- Chapter 11 -

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Am darauf folgenden Morgen wachte Felix früh auf - die Sonne war gerade erst am aufgehen, als er müde seine Augen öffnete. 

Es fühlte sich nicht wirklich an als ob er einen Kater hatte und er konnte sich noch mehr als lebhaft an die gestrige Nacht erinnern, so dass seine Gedanken bereits wieder Karussell fuhren bevor er richtige wach war - er wusste nicht wohin mit seinen Gefühlen über das gestrige Geschehen, in seinem Magen bildete sich Knoten nach Knoten.

Im Licht der Dämmerung warf er dem noch schlafenden Hyunjin einen Seitenblick zu. Am liebsten wollte er im Erdboden versinken, als sich die Schamesröte auf seinen Wangen ausbreitete. Stattdessen befreite er sich jedoch - nach erfolglosem sortieren seiner Gedanken - sacht von dem Körper halb auf ihm, bevor er diesen wieder bedacht zudeckte.

Leise schlich er sich aus dem Raum - sammelte auf den Weg ins Bad seine auf dem Boden verstreuten Sachen auf - und nutzte Hyunjins Dusche. Wusch seine Haare und Körper - entfernte die klebrig, getrockneten Erinnerungen von seiner Haut - und schlüpft wieder in seine Kleidung vom Vorabend. Er überlegte sich die Haare zu föhnen, doch wollte nicht riskieren Hyunjin dadurch unnötig früh zu einem Samstagmorgen aufzuwecken.

Als er schließlich bereit war zu gehen, schlief Hyunjin immer noch tief und fest, die Decke nun straff um sich gezogen, seine blondierten Haare verwuschelt in seinem Gesicht hängend. Im Kontrast zu gestern Nacht sah er süß und unschuldig aus.

Felix dachte darüber nach, ihn doch zu wecken, um ihm mitzuteilen, dass er gehen würde. Jedoch hielt er sich im letzten Moment zurück. 

Wozu auch?

Er war nicht mal ansatzweise bereit, sich den Peinlichkeiten des Morgens danach zu stellen. Er wollte sich auch nicht mit der Möglichkeit konfrontieren, dass seine Freundschaft zu Hyunjin durch zu viel Alkohol und zu wenig Verstand ruiniert worden war.

Also ging er schließlich, ohne ihn zu wecken.

Kaum war er aus dem Gebäudekomplex zog er die angnehm kühle Morgenluft ein und beschloss die gestrige Nacht zunächst zu verdrängen. Er steckte sich eine Zigarette an und nahm einen Tiefen Zug des beruhigenden Nikotins, ehe er den Rauch langsam wieder über seine Lippen nach außen quellen ließ.

Obwohl er noch Zeit hatte, musste er vor dem Training noch zurück in seine Wohnung - erstens, um sich umzuziehen zu können und zweitens, da Jeongin heute wieder mit kommen wollte. Denn es war nicht selten, dass der Schwarzhaarige ihn begleitete und es war immer noch ein Ticken lustiger mit ihm als sonst.

Und dennoch ließen ihm seine Gedanken keine Ruhe. Er wusste echt nicht ob er es verkraften könnte, würde Hyunjin ihn hassen, wegen dem, was passiert war.

Aber der Australier würde es verstehen, Hyunjin wollte bei ihm schließlich nur Trost suchen. Doch in einem Moment hatte er ihm versucht zu helfen über Jisung hinweg zukommen, im nächsten Moment lagen sie nackt in Hyunjins Bett. Er wollte gar nicht wissen wie oft es Jisung und Hyunjin in genau den selben Laken getrieben hatten - ein stehender Schmerz durchzuckte seine Brust.

Doch er konnte seine Gedanken spätestens abschütteln als Jeongin vor seiner Wohnungstür stand um ihn abzuholen.

