In guten wie in schlechten Zeiten

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AU 6x23

Kates pov.

Das konnte nicht wahr sein. Es durfte nicht wahr sein. Dieser Tag... er sollte perfekt werden. Wir sollten jetzt schon verheiratet sein. Für immer zusammen. Nur er. Es war immer nur er. Castle... Rick!

So schnell ich in diesem verdammten Kleid konnte, rannte ich dem brennenden Auto entgegen. Der Rauch stieg mir in die Nase und blockierte meine Atemwege. Ich musste schwer husten und bekam keine Luft. Tränen rannen mir über die Wangen. Aber ich hielt mich nicht damit auf sie wegzuwischen. Es war mir egal. Ich hatte keine Zeit. Ich musste zu ihm. Ich musste es mit eigenen Augen sehen. Sonst würde ich es nicht glauben. Ich kam dem Auto immer näher. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Das konnte nicht wahr sein. Es war sein Auto. Es war Castles Mercedes.

Ich rannte die Böschung herunter und fiel auf den harten Boden. Ich schürfte mir die Hände und Knie auf, als ich versuchte mich abzufangen. Aber ich achtete gar nicht darauf.

Als ich wieder aufstand bekam das Kleid meiner Mutter einen Riss. Ich kümmerte mich nicht darum.

Ich befand mich nun schon so nach am Auto, dass ich die Hitze der Flammen auf meiner Haut spürte. Ich hörte Espo und Martha meinen Namen rufen. Sie wollten mich aufhalten, damit ich mich nicht verletzte. Aber wie sollte ich mir noch wehtuen? Ich war doch schon zerstört. Die Tränen und der dichte Rauch ließen mich kaum noch etwas erkennen. Alles war verschwommen. Ich keuchte, bekam keine Luft. Mein Körper wurde immer schwächer. Aber ich gab nicht auf. Ich kämpfte mich immer weiter voran.

In der Ferne klangen die Sirenen, aber ich nahm sie nicht richtig wahr. Erst als ich den unüberwindbaren Kontrast zwischen dem Feuer und dem eiskalten Löschwasser spürte. Wie zwei Welten, die aufeinandern prallten. Und ich in der Mitte.
Die Wucht der Flammen und die Kälte des Wassers brachten mich schließlich zum Fall.
Das letzte, was ich spürte waren zwei kräftige Arme, die mich vom Unfallort wegzogen. Ich wollte gegen sie ankämpfen, aber ich war zu schwach.
______________

Ganz leise nahm ich ein regelmäßiges Piepsen wahr. Die Luft roch sauber, aber versetzt mit Chemikalien. Ich blinzelte einige Male und versucht zu erkennen wo ich mich befand, aber der Raum kam mir nicht bekannt vor.
"Katie...", hörte ich die Stimme meines Vaters sagen. " Alexis, würdest du einen Arzt rufen und Bescheid geben, dass sie aufgewacht ist?"
Ich versuchte meine Augen offen zu halten, um mir ein besseres Bild meines Umfeldes zu verschaffen, aber meine Lider fielen schon nach wenigen Sekunden wieder zu.
Ich hörte Schritte und wie jemand die die Tür öffnete. Kurz darauf schloss sie sich wieder.
Ich nahm an Alexis hatte den Raum verlassen, um einen Arzt zu holen, was bedeutete ich befand mich in einem Krankenhaus. Aber wieso? Ich konnte mich an nichts erinnern.
Ich spürte wie jemand meine Hand drückte und meinem Unterarm streichelte.
"Rick" flüsterte ich reflexartig.
In diesem Moment fiel mir alles wieder ein. Von dem Anruf bis zum brennenden Auto. Ich spürte sogar die Hitze der Flammen wieder auf meiner Haut. Meine Augen schossen auf. Ich lehnte mich nach vorne und musste wegen der ruckartien Bewegung heftig keuchen.
Als ich mich erholt hatte blickte ich zu meiner linken Hand an der ich den Druck gespürt hatte. Dort saß mein Vater. Seine Augen waren rot, was erkennen ließ, dass er geweint hatte.
"Katherine.. Darlin'. Wie geht es dir?" fragte Martha mit belegter Stimme. Sie stand hinter meinem Vater. Obwohl sie mit ihrer Hand die Lehne des Stuhles, welcher vor ihr stand, festhielt, sah ich, dass die am ganzen Körper zitterte. Ihr Makeup war verschmiert und ihre Haut war so bleich wie eine Leiche.
War er tot? War er wirklich tot? Ich blickte in Marthas Augen. Eigentlich kannte ich die Antwort bereits. Ihr Blick sagte alles. In ihren Augen spiegelte sich kein Funken Hoffnung, nur Leere.
"Rick?" flüsterte ich erneut. Meine Stimme klang rau und brüchig. Mein Vater schüttelte den Kopf und Martha brach in Tränen aus.
Rick würde nicht wieder kommen. Ich würde nie wieder seine leuchtenden, blauen Augen und sein bezaubernden Lächeln sehen. Er würde mich nie wieder in den Arm nehmen und mich trösten. Ich war allein. Vollkommen alleine. Ich wartete auf mein Schluchzen und ein Meer aus Tränen. Aber ich blieb ganz ruhig. Meine Miene verhärtete sich. Ich atmete tief ein.
Mein Inneres war das genaue Gegenteil. Tausende Emotionen hielten einen Krieg ab, den ich nicht gewinnen konnte.
Ich spürte förmlich wie mein Herz entzwei brach.
In dem Moment betraten Alexis und ein Mann im weißen Kittel - ich nahm an, dass es mein Arzt war - den Raum. Ich wollte nicht mitbekommen, was er zu berichten hatte.
Bis ich hörte, was er sagte und meine ganze Welt zusammenbrach: "Schön das Sie aufgewacht sind Miss Beckett. Ich versicherte Ihnen, dass es Ihnen und Ihrem Baby bald wieder gut gehen wird."
Meinem Baby?

- Fortsetzung folgt -

A\N: Omg ich kann selber noch nicht glauben, dass ich das wirklich geschrieben habe! Es tut mir soo leid, wenn ich euch geschockt habe. Schreibt mir in die Komentare, wenn ihr eine Fortsetzung zu diesem Kapitel wollt. Ich würde mich außerdem über ein positives Feedback freuen.

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