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Min Yoongi
Montag, 18:30

«Nachhilfe! Mit Park Jimin?» Ich schaute verärgert von meinem Abendessen auf.
«Ja, Yoongi. Ich habe ihn schon darüber informiert, dass du einverstanden bist.» Mein Dad schaute gleichgültig zu mir.
«Wäre ja schön, wenn du vorher noch meine Meinung dazu berücksichtigt hättest. Und ausserdem, wer hat dir die Erlaubnis dazu gegeben, einfach so für mich zu bestimmen?» Ich knallte die Essstäbchen auf den Tisch und wollte schon aufstehen, da hielt mein Vater mich aber noch einmal auf.
«Yoongi! Was haben wir gesagt? Sozialisier dich, oder du händigst mir deinen Zimmerschlüssel aus und kannst zukünftig auf der Couch schlafen!»

Genervt seufzte ich, setzte mich aber trotzdem wieder. Ich wusste, dass mein Vater das sogar durchziehen würde. Wäre nicht das erste Mal. Und er wusste, dass das immer bei mir ziehen würde. Dafür war mir mein Zimmer zu wichtig.
«Na gut. Aber sobald seine Noten besser sind, möchte ich nichts mehr mit ihm zu tun haben.»
«Das werden wir ja sehen», meinte mein Vater grinsend. «Er wird sich morgen bei dir melden.»

Frustriert stopfte ich mir ein Salatblatt in den Mund. Wieso konnte ich nicht einfach allein gelassen werden. So klappte es die letzten zwei Jahre, so wird es auch noch viele weitere klappen.

«Warum ausgerechnet Park Jimin», murrte ich.
Mein Vater trank einen Schluck seiner Schorle und sah mich dann ermahnend an. «Du kennst den Jungen doch gar nicht.»
Am liebsten hätte ich gelacht.

Park Jimin. Jeder kannte ihn. Er war eingebildet, hielt sich für etwas Besseres als alle anderen und ständig stellte er mit seinen Freunden irgendwelche Dummheiten an. Dazu schien er so dämlich zu sein wie ein Toastbrot und ich war mir nicht sicher, ob er imstande war irgendwelche Informationen aufzufassen, wenn es sich dabei nicht um Basketball, den neusten Tratsch der Schule oder irgend ein Videogame handelte.

Mein Vater schien mir anzumerken, wie ich über den Jungen dachte. Er legte die Essstäbchen ordentlich vor sich auf den Teller und verschränkte die Hände. «Min Yoongi, du kannst dich nicht ewig in der Menge verstecken. So wie ich Jimin aus dem Unterricht kenne, kannst auch du einiges von ihm lernen. Abgesehen von seinen dämlichen Streichen natürlich.» dabei lachte er amüsiert, jedoch auch etwas verzweifelt. Jimin und seine Freunde waren definitiv für die grauen Haare verantwortlich, die die ansonsten dunkle Haarpracht meines Vaters zierte.

Ich schob den Teller von mir. Hunger hatte ich schon lange keiner mehr. «Wieso noch einmal musst du unbedingt Lehrer an meiner  Schule sein?»

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