Ich hatte noch zwei Wochen, bis ich wieder nach Paris musste.
Noch immer wohnte ich bei Jascha und seiner Familie, meine Oma war zwar schon wieder aus dem Krankenhaus raus, musste aber erstmal in Reha um wieder ganz gesund zu werden. Meine Mutter wollte eigentlich, dass ich sofort nach dem Unfall wieder nach Paris komme, aber Heike hatte sie überreden können, dass ich hier bleiben durfte.
Ab morgen hatte Jascha wieder Schule und ich würde mich hier zu Tode langweilen können. Seine Brüder waren auch schon längst wieder gefahren und es war tatsächlich relativ still im Haus. Wenn Jascha beim Training war. So wie gerade.„Kann ich dir irgendwie helfen?" fragte ich an Heike gewandt und setzte mich auf die Arbeitsfläche neben dem Waschbecken. Diese schüttelte nur mit dem Kopf ins lächelte mich an. „Dann geh ich noch mit Nala raus. Ist das in Ordnung?" „Aber sicher. Vielleicht kannst du ja mit ihr zum Trainingsgelände laufen und Jascha nimmt euch dann wieder mit zurück." ich nickte. Genau das war mein Plan gewesen.
Zehn Minuten später standen Nala und ich vor der Tür und setzten uns langsam in Bewegung.
Unterwegs dachte ich nach. Über die Zeit hier, über früher, über Paris und über Jascha. Wie würde es weitergehen, wenn die Ferien auch für mich vorbei waren? Ich konnte mir nicht vorstellen, jetzt noch einmal hier weg zu müssen. Ich fand es schon schlimm genug, mich von Julian und Jannis zu verabschieden. Wenn ich ehrlich war, wollte ich gar nicht mehr zurück nach Paris. Ich hatte hier alles was ich brauchte und ich konnte hier einfach ich sein. Ich konnte ohne Grund anfangen zu lachen, meine fünf Minuten haben, rumschreien, weinen, komplett ausflippen und trotzdem wurde ich hier akzeptiert und zwar genau so.Nach ungefähr einer halben Stunde erreichte ich das Trainingsgelände und sah wie eine Gruppe von Jungs auf dem Parkplatz zusteuerte. Schnell erkannte ich unter ihnen Jascha und ging mit Nala an der Leine auf ihn zu. Kurz bevor wir ihn erreicht hatten, drehte er sich um und entdeckte uns. Sofort fing er an zu grinsen. „Was machst du hier?" er kam auf mich zu und zog mich in eine enge Umarmung. „Dich abholen. Du nimmst uns mit zurück meinte deine Mum." kicherte ich gegen seine Brust. Das ganze war zwar so überhaupt nicht lustig, aber irgendwie kam das einfach. „Na dann. Einsteigen."
Ich lehnte mich zurück und sah aus dem Fenster. Er fuhr schnell. Eigentlich schon zu schnell. „Wir bringen kurz Nala weg und fahren dann nochmal los ja?" „Warum?" ich hörte ihn seufzen und musste leicht grinsen. „Vertrau mir einfach mal. Ich entführe dich schon nicht." „Tu ich doch. Sonst wäre ich schon längst ausgestiegen so wie du fährst." empört sah er mich an. „Heißt das, du findest scheiße wie ich fahre?" „Nein, das heißt du fährst einfach ziemlich... gewöhnungsbedürftig." ich merkte wie er langsamer wurde. „Besser?" fragte er und klang genervt. „So war das doch gar nicht gemeint." versuchte ich zu erklären. „Ich hab nichts dagegen wir du fährst. Du kannst auch noch schneller fahren und ich vertraue dir, dass du uns irgendwie lebend wieder hier raus bekommst." „Hmm" ich schüttelte nur mit dem Kopf und wandte mich wieder dem Fenster zu.
Nachdem wir Nala abgesetzt hatten, fuhren wir weiter und ich starrte immer noch aus dem Fenster, bis ich eine Hand auf meinem Oberschenkel spürte. „Sorry." hörte ich Jascha murmeln. Ich wendete mich wieder zu ihm. „Alles gut." ich sah auf seine Hand hinunter und sofort nahm er sie weg und schaute wieder auf die Straße. Ich beobachtete ihn von der Seite, wie er konzentriert auf die Straße schaute sah, wie er plötzlich anfing zu grinsen. „Du starrst." lachte er leise. „Tu ich nicht." maulte ich und wandte mich wieder ab. „Doch hast du." machte er weiter. „Sei doch still." er lachte und griff nach meiner Hand um wieder meine volle Aufmerksamkeit zu bekommen. „Gib zu, du hast gestarrt." ich schüttelte den Kopf. „Hab ich nicht. Wie kann man nur so von sich selbst überzeugt sein?" rief ich und versuchte mir das Lachen zu verkneifen. Er grinste nur und legte unsere Hände auf meinem Oberschenkel ab. „Was wird das?" fragend sah ich ihn an. Er zuckte mit den Schultern. „Weiß ich noch nicht."
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Back to you (Jascha Brandt FF)
FanficSie war seine beste Freundin, wurde durch einen Umzug aus ihrem gewohnten Leben gerissen und beschließt nach zehn Jahren wiederzukommen. Ella und Jascha waren unzertrennlich. Als Ella sieben und Jascha acht war, beschloss Ellas Mutter nach Paris zu...