Am nächsten Morgen stehe ich vorsichtig, ohne Harry zu wecken, auf und steige erstmals unter die warme Dusche.
Das warme Wasser prasselt auf meinen Kopf. In dem Moment versuche ich mal an nichts zu denken, doch dieser Versuch scheitert. Ich muss die ganze Zeit and letzte Nacht denken. Diese Panikattacke hat mich echt fertig gemacht.
Ausserdem tut mir Harry leid, da er mich mitten in der Nacht beruhigen musste. Aber ich kann mich nur beruhigen, wenn er da ist. Ohne ihn geht gar nichts. Ohne ihn wäre ich aufgeschmissen.
„Kris?", ertönt Harry's Stimme und ich stelle das Wasser ab. „Bin unter der Dusche! Ich bin gleich da!", rufe ich und wickle mir ein Tuch um. Ich steige vorsichtig aus der Dusche und stehe jetzt in einem Tuch gewickelt vor dem Spiegel.
Meine Augen sehen müde aus und die dicken Augenringe darunter machen es schlimmer. Ich fahre einmal mit meiner Hand durch mein nasses Haar und atme schwer aus. Danach ziehe ich mich an und gehe aus dem Badezimmer raus.
„Da bist du ja!", sagt Harry und lächelt mich an. „Guten Morgen!", sage ich sanft und er drückt mir einen Kuss auf den Mund. Ich lächle nur und er schaut mich an. „Ist alles okay?", fragt er etwas besorgt und ich nicke auf seine Frage.
„Also ich geh auch schnell duschen...ist das okay für dich?", fragt er mich und ich sage ihm, dass das in Ordnung wäre und dass ich schon mal runter gehen würde.
Er geht ins Badezimmer und schliesst ab. Ich habe Hunger und da ich weiss, dass Harry sowieso selten am Morgen frühstückt, beschliesse ich runter frühstücken zu gehen. Zwar sind meine Haare noch nass, aber das ist nicht wirklich schlimm.
Ich nehme mein Portemonnaie und dann die Zimmerkarte um das Zimmer abzuschliessen. Harry hat sowieso noch eine.
Als ich die Türe mit der Karte verriegle, höre ich eine bekannte Stimme hinter mir. „Hallo Kris! Na? Hast du mich schon vermisst?"
Ich runzle verwirrt meine Stirn und drehe mich zu der Person um. Mein Herz rutscht in die Hose. Es ist Chris Evans. „Was willst du?!", frage ich trocken und er grinst nur komisch. „Hmmm sehr vieles aber etwas will ich noch mehr!", beantwortet er meine Frage und noch ehe ich etwas erwidern oder tun kann, packt er mich und schubst mich mit voller Wucht an die gegenüberliegende Wand.
„Was soll diese Scheisse?! Was ist dein beschissenes Problem", rufe ich wütend aus und halte mich am Kopf. Er kommt wieder auf mich zu und packt diesmal mein Kopf. Er schlägt meinen Kopf mit voller Wucht gegen die Wand und ich sehe kurz Sterne und schwarz. „HÖR AUF!", schreie ich und er lacht nur boshaft. Ich stosse ihn angewidert von mir weg.
„DU hast das Leben von meiner Frau zerstört!", sagt er, kommt wieder auf mich zu und schlägt mich mit der Faust mitten ins Gesicht. Er trifft meine Nase, diese fängt sofort an zu bluten. Jetzt liege ich am Boden und halte mir eine Hand vor die Nase, damit das Blut nicht zu Boden tropft, jedoch ist das zu viel Blut.
„Du Schlampe hast gedacht wärst wichtiger als Kate! Und jetzt siehe da, du machst so weiter, als hätte es sie nie existiert und lebst in Ruhm und Pracht", brüllt er und ich frage mich, warum uns niemand hört im Hotelgang. Klar es ist in einem ruhigen Gang und um diese Uhrzeit sind eben die Meisten am frühstücken.
„Chris! Hör auf! Was soll das?!", frage ich ihn, doch er hört nicht auf mich, sondern tritt auf mich ein. Immer und immer wieder. Tränen bilden sich in meinen Augen. Ich liege da auf dem Boden und versuche vergeblich aufzustehen. Irgendwann hört er auf und ich stehe so gut es geht auf. Ich stütze mich an die Wand und da schubst er mich zum grossen Spiegel.
Der Spiegel zerbricht und die Scherben verteilen sich überall auf dem Boden. Ich schaue den verwüsteten Boden fassungslos an. „Harry!", schreie ich. Mir ist es egal, ob andere mich hören. Aber ich habe ehrlich gesagt höllische Angst vor Chris. Er starrt mich voller Hass an und ich versuche wegzulaufen.
Doch Chris bemerkt meine Absicht und schlägt mich erneut zu Boden und diesmal mitten in die Scherben. Diese schneiden sich tief in meine Haut. Ich schreie vor Schmerz auf und er lacht nur. „Du verdienst noch sehr viel mehr du Miststück! Das ist nur der Anfang!", sagt er und ich schreie weinend nach Harry.
Jetzt gehen ein paar Türe auf und neugierige Köpfe kommen zum Vorschein. Ich liege am Boden, voller Blut und Schnittwunden. Ich weine und kann deswegen nicht klar sehen. Aus meiner Nase tropft ununterbrochen Blut und das Blut klebt unangenehm auf meiner Haut. Meine Hände kann ich wegen den Scherben in der Haut, kaum mehr spüren und über mein Bein muss ich gar nicht erst anfangen zu sprechen.
„Harry!", wimmere ich und plötzlich ist Harry neben mir. Ich habe erstens gar nicht bemerkt, dass Chris weggerannt ist und zweitens, dass Harry jetzt bei mir ist.
„KRIS! BIST DU OKAY?", fragt mich Harry panisch und ich weine nur. „Es tut alles weh!", schluchze ich vor Schmerz und halte mir das Bein fest, welches eine tiefe Stichwunde hat. Es brennt überall und ich höre lautes Gerede von den Leuten, die jetzt neugierig näher kommen. Es ist mir irgendwie alles zu viel.
„WIR BRAUCHEN EINEN ARZT!", ruft Harry panisch und fasst mich am Arm. Ich verziehe vor Schmerz mein Gesicht und Harry beginnt zu weinen.
„Es tut mir so leid Kris!", weint er und auf einmal kommt ein älterer Mann zu uns gerannt. „Hallo! Ich bin ein Arzt im Ruhestand! Ich kann ihr helfen!", sagt dieser ernst und Harry nickt unter kullernden Tränen. „BITTE HELFEN SIE MEINER FRAU!", weint er unter dicke Tränen.
Der Mann stellt sich als Joe vor und redet ruhig auf mich ein. „Haben Sie einen Verband? Wir müssen ihre Stichwunde am Bein verbinden, sonst verblutet sie noch!", spricht Joe zu Harry. Harry steht hastig auf und kommt keine Sekunden später mit einem Verband zurück.
„Halten Sie dass an ihr Bein!", befiehlt Joe Harry. „Warten Sie! Mit der Scherbe in der Wunde? Soll ich es rausnehmen?", fragt Harry unsicher. „NEIN! Auf gar keinen Fall rausnehmen! Mit der Scherbe verbinden! Halten Sie einfach!", höre ich Joe sagen und als dann Druck auf die Wunde kommt, wird alles schwarz vor meinen Augen...
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Harry Holland FF 2 - by idrinkteadarling15
FanfictionDer 2. Teil von Harry Holland FF... (Abgebrochen)