Kim Taehyung
Samstag, 18:30 UhrIch spürte die Blicke meiner Freunde auf mir. Und ich konnte es ihnen noch nicht einmal verübeln. Jeder – bis auf Kookie selbst – wusste, worüber ich mit dem Jüngsten reden wollte. Mein Herz pochte, meine Hände waren schwitzig und ich wagte es kaum, dem Braunhaarigen in die Augen zu blicken, da ich Angst davor hatte, was ich darin zu lesen vermochte. Den ganzen Nachmittag über kämpfte ich mit mir, nicht ständig zu dem hübschen Jungen am anderen Ende des Spielfelds zu blicken. Es zog mich zu ihm hin und mehrere Male war ich in Versuchung, dem Drang nachzugehen und mich trotzdem zu meinem Freund zu setzen. Seit ich ihn mied, wurden meine Gefühle für ihn umso stärker und die Angst, ihn zu verlieren, umso grösser.
«N- natürlich», der Jüngste stockte und das war es, was mich auf einmal verunsicherte. Ahnte er etwas und wünschte sich, ich würde es nicht ansprechen? Wusste er etwa, dass ich ihn mochte, fühlte aber nicht das Gleiche? Aus dem Konzept geworfen, wusste ich nicht mehr, was ich sagen sollte. Hobi nickte mir aufmunternd zu und machte den anderen mit einer Kopfbewegung zu verstehen, dass sie verschwinden sollten. Namjoon schaltete schnell und ergriff das Wort. «Wir gehen schon mal vor, ihr kennt ja den Weg, kommt einfach nach.» Auch der Blondhaarige nickte mir zu und eilig packten die fünf anderen ihre Sachen zusammen und verliessen mit gesenkten Stimmen den Platz.
Ich beobachtete meine Freunde und wartete, bis sie um die nächste Ecke verschwunden waren, bevor ich mich wieder langsam zu Jungkook umdrehte. Der Jüngere starrte mit gesenktem Kopf auf seine Sneakers und mir war klar, dass es an mir war, das Gespräch zu beginnen.
«Ich muss dir was- », setzte ich an.
«Warum ignorierst du mich?», kam es jedoch von Jungkook zeitgleich. Er hob den Kopf und unsere Blicke trafen sich, mein Herz machte einen Satz und ich begriff, dass es Zeit war, alles zu gestehen.Ich deutete mit dem Kopf auf eine Bank nahe des Spielfeldes und schweigend setzten wir uns an den gegenüberliegenden Enden darauf. Der Abstand zwischen uns kam mir quälend gross vor, und ich wusste, dass er nach diesem Gespräch entweder kleiner oder umso grösser wurde. Vielleicht so gross, dass nichts mehr zu retten war.
«Ich- es tut mir leid Kookie."
Jungkooks Augen glitzerten und erst jetzt begriff ich, wie sehr ihn mein Verhalten verletzt haben musste. Er war mein bester Freund und ich seiner, und genau das war der Grund, warum ich nicht wusste, wie ich ihm erzählen sollte, dass ich auf ihn stand.«Hat dieses Mädchen noch einmal nach deiner Nummer gefragt?», tastete ich mich an das Thema ran.
«Jisoo?»
Ich nickte langsam.
«Ja.»
Augenblicklich liess ich die Schultern hängen.
«Aber ich habe sie ihr nicht gegeben.»
Ich hob den Blick und Jungkook zuckte nur mit den Schultern.
«Ich habe kein Interesse an ihr.» Dieser Satz war so belanglos und doch entfachte er in mir ein Fünkchen Hoffnung, wenn auch noch immer zu wenig für mich, um daraus genügend Mut zu schöpfen.«Was wolltest du mir sagen, Taetae?», Jungkook war unmerklich näher gerückt, doch noch immer war der Abstand quälend gross.
«Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Ich war in letzter Zeit echt ein Arsch zu dir. Aber-» Gespannt hob Kookie die Brauen und brachte mich so dazu, weiter zu reden. «Aber es war wirklich schwer für mich, in deiner Nähe zu sein.»
«Oh...», der Jüngere rückte ein Stück von mir weg und schluckte schwer.
«Nein! Nicht aus dem Grund, den du jetzt denkst», ruderte ich eilig zurück.
Jungkook neigte verwirrt den Kopf. «Warum dann? Taetae, ich verstehe nichts mehr.»«Scheisse Jungkook, weil ich dich mag!», rutsche es mir heraus. Mein Freund zuckte zusammen, doch für mich gab es kein Zurück mehr. Ich redete einfach weiter. «Es macht mich kirre, wenn du von anderen Mädchen erzählst, es machst mich wahnsinnig, wenn du neben mir sitzt, aber ich dir nicht näher sein darf, als es sich für Freunde gehört. Und ich habe verdammt noch mal schiss, dass das gerade der grösste Fehler meines Lebens war, es dir zu sagen. Ich möchte dich nicht verlieren Kookie, verstehst du? Ich dachte, etwas Abstand würde mir guttun, doch ich habe mich total geirrt. Ich will nur, dass du es weist, und du kannst mich dafür hassen, mich abstossend finden, aber ich konnte es nicht länger für mich behalten.», ich raufte mir verzweifelt die Haare und stand von der Bank auf, wollte schon zu unseren Taschen eilen, als Jungkook mich am Ellenbogen davon abhielt. Mein Herz rutschte mir in die Hosen und ich wagte es nicht, meinem besten Freund in die Augen zu blicken.
«Darf ich dazu etwa nichts sagen?», seine Stimme war fest, so hatte er noch nie mit mir geredete. «Setz dich Taehyung»
Langsam liess ich mich wieder sinken und bemerkte erst jetzt, wie stark ich zitterte. Ich hatte Angst vor Jungkooks Antwort und würde im Moment am liebsten losheulen. Ich hatte alles zerstört.«Ich bin wirklich wütend Taehyung!»
DU LIEST GERADE
look here - Yoonmin
FanfictionMin Yoongi ist schlau. Doch er hängt es nicht an die grosse Glocke. So wie eigentlich nichts aus seinem Leben. Park Jimin... ...er bemüht sich. Behauptet er zumindest. Doch jeder weiss, dass der 17 jährige lieber Basketballspielend - oder zockend...