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Schockierende Erkenntnis

»Was erlaubte er sich?! Mich! Ciel Phantomhive für solche Werbung einsetzen zu wollen!«
Mehr als aufgebracht geht Ciel, zusammen mit seinem Butler aus dem Wolkenkratzer, der ab sofort sein Arbeitsplatz werden solle.
Wütend ist er bereits da drinnen gewesen, diese Wut musste er in sich behalten, um sich keinen Fehltritt zu erlauben.
Jetzt jedoch, lässt er sie voll und ganz raus.

Sebastian trägt, während er sein Herr zuhört, nur ein leicht schadenfrohes Lächeln auf seine Lippen. Gönnen tut er ihn solch ein Unglück und doch schleicht ihn eine Sorge ins Gewissen:
»Haben Sie sich auch genau die Papiere durchgelesen?«
Er kannte seinem Herren. Wenn sein Ego bedroht wird, handelt er ohne wirklich nachzudenken, dabei vergisst er allerdings schnell die Folgen, die seine Taten mit sich bringen können.

Wie gedacht stoppte er beim Reden, um erwischt wegzusehen.
»Natürlich habe ich es durchgelesen. Es wäre dümmlich etwas zu unterschreiben, ohne es zuvor gelesen zuhaben«, seine Stimme ist leiser als zuvor.
Auch wenn seine Stimme noch versuchte, diesen unsicheren Unterton zu unterdrücken, so ist es dennoch durch gedrungen.
Sebastian sieht er ebenfalls nicht an, was die Vermutung nur bestätigt.
Er hat sie sich nicht durchgelesen.
Blind hat er diese unterschrieben und dabei die Folgen ignoriert.

Beide bleiben an einer roten Ampel stehen.
»So? Und Sie haben es dennoch unterschrieben?«, fragt der Butler gespielt erstaunt.
Eine alte Dame gesellt sich zu ihnen.
Sie wirkt überrascht, als sie Sebastians Worte lauschte.
Er bemerkte dies schnell, um sie auf andere Gedanken zubringen, entschärfte er die Situation mit einem freundlichen zu nicken und einem herzlichen Lächeln, das natürlich falsch war.
Mehr als nur erfreut darüber, dass es doch noch höfliche Menschen geht, erwidert sie dieses Lächeln zaghaft.

Bevor es zu zwischen Vorfälle kommen konnte, wurde es grün. Mit zügigen Schritten durchqueren die beiden die Straße.

»Was stand denn da, was dich denken lässt, dass ich dies nicht unterschreiben würde?«
Hinterfragt der Jüngere es vorsichtig.
»Nun ... Wir sind während des Dreh halbnackt auf ein Bett, nichts Besonderes.
Deshalb müssen Sie sich keine Sorgen machen.«

»Wie bitte?!«
Mitten auf der Straße bleibt Ciel stehen, um sein Butler fassungslos anzusehen.
»Wir müssen halbnackt, auf ein Bett zusammen sein? Du und ich?! Zusammen? Wie niederträchtig!«

»Ich dachte, Sie wüssten es.«

»Hätte ich es gewusst, so hätte ich nie unterschrieben und noch–«
Der größere von beiden hört dem kleineren nicht mehr wirklich zu. Seine Aufmerksamkeit liegt auf ein Auto, was zugerast kommt.
»Junger Herr«, fing Sebastian an, die Aufmerksamkeit zubekommen, doch er ignorierte ihn.
»Junger Herr!«, wurde er nun lauter.
»Sebastian, unterbreche mich nicht, dies ist ein Befehl. Ich kann es nicht fassen, dass wir beide zusammen auf einem Bett–"
Das Auto kam immer näher. Sebastian möchte es ihm sagen, doch darf er es nicht.
Es war nur noch wenige Meter von Ciel entfernt.
Nur eine Frage der Zeit war es, bis dieser ihn überfahren würde.
Ein Unfall wollte der Diener verhindern, weshalb er sein Bocchan schnell zu sich zog, zum Bürgersteig.
Der Autofahrer fuhr einfach weiter, ohne stehenzubleiben, um nach dem Wohlsein zu fragen.
Das Kennzeichen prägt sich Sebastian ein. Sicherlich wird ein Wiedersehen stattfinden.

Noch immer hält er ihn fest in seine Arme, gegen seine Brust gedrückt.
Nicht einmal wirklich bemerkt er dies, so normal ist es mittlerweile für ihn geworden – seinen Herrn in seine Arme zuhaben und bei sich zu wissen.
»Sebastian, du kannst mich nun langsam loslassen«, wies Ciel ihn an.
»Oh ... Verzeihung.«
Die Arme lösen sich um den Körper des kleineren, es sich aber nicht nehmen lassen kann er es, die Kleidung des jungen Herrn glattzustreichen, damit er wieder ordentlich aussieht.

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