mich gleich selbst anfeinden, mich schlecht reden und vermeiden werden. Tatsächlich würde ich aber selbst das in Kauf nehmen. Sie haben eine Straftat begangen und eigentlich wäre es, jetzt wo ich so darüber nachdenke, auch sinnvoll gewesen, zur Polizei und nicht nur zu unserem Trainer zu gehen.
– Tatsächlich werde ich aber nicht beachtet oder vielleicht auch gar nicht bemerkt, als meine beiden Teamkollegen mitsamt dem mittelalten Direktors ins Büro des Trainers stürmen.

Die nächste halbe Stunde starre ich unaufhaltsam auf die große Wanduhr und verfolgere systematisch den Sekundenzeiger, während ich versuche etwas aus den Gemurmel hinter der Tür zu verstehen. Ankommen tut aber recht wenig – gar nichts um genau zu sein. Es ist mir ein Rätsel was auf der anderen Seite der Tür stattfindet und diese Ungewissheit lässt mich nervös werden. Nur etwas. Yoongi ist ein harter Kerl, keine Frage, aber trotzdem wäre ich gerne dabei. Nicht nur um ihn irgendwie zu schützen, sondern auch um die anderen beiden irgendwie in Schacht zu halten.

Dann aber geht es ganz fix. Iseul ist der erste, der aus dem Raum stürmt und mich dabei sofort erblickt. Sein Blick ist eiskalt, sauer und doch irgendwie feurig. ,,Toller Captain.", zischt er ironisch, wird aber gleich von Baekho weitergedrängt. Er sagt nichts. Sieht mich auch nicht an.

,,Captain?", fragt Yoongi leise. Er scheint müde und unsicher. ,,Mh–hm. Wusstest du das noch nicht?", entgegne ich mit einer Gegenfrage, was ihn den Kopf schütteln lässt. Dann lässt er sich neben mich fallen. ,,Sie sind für zwei Monate vom Training suspendiert und müssen stattdessen Reinigungsaufgaben übernehmen.", erklärt er dann das, was mich am meisten gerade interessiert. ,,Waren sie sauer auf dich?" ,,Ziemlich... Sie sind auch für eine Woche komplett suspendiert. Ich glaube Iseul wäre mich am liebsten angesprungen und hätte mir die Augen ausgekratzt." Nickend drehe ich meinen Kopf zu dem anderen und streiche nur für einen kleinen Moment über seinen Oberschenkel. ,,Nimm dir das nicht zu Herzen."

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like fire and water | jhs mygWo Geschichten leben. Entdecke jetzt