Kampfgeist

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Alle beobachteten nun was sich bei ihnen zutrug. Alle dachten er hätte Mikey besiegt, doch dem war nicht so.
Er erhob sich.
Er lebte noch.
Kiyomi atmete erleichtert auf und war gleichzeitig darüber erschrocken, dass sie sich so viel aus ihm machte. Sie wunderte sich warum sie sich sorgte. Lag es daran, dass sein Versprechen, wenn er verlieren würde, gebrochen wäre? Schließlich würde sie dann Hanma in die Hände fallen. Oder war es doch etwas ganz anderes, was sie vorher noch nie in Betracht gezogen hatte?

Kazutora und Mikey unterhielten sich über irgendetwas, was sie aus der Entfernung nicht verstehen konnte, doch dann wurde Kazutora lauter.
„Natürlich bist du mein Feind!! Ich werde jeden eliminieren, der sich mir in den Weg stellt. Wusstest du Mikey, wenn du Leute tötest macht dich das zu einem Bösewicht, doch wenn du Feinde tötest, macht dich das zu einem Helden!", verkündete er lautstark. Man hörte aus der Menge ein widerliches Lachen.
Hanma.

„Er hat total den Verstand verloren.", verbalisierte er das, was alle dachten.
Kazutora war völlig verrückt und wollte Mikey tatsächlich töten. Mikey wurde von den beiden anderen Typen gepackt und Kazutora begann ununterbrochen auf Mikey mit der Eisenstange einzuschlagen. Bei jedem Schlag verkrampfte sich Kiyomis Körper mehr. Ihre Augen konnten nicht wegsehen und so bekam sie auch nicht mit, dass Hanma sich aus einiger aber viel zu geringer Entfernung an sie wendete.
„Es ist vorbei. Ihr habt verloren.", sagte er mit einem triumphierenden Grinsen, das völlig von dem Mädchen ignoriert wurde. Sollte sie ihn doch ignorieren. Nach dem Kampf würden sie genug Zeit zusammen haben.

Mach etwas, beweg dich!, befahl Kiyomi Mikey in ihren Gedanken. Es verging immer mehr Zeit, in der auf ihn eingeprügelt wurde und er sich nicht bewegte. Es sollte endlich aufhören! Und dann bewegte er sich!
Als wenn er ihre Gedanken gehört hätte, stieß er die beiden Typen mit einem Kick weg und trat Kazutora zu Boden.
Er lebte!
Und er hatte Kazutora besiegt. Erleichterung überkam Kiyomi. Sie sah zu Mika, die sie ebenfalls erleichtert anlächelte. Vielleicht lächelte sie aber auch, weil sie ganz genau gesehen hatte wie besorgt ihre Freundin um ihren eigentlichen Feind gewesen war.

Die Erleichterung hielt aber nicht lang an. Mikey sank zu Boden. Dieser Kampf war eine Achterbahnfahrt voller Emotionen. Sofort stürmten unzählige Walhalla-Mitglieder den Berg heinauf. Doch keiner von Toman konnte sie aufhalten. Sie waren alle noch in ihre eigenen Kämpfe verwickelt. Selbst Draken konnte Hanma einfach nicht besiegen. Auch Kiyomi wurde wieder angegriffen und musste weiterkämpfen. Dabei wurde sie gefährlich an der Nase getroffen, die sofort zu bluten begann.

Als sie das nächste Mal einen Blick zu Mikey werfen konnte, sah sie, dass Kisaki, der dritte Divisionskommandant, Mikey beschützt hatte. Dankbarkeit empfing er von ganz Toman und auch in Kiyomi stieg dieses Gefühl auf. Eins war ihr während der letzten Minuten leider klar geworden.
Sie hasste Mikey nicht mehr.

Und dann sah sie endlich denjenigen, den sie die ganze Zeit gesucht hatte. Ihr Bruder tauchte hinter Kisaki auf und nockte ihn mit einem Schlag aus.
Meinte er es ernst?
Hatte er sich wirklich gegen Mikey, seinen langjährigen Freund, gestellt?

Neuer Kampfgeist kam in Kiyomi auf. Sie musste sich rasch frei von Angreifern machen, um zu ihrem Bruder zu gelangen. Doch auch ihr Bruder wurde angegriffen und flog den Berg herunter.
„Mika mach das hier mal.", sagte sie zu ihr und lief dann zu ihrem Bruder, der am Boden lag.

Sie wollte einen der Berge hochklettern und bemerkte, dass Chifuyu den gleichen Gedanken hatte. Sie nickten sich beide zu und Chifuyu stellte sich anschließend Keisuke in den Weg. „Was zum Fick tust du da? Verpiss dich!", fauchte Keisuke ihn grimmig an.
„Baji mach das nicht. Wenn du Kisaki angreifst, stellst du dich gegen Mikey. Wenn du Toman vor Kisaki beschützen willst, ist das nicht der richtige Augenblick.", versuchte Chifuyu den impulsiven Jungen umzustimmen.
Er wusste ganz genau wie schwierig es war diesen Sturkopf umzustimmen und trotzdem versuchte er es. Kiyomi verstand nicht ganz, was Chifuyu meinte aber das war auch nicht so wichtig. Viel wichtiger war, dass er etwas mit seinen Worten erreichte. Er erreichte aber rein garnichts!

„Halt dich daraus, Chifuyu!", sagte er, während er Chifuyu mit einer Brechstange bewusstlos schlug. Klatschen ertönte hinter ihm.

„Den Satz scheinst du wirklich gern zu mögen, Brüderchen.", sagte Kiyomi, die sich nun auch in sein Sichtfeld begab.
Keisuke drehte sich zu ihr um. Sein Blick war kalt, doch sie glaubte zu erkennen, dass er sich bemühte seine wahren Emotionen zu verbergen. Sein Gesicht zuckte ständig.
„Und du scheinst ihn immer noch nicht zu berücksichtigen, Schwesterchen.", erwiderte er verärgert. Vorsichtig näherte das Mädchen sich ihm.

„Kei willst du wirklich Kisaki umbringen? Und willst du wirklich weiterkämpfen? Nein warte antworte nicht. Du wirst nicht weiterkämpfen. Wir beenden den ganzen Unsinn hier und jetzt und gehen dann gemeinsam nach Hause, bevor irgendetwas schlimmes passiert. Dann können wir wieder wie eine ganz normale Familie zusammenleben. Aber bitte beende das hier.", sprach sie eindringlich zu ihm.

Keisuke näherte sich ihr langsam und blieb vor ihr stehen. Sein Gesicht war weicher geworden. Hatte sie ihn überzeugt?
„Kiyomi.", sagte er sanft und legte ihr eine Hand an die Wange.
Sie hatte ihr Ziel erreicht. Kei würde aufhören zu kämpfen.
„Es tut mir wirklich leid, aber ich kann es noch nicht beenden.", sagte er und schlug Kiyomis so fest mit der Faust ins Gesicht, dass sie augenblicklich zu Boden ging. Für einen Moment verlor sie das Bewusstsein.

girls shouldn't be able to fight? (fem Tokyo Revengers OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt