Kapitel 7

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POV Kai

Beim gestrigen Training gab ich nochmal alles, weshalb ich tatsächlich in der Startelf stand. Ich kann es nicht glauben, aber irgendwie hatte ich es geschafft. Dieses Spiel würde ich wieder versuchen alles perfekt zu machen und zu zeigen, dass ich es verdient habe in der Startelf zu stehen. Hauptsächlich will ich Jule stolz machen. Wir standen nun mit den Bayern auf dem Platz, der Schiri pfiff und es ging los. Sofort rannte ich Richtung Ball, welchen ich auch sofort bekam und spielte ihn zu Jule. Wir rannten immer weiter vor zum Tor und da war sie, die erste Torchance. Der Ball lag direkt vor meinen Füßen und ohne viel nachzudenken, schoss ich ihn Richtung Tor. Leider hielt Manuel Neuer ihn, aber wir hatten ja auch noch genug Zeit. Dachte ich zumindest. In der 17. Minute erzielte Lewandowski ein Tor, also stand es nun 1-0 für Bayern. ,,Komm schon Kai, streng dich mehr an, du willst Jule stolz machen." Sagte ich mir immer wieder. Also rannte ich wieder zum Ball, welchen ich erneut auch bekam. Ich rannte immer weiter zum Tor, zielte und tatsächlich. Ich traf. Ich sah zu Jule und sprang auf ihn. ,,Das Tor war nur für dich. Ich liebe dich mein kleiner Sonnenschein." Flüsterte ich ihm ins Ohr, worauf er lächelte. ,,Ich dich auch. Komm, lass uns den Bayern zeigen was Leverkusen drauf hat." Gab er siegessicher von sich, worauf ich nickte. Es war die 28. Minute, gerade hatte Joshua Kimmich den Ball, er wollte zu Thomas Müller schießen, welcher direkt neben mir stand. Ich wollte den Ball mit meinem Kopf abwehren, doch der Aufprall war so stark, dass ich im nächsten Moment nur noch schwarz sah.

POV Julian

Kai wollte gerade den Ball mit dem Kopf abwehren, als er zu Boden fiel. Ich rannte zu ihm. Thomas Müller, Joshua Kimmich und der Schiri standen schon um ihn herum. ,,Was hast du gemacht?" Schrie ich Kimmich an. ,,Ich- das wollte ich nicht. Es tut mir leid. Ich wollte doch nicht, dass er bewusstlos wird." Sagte er mit zitternder Stimme. Ich kniete mich auf den Boden und schlug ihm leicht gegen die Wange. ,,Kai, hörst du mich? Wach auf. Bitte. Komm schon, bitte wach auf, was sollen wir denn ohne dich machen?" Er zeigte keine Reaktion und blieb einfach so liegen. Die Sanitäter liefen auf das Spielfeld und trugen ihn weg. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich mich auf nichts mehr konzentrieren, ich wollte nur zu ihm. Meine Leistung nahm so sehr ab, dass ich nach 10 Minuten ausgewechselt werden musste, doch das war mir egal. Ich lief zu unserem Trainer und erkundigte mich nach Kai. ,,Er wurde ins Krankenhaus gefahren." Mein Herz setzte für einen Moment aus. ,,Kann ich bitte hinterher fahren?" Er überlegte kurz und schüttelte den Kopf. ,,Julian es tut mir leid, aber du musst noch hier bleiben. Wenn du jetzt hinterher fährst kommen wieder Gerüchte über euch auf, die eure Karriere gefährden." War das sein Ernst? ,,Meine Karriere ist mir scheiß egal wenn mein Freund bewusstlos ist und im Krankenhaus liegt." Fauchte ich ihn an. ,,Du kannst nach dem Spiel sofort zu ihm fahren, im Krankenhaus kannst du gerade eh nichts für ihn tun. Er wird erstmal untersucht." Ohne ein weiteres Wort zu sagen setzte ich mich auf die Spielerbank. Das Spiel war für mich Nebensache geworden, ich dachte nur über Kai nach, weshalb ich nicht einmal mitbekam, dass es am Ende 5-1 für Bayern stand. Nachdem das Spiel vorbei war rannte ich sofort in die Umkleidekabine, zog mich um, nahm meine Sachen und die von Kai und sprintete zu meinem Auto. Wahrscheinlich fuhr ich schneller als eigentlich erlaubt war, doch das ist mir egal. Ich wollte nur so schnell wie möglich zu ihm. Im Krankenhaus angekommen fragte ich sofort nach seiner Zimmernummer und ob ich zu ihm darf. Die Frau am Empfang gab sie mir und sagte, dass ich zu ihm kann, er aber noch bewusstlos ist. Sofort lief ich in sein Zimmer. Was war nur los mit ihm? Jetzt konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich weinte so sehr, ich konnte mich einfach nicht beherrschen. Ich setzte mich auf die Bettkante, nahm seine Hand in meine und küsste sie. ,,Wach bitte auf, ich brauche dich doch. Ich liebe dich Harvey. Bitte wach auf." flüsterte ich. Kurze Zeit später betrat eine Ärztin das Zimmer. Sie war geschätzt etwa 35 Jahre alt und hatte blonde lange Haare. ,,Guten Tag. Sie müssen Herr Brandt sein, ich bin Dr. Schneider. Kann ich ihnen ein paar Fragen stellen?" Ich nickte ohne ein weiteres Wort zu sagen. ,,Hatte Herr Havertz in letzter Zeit oft Kopfschmerzen, Schwindelanfälle, Konzentrationsstörungen oder lang anhaltende Müdigkeit?" Wieder nickte ich. ,,Ja, alles davon. Er sagte es liegt am Stress." Sie notierte es sich. ,,Und hat sich sein Verhalten in letzter Zeit stark verändert?" Fragte sie weiter. ,,Ja, er wurde immer ruhiger, weinte viel, wurde schnell aggressiv und er hatte kaum noch Motivation." Das notierte sie sich auch. ,,Wie lange geht das denn schon so?" ich dachte kurz nach. ,,Etwa 4-5 Monate mittlerweile, aber so richtig schlimm erst seit ungefähr 3 Wochen." ,,Okay, das hatte ich vermutet. Das Ultraschallbild zeigt es auch ganz klar. Er hätte vorher hier her kommen müssen, viel früher." Ich verstand nicht wirklich, was sie mir hier sagen wollte. ,,Was ist denn los mit ihm? Ist es etwas schlimmes?" Fragte ich zögernd, worauf sie traurig zu mir blickte. ,,Es tut mir leid. Ihr Freund hat Krebs. Einen Hirntumor um ganz genau zu sein und so wie es aussieht hat er sich schon ziemlich weit ausgebreitet. Mit einer Chemotherapie werden wir es nicht behandeln können, dafür ist er schon zu weit fortgeschritten. Eine Operation ist daher auch nicht möglich, das wäre in diesem Ausmaß viel zu gefährlich." Mein Atem stockte. Heißt es das was ich denke? ,,Wird er- wird er sterben?" Meine Stimme zitterte und ich wollte die Antwort gar nicht so genau wissen. ,,Es tut mir leid. Aber ja, er wird sterben."


Hier ein neues Kapitel. Endlich wisst ihr, was mit Kai los ist. Ihr wisst nicht, wie schwer es mir fiel, dieses Kapitel zu schreiben. Es tut mir jetzt schon leid. Ich bin kein Arzt, von daher kann es sein das vieles an dieser Geschichte anders passiert, als es wirklich passieren würde. Mein Wissen basiert nur auf Internetseiten. Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht all zu übel, falls ich irgendetwas falsch schreibe, aber es ist ja immerhin nur eine Geschichte. Da ihr so lange auf ein Kapitel warten musstet wird heute noch eins kommen. Schreibt mir trotzdem gern eure Meinung zu dem Kapitel in die Kommentare.

-M <3

Please don't leave me - BravertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt