Moments In Love | hyunlix

- Chapter 17 -

Das Seltsamste aus seiner Sicht war jedoch, dass Hyunjin anfing ihn einfach so zu küssen.

Beispielsweise, wenn der Silberhaarige morgens aufstehen wollte  - mal nur ganz kurz und sacht, ein ander Mal ausartend zu einer Make-Out-Session aus dem Nichts. Jedoch immer nur im Privaten.

Er war sich nicht ganz sicher, wann es wirklich angefangen hatte - es passierte einfach einen Nachmittag und noch einen und wieder einen, dann mal morgens, dann mal vormittags, dann mal abends und irgendwann war es einfach etwas Normales, etwas alltägliches.

Zudem war er der Meinung, dass es harmlos genug für ihre Freundschaft war und ein Teil von ihm fand es auch süß und genoss es, auch wenn er sich nicht ganz sicher war, was er davon wiederum halten sollte.

So vergingen die Wochen. 

Und langsam konnte Hyunjin Jisung wirklich als ehemalige Beziehung loslassen - zumindest nahm das Felix an - und es begann sich wieder Stück für Stück eine gute Freundschaft zwischen ihnen zu entwickeln.

Es kam schließlich zu dem Punkt, wo Hyunjin Jisung fragte ob sie sich mitsamt Minho - seinem mittlerweile festen Freund - treffen wollten. Alleine und das erste Mal ohne die große Gruppe der Freunde, bei welchen Treffen Minho bereits einige Male dabei gewesen war.

An dem Tag darauf kam der Silberhaarige bei ihm vorbei. Er hatte nicht die Absicht den Anderen über das Treffen auszufragen - obwohl er schon neugierig war. Er wollte einfach nur einen gechillten Nachmittag mit ihm verbringen, nachdem er am Vortag mit Chan, Changbin, Jeongin und Sungmin durch ein paar Clubs getingelt war.

Also überraschte er den Blonden mit frisch gekauften Sushi und zwei Iced Americanos, welcher darüber sichtlich erfreut war. Denn als Felix in sein Apartment stolperte - wortwörtlich, da der Eingangsbereich mit Leinwänden verstellt war - arbeitete Hyunjin gerade an einem Werk, bei welchem er anscheinend nicht weiter wusste.

"Alter, ich war schon so am verhungern... das Scheißding ist verdammt frustrierend.", nuschelte der Blonde mit vollem Mund. Seine mit Farbe verzierte Latzhose hatte er gegen eine Jogginghose eingetauscht und einfach zum Chaos der Malutensilien auf dem abgeklebten Boden, neben das überdimensionale Bild geschmissen.

"Sehe ich.", lachte Felix als er durch das Chaos stakte um die Fenster wenigstens anzukippen - da man sie durch die Höhe des Apartments nicht öffnen konnte. Denn der Geruch von Farbe lag schwer in der Luft und machte den Jüngeren etwas schwummrig.

Er setzte sich zu Hyunjin an die Küchentheke und es dauerte nicht lange bis dieser über das Treffen mit Jisung und Minho nur so übersprudelte. Und Felix hörte ihm aufmerksam zu, während er gemütlich sein Sushi aß.

"Also würdest du sagen, dass das Treffen eigentlich wirklich angenehm war. Minho scheint ein netter Typ zu sein der Jisung glücklich macht und ihr versteht euch bereits ganz gut. Und allem in allem denkst du, dass du dich mit der Zeit gut mit ihn anfreunden kannst und einem weiteren Treffen nicht entgegen stehst.", summierte Felix das eben von Hyunjin gesagte. 

Dieser nickte zufrieden, seinen restlichen Americano ausschlürfend. "Mhm."

"Das hört sich doch super an.", strahlte der Australier. Das Sushi hatten sie schon längst aufgegessen und sich aufs Sofa umgesetzt. Die Sonne war bereits am Untergehen und tauchte das Apartment in einen warmen orangenen Ton. Hyunjin hatte vom Malen noch irgendeine 80er Playlist laufen lassen, als Felix die angenehme Atmosphäre mit einem Kichern wieder unterbrach. "Das wollte ich dir vorher eigentlich schon sagen, aber du warst so in der Story von gestern aufgegangen, dass ich dich unmöglich unterbrechen konnte."

"Was denn?"

Felix beugte sich grinsend vor, lehnte seinen einen Arm auf der Sofalehne hinter Hyunjin ab und stubste leicht gegen dessen Nase, seine linke Wange und rechte Schläfe. Und wäre die Sonneneinstrahlung nicht so orange-rot wie in diesem Moment gewesen, hätte er sehen können wie sich Hyunjins Wangen leicht rosa verfärbten. "Du hast dort überall noch getrocknete Farbe kleben."

Als er sich vorhin gewaschen hatte, hatte der Blonde nur auf seine Arme und Hände geachtet, doch das war ihm im Moment egal. Was gerade für ihn Priorität hatte war Felix, welcher in dem warmen Licht, mit seinen unordentlichen Haaren, breiten Grinsen, funkelnden Augen und tausenden von Sommersprossen auf den Wangen, wie das schönste Gemälde aussah.

Mit einer leichten Bewegung hatte er den Australier auf seinen Schoß gezogen und begann ihn schmunzelnd zu küssen. Felix war nicht wirklich überrascht und lehnte sich weiter in die Berührung - sein Herz schlug trotzdem Purzelbäume und ließ sein Blut warm durch die Adern rauschen. Der Kuss war so sanft, langsam und zart - er konnte gar nicht anders als sich in dem Moment zu verlieren.

Er vergrub seine Finger in den fluffigen Haaren von Hyunjin, während dessen Hände sacht über seinen Rücken und Nacken strichen - federleicht und unschuldig, keiner von ihnen war auf mehr aus.