Mit einem breiten Grinsen und seiner üblichen fröhlichen Persönlichkeit, holte er Felix aus dem erdrückenden Gedankensumpf zurück in den Alltag. Und doch so gerne er sich dem Schwarzhaarigen hinsichtlich Hyunjin anvertraut hätte, hielt ihn irgendetwas zurück.

Erst spät Nachmittags nach einigen Runden des Trainings, einem Tanzkurs und als Jeongin bereits gegangen war, schaute der Silberhaarige auf sein Handy und las verspätet eine Nachricht von Hyunjin.
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Wo bist du?

Als Felix diese las schrieb er augenblicklich zurück.
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Im Tanzstudio
Ich wollte doch vor dem Tanzkurs mit Jeongin gemeinsam etwas tanzen.

Unsicher biss er sich auf der Lippe herum, eigentlich erwartend das er noch etwas zu gestern schreiben würde.
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Achso, stimmt ja
Kommst du heute Abend lang?

Doch es kam nichts dergleichen. Eine Welle der Erleichterung überspülte ihn und er tippte schnell seine Antwort zurück.
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Jap, kann ich machen

Wenn der Blondhaarige bereit war, weiterhin mit ihm befreundet zu sein und so zu tun, als wäre nichts passiert. Dann war er mehr als bereit das Gleiche zu tun.

Aber der Abend gestalte sich anders als er dachte.

Denn sie hatten wieder Sex.

Keiner von Beiden war auch nur annähernd so betrunken wie beim ersten Mal, weshalb sich Felix auch nicht ganz sicher war, wie es passierte, welche Entschuldigung es gab, um es diesmal zu rechtfertigen - denn es gab keine. Und doch gingen sie noch weiter als den Abend zuvor.

Sie hatten eigentlich nur Videospiele auf dem riesigen Fernseher gegenüber der Couch gespielt, nachdem Felix den Älteren endlich dazu überreden konnte. Denn zuvor war zwar keine seltsame Atmosphäre gewesen, wie sie der Silberhaarige zunächst befürchtet hatte, doch ihr Gespräch hatte sich erneut ins viel zu tiefgründige gewandelt gehabt.

Weshalb er sich dann extra viel zu nahe neben Hyunjin gesetzt hatte und ihm kontinuierlich gegen seinen Arm oder seine Seite gestubst hatte, um ihn zu sabotieren - um ihn abzulenken - als dieser plötzlich sich zu ihm gebeugt hatte und ihn küsste.

Einfach so.

Sein Spielcharakter war zusammen gebrochen und dem sicheren Untergang des Spiels überlassen, aber er war zu abgelenkt gewesen um es überhaupt zu bemerken. Zu abgelenkt von dem plüschigen Paar Lippen, welcher Besitzer seinen Charakter ebenso aufgegeben hatte.

Und Felix war auch diesmal zu schwach um Widerstand zu leisten - um überhaupt einen leisesten Gedanken daran zu verschenken. 

Er war sich nicht ganz sicher, warum das so war. Aber er wusste, dass sich Hyunjins Küsse gut, eigentlich viel zu gut anfühlten. Denn sie waren berauschender und besser als alle anderen die er je hatte, egal ob auf seinen Lippen oder seiner Haut. Er wusste, dass Hyunjins Berührungen - grob oder zart - seine Haut zum Kribbeln brachten, ihn nach mehr Verlangen ließen und er sich nicht zurückhalten musste.

Denn er bekam mehr.

In einem Moment noch in die fluffige Lehne der Couch bei der plötzlichen Make-Out-Session gedrückt, lag er kaum einen Wimpernschlag später stöhnend und wimmernd zwischen den Bettlaken und Hyunjins halbnackten Körper - der Blonde zwei Finger tief in ihm.

Doch es passiert ein drittes Mal.

Und auch ein viertes Mal.

Ein fünftes Mal und dann hörte Felix auf den Überblick zu behalten.

Moments In Love | hyunlixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt