∆ Kapitel 2

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Etwas später am Abend, etwa 20:00 Uhr und ein paar zerdrückte Minuten später, fahren wir mit Sully's Auto zu dem Stripclub. Allein der Parkplatz ist riesig, das Gebäude erst Recht. Ich habe nicht einmal gewusst, dass in meiner Stadt ein Stripclub aufmacht.
Er ist wirklich riesig und sehr modern. Riesige Pinke Neonschilder hängen an der Außenfassade.
Der Club hingegen ist zum Kontrast im einem dunklen grau-blau gestrichen.

Sully parkt direkt vorne Richtung Eingang. „Wenn wir dicht sind wollen wir ja schließlich nicht weit laufen. Aber wehe ihr bricht mir das Auto voll. Ich habe genügend Tüten im Handschuhfach", meint Sully. „Wir wollen auch so nicht laufen", lacht Bex. „Stimmt auch wieder",gibt Fiona zu. „Du darfst ja eh nichts trinken", bemerke ich. „Ein, zwei Bier schaden nicht. Bis ich fahre sind diese eh wieder draußen. Wir wollen ja nicht gleich wieder abhauen", antwortet sie.

Sie ist noch keine 21- das heißt sie darf gar keine Promille haben...ich lasse es dennoch sein mit ihr zu diskutieren. Ich habe noch nichtmal einen Führerschein, deshalb kann ich auch keinen verlieren.
Hauptsache ich überlebe die Fahrt. Ok die andere sollten es wenn möglich auch überleben....der vorherige Gedanke ist etwas narzisstisch.

Ok, Malia, atme durch und lasse dir nichts anmerken.

Lust habe keine, echt überhaupt keine. Partys ja, aber Stripclubs? Ich weiß nichtmal, wie ich mich da verhalten soll oder was mich erwartet, außer natürlich, dass die Hüllen fallen.
Selbst wäre das nichts für mich, da ich noch nie so wirklich zu meinem Körper gestanden habe.
Bex meinte, dass es keinen perfekten Körper gibt und Frauen allgemein nie zufrieden mit ihrem Aussehen sind. Selbst, die wo sagen, dass ihr Körper perfekt sei haben irgendwo ein Mackel, ob es Cellulite, kleine Pickel oder Behaarung ist.
Ihre Worte, nicht meine.

Und jaaa ich lenke schon wieder ab.
Ich sagte doch: beim Thema bleiben ist definitiv keine meiner Stärken.
Sully und Fifi springen freudig aus dem Auto, wobei Bex eher gelassen wirkt. In der Öffentlichkeit lässt sie sich Gefühle nicht gerne anmerken.

Das ist der Grund weshalb ich sie in der Grundschule anfangs nicht ausstehen konnte, bis wir bei Abschlussfahrt in der vierten Klasse in dem gleichen Zimmer eingeteilt waren, 3 Tage lang. Anfangs gab es Krach, und wir haben uns beinahe gegenseitig die Augen ausgekratzt, aber am Schluss stellten wir fest, dass wir doch nicht so verschieden sind. In der weiterführenden Schule lernten wir Fiona und Sully kennen.

Ich habe es echt drauf mit Abschweifen, aber die Geschichte war auch wirklich putzig.

Vor dem Eingang steht ein Mann mit braunen Augen und braunen Haaren. Er sieht nicht aus wie der typische Türsteher, er ist sehr hübsch, ohne Frage, aber man stellt sich ein Türsteher eher vor wie ein großer Schrank mit schwarzer Kleidung. Vielleicht habe ich auch zu viele Filme geschaut. Der Mann gibt uns ein Handzeichen, dass wir warten sollen. „Wann kommst du endlich? Ich sollte die Frauen unterhalten", fragt der Mann. Auf seinem Namensschild steht „Liam Payne". Anscheinend ist er einer der Striper. Er ist auch echt heiß und eigentlich voll mein Typ und zugegeben bin ich etwas nervös.

„Gleich ist wann?",fragt er. „Ok, das halte ich aus", antwortet er und legt auf. „Ausweis bitte", fragt er direkt. An seiner Mimik kann man ablesen, dass er etwas genervt ist. Die Anderen zeigen direkt ihren Ausweis her, wobei ich etwas zögere. Das kann vielleicht an meinen Modern Talking- Gedächtnishaarschnitt liegen, welcher leider zu sehen ist. Ja das Bild war vor 3 Jahren und der Haarschnitt von einer Friseurin, die ich ausprobiert habe, da meine vorherige Friseurin schwanger war.
Resultat: Einmal und nie wieder.

Der Mann verkneift sich ein Grinsen, lässt uns aber herein.
Sehr unangenehm, vor allem, da der Typ sehr heiß ist. Ich will mich nicht weit aus dem Fenster lehnen, aber er ist definitiv einer der attraktivsten Männer, die ich je gesehen habe. Seine Tattoos sind ebenfalls ziemlich hübsch und dann diese Augen...wie bei einem Teddybär und dennoch irgendwie heiß.

Hoffentlich lässt er die Hüllen fallen...ok dieser Gedanke ist etwas falsch...
Ich bin eigentlich nicht pervers. Dennoch macht das, was ich sehe Lust auf mehr.

Als wir herein kommen sieht es eigentlich bis auf die kleine Bühne und die Pinke Farbe an den Wänden beinahe aus, wie eine normale Wirtschaft oder auch Disco. Außen wirkt es wirklich etwas größer als innen, aber nur minimal.

Vorne am Eingang geben wir unsere Jacken ab. Als ich meine Tasche behalten will, da dort mein Geldbeutel drin ist rollt Fiona ihre Augen. „Steck ihn einfach so ein", brummt sie.
Ich halte nichts davon den Geldbeutel nur einzustecken. Mir fällt er hundertprozentig raus, dafür habe ich ein Talent. Außerdem macht es mir nichts aus meinen Rucksack zu tragen.

Es ist nur ein sehr kleiner falscher Lederrucksack, aber ich hasse einfach Taschen, die man über die Schulter trägt. Meine Freundinnen haben -außer bei der Schule- nur solche Taschen.
Mir rutschen die dauernd herunter und ich habe dafür keine Geduld. Genauso wenig wie für stricken, ein Instrument lernen, Origami, Mathe,....

Anschließend stecke ich meinen Geldbeutel mir doch ein und gebe meine Tasche ab. Ja, es tut innerlich weh, aber was tut man nicht für Freunde...

Als wir reingehen werde ich beinahe von dem Stripper von der Tür beinahe umgerannt. Wahrscheinlich beeilt er sich um seinem eigentlichen Job nachzugehen. Trotzdem unhöfflich, vor allem ohne Entschuldigung.
Männer von heute, alles nur verwöhnte, arrogante Prinzessinnen.

Strip that Down | L.P. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt