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Ein harter Arbeitstag

Die Kleidung der beiden ist völlig durchnässt, als Sebastian die Tür der alten Hütte öffnet, um sich und seinen Herrn hineinzulassen.
»Was ist denn mit euch passiert?«, werden sie sofort von dem Mann empfangen, von dem Ciel noch immer nicht den Namen weiß.
Schweigend geht er an ihn vorbei.
Ignoriert ihn, damit die Einsamkeit ihn heimsuchen kann.
Zumindest für einen kurzen Moment.
Ans reden ist ihn momentan nicht zumute.
Zu sehr beschäftigt ihn doch die momentane Lage.
Natürlich kann er es nicht einfach ignorieren, sowie er es sich erwünscht.
Die Augen kann man nicht von etwas verschließen, was eine Gefahr trägt.
Auch, wenn man es möchte.

Ohne zu wissen, wie der Dreh aussehen wird, zieht er seine Kleidung aus.
Nun. Er versucht es zumindest.
Doch die Knöpfe sind wieder störrisch.
Er zu ungeschickt. Weshalb es nicht so klappt, wie gewollt.
»Ich sollte mir nichts mehr mit Knöpfen anziehen...«, murmelt er erzürnt vor sich hin.
Immer grober reißt er daran, bis der erste Knopf sich von seiner Jacke verabschiedet.
Erschrocken sieht er ihn herunterrollen, unter dem Schrank der sich im Raum befindet.
»Dies musste natürlich auch passieren...«
Widerwillig lässt er sich auf die Knie fallen, um den Knopf irgendwie noch herauszufischen.

»Meine Güte. Sie reißen sich wortwörtlich die Kleider vom Leib...«
Die Stimme seines Butlers vernehmt ihr ganz nah bei sich. Mit Spot und Belustigung ist sie gefüllt.
»Weshalb habt ihr nicht einfach nach mir gerufen, so hättet ihr diese Unannehmlichkeiten vermeiden können. Nun denn... Ich schätze, sich jetzt darüber aufzuregen wird nicht viel mehr bringen.«
Eine Hand taucht vor dem Gesicht von Ciel auf, in der Hand ein Knopf.
Ihn sollte es nicht wundern, wie schnell der Teufel eintreten konnte und doch tut es ihn.
Schließlich kann er ebenfalls schnell Auren bemerken. Die seines Butlers irgendwie nicht. Seltsam. Doch sicherlich unwichtig. Er nimmt sich den Knopf und steht wütend auf.
»Ich möchte es alleine machen. Deshalb hatte ich auch nicht vor dich zu rufen. Weshalb bist du also hier?«

»Wenn ich Sie erinnern darf; ich muss mich ebenfalls für den Dreh fertig machen.
So erlaubt mir, mich hier umziehen.«

»Dies ist also der Grund für dein plötzliches auftreten? Wenn es dies ist, dann soll es so sein. Ich werde dich nicht daran hindern dich hier um zu kleiden. Doch nerve mich nicht.«
Ciel legt den verfluchten Knopf weg und versucht sich weiter umzuziehen. Sebastian ignoriert er, so gut wie es ihm möglich ist.

Was passiert eigentlich, wenn Luzifer ihn findet?
Wird er ihn umbringen, oder versuchen ihn auf seiner Seite zu ziehen?
Für welche Seite wird sich überhaupt Ciel entscheiden?
Nicht wirklich klar ist es ihm. Denn mittlerweile weiß er nicht, ob er seinen Diener vertrauen darf. Er liebt ihn. Doch der teuflische Butler ihn nicht.
Gefühle kann er nicht ausstehen, weshalb er ihn eine Abfuhr gegeben hat.
Dafür tun sie nun alles, was der Älteste verlangt, wenn die Sonne untergeht und die Schatten der Dunkelheit jedem Fleck heimsucht.
Alles was Sebastian verlangt...

Bei dem Gedanken muss Ciel laut schlucken. Die Sorge, die sich in seinem Körper frisst, ist zu groß.
Was ist, wenn Sebastian doch den nächsten Schritt machen möchte und Ciel es nicht will?
Gestern wollte er es noch, doch nur durch seine Verzweiflung.
Heute sieht es allerdings anders aus.
Im Moment kann und will er es nicht tun.

»Junger Herr?«
Sebastian steht vor ihn.
Sein Blick ist nachdenklich, als er das Gesicht seines Bocchans sich anschaut.
»Euer Gesicht ist etwas blass. Geht es euch nicht gut?«

»Bei mir ist alles bestens«, versucht er hart zu bleiben. Auch wenn beide wussten, dass es nicht so war.
Doch die Wahrheit konnte nicht erzählt werden.
Sebastian sollte nicht erfahren, dass Ciel sich durchaus um alles sorgt.
Dass sein Körper erzittert, wenn er darüber nachdenkt, mehr mit seinem Butler zu machen.
Sowie ihn schlechte wird, wenn er über die Sache mit Luzifer nachdenkt.
Für ihn ist es mittlerweile ein Spiel geworden, in dem er nicht ganz der König ist.
Kein König. Nicht einmal der Protagonist in einer Geschichte.
Sowie ein Bauer fühle er sich, oder ein neben Charakter. Der schon bald stirbt.
Bei beiden Vergleichen.
Laut muss Ciel seufzen. Ihn gefällt beides nicht.
Aber er kann bei dieser Situation nichts ändern, oder?
Denn Sebastian ist es, der momentan im Vordergrund steht.
Um seine Sünden der Vergangenheit wird es nun gehen.

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