Die Shoppingtour mit Luise war wahrscheinlich das anstrengendste, was ich je gemacht hatte.
Aber gleichzeitig hatte es auch mega viel Spaß gemacht und ich war glücklich, so offen wieder von dieser Familie aufgenommen worden zu sein und dass sogar die Freundin von Julian, mir gegenüber so unglaublich freundlich und offen war, ließ mich echt immer wieder staunen.
„Und? Wie war's?" fragte Jascha als wir das Haus betraten. „Gut. Ich bin so froh wieder hier zu sein." rief ich und ließ mich auf einen Stuhl fallen.
„Das freut mich." meinte Heike und sah mich lächelnd an. Ich drehte mich zu Jascha. „Ich müsste mal nach Hause. Also zu Oma. Weil ich renne seit vierundzwanzig Stunden im gleichen Outfit rum."
„Ja klar. Soll ich dich bringen?" ich schüttelte den Kopf. „Brauchst du nicht."
Am Ende hatte Jascha trotzdem darauf bestanden mitzukommen.
Gerade als wir die Tür hinter uns ins Schloss ziehen wollten, sprang Julian die letzten paar Treppenstufen runter und stoppte uns. „Ella! Wir wollten nachher eigentlich Pizza essen gehen. Kommst du mit? Ich lade ein."
Ich überlegte kurz und zuckte dann mit den Schultern. „Ich guck mal. Ich schreib Lu dann einfach." er nickte.
„Überlegst du weil du kein Bock hast oder weil du keine Zeit hast?" fragte Jascha lachend als wir das Haus verließen. „Oma kocht vielleicht und dann wäre es blöd wenn ich nicht da bin." „Ja Okay das ist verständlich."
Er griff nach meiner Hand und zog mich zwischen den Häusern durch. „Das ist die falsche Richtung." er lachte und schüttelte den Kopf. „Es ist einfach nur ein anderer Weg." ich ließ mich einfach von ihm mitziehen und musste grinsen.
„Was ist?" fragte Jascha und sah grinsend zu mir. „Ich find die Situation einfach lustig. Und sie erinnert mich an früher." er blieb stehen.
„Was erinnert dich an früher?" „Ja das alles. Diese Selbstverständlichkeiten mit der wir alles tun. Ich würde mich nie an der Hand von nem Typen durch irgendwelche Gassen von Bremen ziehen lassen. Und würdest wohl auch nie, einfach so nach der Hand von nem Mädchen greifen, dass du eigentlich kaum kennst." überrascht sah er mich an.
Dann schien aber auch er zu überlegen und nickte schließlich. „Aber es fühlt sich so an, als würde ich dich kennen. Weil du teilweise noch genauso bist wie früher. Dass du den Sonnenuntergang so liebst, dass man dich eigentlich für fasst alles begeistern kann, dass du immer deine Haare hinters Ohr streichst obwohl gar keine in deinem Gesicht hängen. All das war schon immer so. Dieser Blick den du gerade drauf hast, der wirkt so unglaublich lieb, aber ich weiß ganz genau, dass der innerhalb von Sekunden verschwinden kann und du gucken kannst, dass man echt denkt du bringst einen gleich um."
Ich starrte ihn einfach nur an. Dass er auf all das achtete und sich noch so genau an früher erinnerte hätte ich nie gedacht.
„Jannis hatte mal Totesängste wegen diesem Blick. Julian und ich haben ihn so ausgelacht dafür." fuhr er fort.
„Und genau wegen sowas, fühle ich mich manchmal total zurückversetzt in die Zeit, bevor du weg musstest. Weißt du was ich meine?" ich nickte. „Ja. Ja ich weiß was du meinst. Und ich verstehe es. Weil es ja irgendwie wirklich so ist."
Ich umarmte Jascha zum Abschied und auch Oma drückte ihn nochmal.
Eigentlich hatte er sofort gehen wollen, aber Oma hatte ihn mit einem Stück Kuchen aufgehalten und ihn ausgefragt wie es ihm und seiner Familie geht.
„Du kommst heute Abend oder?" ich nickte.
Ich sah mein Handy aufleuchten und streckte mich um es von meinem Nachttisch zu nehmen.
Ich saß auf meinem Bett und blätterte ein altes Album mit Bildern von den drei Jungs und mir durch. Ich hatte es eben auf dem Dachboden gefunden und sofort mit zu mir genommen.
Also ich endlich an mein Handy kam, griff ich danach und setzte mich wieder normal hin. Es war eine Nachricht von Lu. Ich wollte sie gerade öffnen als ich angerufen wurde. Auch Lu.
„Hey." ging ich ran. „Hey Süße. Kommst du gleich ein bisschen früher? Dann können wir uns zusammen fertig machen. Greta ist auch schon da. Ich weiß aber nicht wo sie gerade ist, ich... JULIAN!" Ich musste lachen.
Ich hatte zwar keine Ahnung was der Arme schon wieder gemacht hatte, aber es schien nicht allzu schlimm zu sein, denn ich hörte wie er lachte und kurz darauf auch Lu anfing zu lachen.
„Also kommst du?" fragte sie schließlich. „Ja klar." „Super. Bis nachher." mit diesen Worten legte sie auf und ich widmete mich wieder den Bildern.
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Back to you (Jascha Brandt FF)
FanfictionSie war seine beste Freundin, wurde durch einen Umzug aus ihrem gewohnten Leben gerissen und beschließt nach zehn Jahren wiederzukommen. Ella und Jascha waren unzertrennlich. Als Ella sieben und Jascha acht war, beschloss Ellas Mutter nach Paris zu...