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Veränderung im Leben

~3. Monate später~

Es ist ein sonniger Tag, als ein junger Mann aus dem Taxi steigt. »Danke fürs Fahren«, meint er und überreicht dem Mann das Geld.

»Ich habe zu danken, Sir«, antwortet der Fahrer und nahm mit ein Lächeln es entgegen.

Die Tür schließt der junge Mann, sodass das Taxi weiter fahren kann.
Seine Hand legt sich auf seiner Stirn und er schaut hoch zum Gebäude.
Die Hitze ist unerträglich, trotz dass nun Herbst ist.

Er hätte eine Kopfbedeckung anziehen sollen. Doch er dachte, dass es nicht zu warm wird, am heutigen Tag. Hätte er doch nur auf den Wetterbericht gehört. Hätte er es doch nur angezogen ... Aber sich jetzt darüber zu beschweren, ändert nichts an der Tatsache, dass er es nicht gemacht hat. So seufzen er darüber und begeht sich ins Gebäude hinein. Sofort wird er von einem kühlen, angenehmen Wind empfangen, die von der Klimaanlage an der Wand kommt.

Sein Blick legt sich nach vorne, zu der Empfangstheke aus Kirschholz. Die Einrichtung ist in einem blau und schwarz gehalten.

Eine ältere Frau, fast Ende ihres besten Jahres, sitz dort. Ihre graublauen Augen sind auf den Bildschirm vor sich gerichtet. Immer wieder tippt sie in den Tastaturen. Allerdings findet man auch ein amüsiertes Lächeln auf ihre Lippen wieder.

»Guten Morgen, Mr. Phantomhive. Wie ich sehe, haben Sie wie so oft nicht auf dem Wetterbericht gehört. Ich würde lachen, wären Sie nicht mein Chef.«

Ein Schnaufen verlässt seine Lippen. Nur diese Frau wagt es ihm zu provozieren. Doch dies ist das, was er braucht. Manchmal dürfen nicht Dinge so funktionieren, wie man es möchte. Natürlich hat er gerne die Fäden in seine Hände, aber es würde langweilig werden, wenn alle ohne einen Hintergedanken auf ihn hören würden. So denkt er nicht bei jedem. Sie und Sebastian sind Ausnahmen.

»Gehe lieber die Arbeit nach, anstatt mich zu provozieren.«

»Oh... Da vermisst einer anscheinend wohl körperlich Nähe.«

»Che... Sagt diejenige, die es seit 20 Jahren nicht mehr hatte?«

»Wer sagt das denn?«

Ciel bemerkt, wie seine Wangen bis hin zu den Ohren anfangen heiß zu werden. Ein rot breitet sich darauf rasant aus. Seine Augen sind erschrocken zu der Frau gerichtet, sowie seine Lippen ungläubig einen Spalt geöffnet.

»W-Wie bitte?«, kann er nur unbeholfen vor sich hin stammeln. Was die Frau zum Anlass nimmt, in ein herzlichen Lachen auszubrechen.

Ihre Hände lösen sich von der Tastatur, nur um sich den Bauch zu halten. Leichte Lachfältchen bilden sich um ihr Augenpartie. Sowie man deutlich ihr ansehen kann, wie viel Spaß ihr das Gespräch macht. Der kleine jedoch zieht seine Augenbrauen missmutig zusammen.

»Ich weiß nicht was nun daran amüsant ist. Ich finde es eher erschreckend, wie viel ich von dir gedacht habe und hinterher doch bitter enttäuscht wurde ...«

Eine lach Träne, wischt sie mit dem Zeige- und Mittelfinger der linken Hand weg.

»Ach.... Ich möchte Sie doch nur aufziehen. Als Ihre Angestellte, sowie Nachbarin sollte mir dies doch vergönnt sein, wenn ich schon nicht mehr dieses Hin und Her zwischen Ihnen und Ihr Lover vernehmen darf.«

»Mrs. Colin!«

»Ja, ja... Ich habe ja schon verstanden.«

Ergebend macht sie sich wieder an der Arbeit.

Kopfschüttelnd geht Ciel zu dem Aufzug, um den Knopf zu betätigen. Mit einer angenehmen Musik öffnet sich die Türen.

Hinein geht er, ohne noch einmal hinter sich zu blicken und betätigt die Vier. Während er warten muss, bis die Etage erreicht ist, schaut er sich selbst im Spiegel des Aufzuges an. Seine Augen strahlen in ein dunkles Blau, die an ein tiefes Gewässer erinnern. Sie leuchten voller Lebensfreude, die er eins verloren hatte. Die Haare sind etwas länger geworden von ihm, weshalb er geistig sich bereits ein Termin bei dem Friseur machte. Der Körper hat er sich in einem teuer bläulichen Anzug gesteckt. Die Krawatte hat er weggelassen. Er ist nicht sonderlich gut, diese zu binden.
Vom Spiegel aus sieht er, wie sich die Tür zu seiner Etage öffnet. Sein Blick löst sich von seinem Spiegelbild und er geht hinaus vom Aufzug. Gezielt sind die Schritte, als er auf einer Tür zugeht und diese selbstverständlich öffnet.

Das helle Sonnenlicht erwartet ihn bereits selig und blendet seine Augen, weshalb er sofort zu ein Knopf geht, um die Vorhänge die Sonnenstrahlen abfangen zu lassen - ohne davor die Tür verschlossen zu haben.
Elegant setzt er sich vor seinem edlen Mahagoni Schreibtisch hin, auf dem bequemen Chefsessel.

Nachdem er sich aufgeopfert hatte, für den Shinigami (er glaubt es selbst noch immer nicht), hat Sebastian etwas getan, was er nicht erwartet hatte. Er hat gewollt, dass Ciel zum Engel wird. Raphael, der dies schon von Anfang an wollte, hat den Wunsch erfüllt.

Ciel ist nun kein Katzenteufel mehr, sondern ein Engel.

Es war für ihn schwierig, anfangs zu verstehen. Er versteht es noch immer nicht, weshalb er auch nicht seine Tätigkeiten als Schutzengel annimmt. Gabriel ist erzürnt, doch lässt ihn seine Freizeit.

Sebastian ist in der Hölle zurückgekehrt. Der neue Fürst der Hölle ist er geworden. Hat nun die Stärke, die er immer wollte.
Doch glücklich ist er nicht sonderlich, dies weiß Ciel. Denn sie schreiben sich gegenseitig Briefe. Sie dürfen einander nicht mehr sehen, dies war die einzige Bedingung von Raphael gewesen, als er dies tat. Denn er durfte Uriel ebenfalls nie mehr wieder sehen. Und Michael ebenfalls Luzifer nicht mehr. Gabriel hatte er nicht wirklich geliebt, hat ihn nur als Ersatz genommen für Luzifer. Wie es sich hinterher herausgestellt hatte. Denn er hatte Angst gehabt, sich zu verändern.

Veränderungen. Andere Hassen sie und andere Lieben sie. Man kann Veränderungen nicht aus dem Weg gehen.
Selbst wenn man die ganze Zeit in sein Zuhause sitzt, so verändert sich immer etwas.
Sei es eine Kleinigkeit in dem Zuhause, oder an die Gesellschaft, vielleicht auch an einem selbst.
Etwas verändert sich immer, mit oder ohne dem Wissen.
Man muss damit umgehen können. Früh muss man es lernen.
Denn das Leben ändern sich immer wieder.
Doch ist dies nicht schlimm. Neue Wege werden dadurch geöffnet, was nichts Schlechtes bedeuten muss. Man muss nur die Veränderung zulassen können.
In Ciels Leben hat sich vieles geändert. Er lässt es nun zu. Denn das Schicksal wird nun entscheiden wie diese Veränderung aussehen wird.

Und wer weiß, vielleicht wird er Sebastian Michaelis eines Tages wieder sehen und sie dürfen sich wieder lieben.

Ende

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Dies ist das Ende dieser Reise. Ich bedanke mich bei jedem Leser/in, die diese Reise von Sebastian und Ciel begleitet haben. Ich hoffe, ich konnte einen großen Teil der fragen beantworten und habe euch auch zum Nachdenken gebracht.

Mein besonderen Dank geht an: -Mondmaedchen und Wolfskiller. Vielen Dank für die netten Worte und das motivieren ^^

Ich hoffe wir werden uns alle Irgendwann mal wieder sehen!


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