Falling Apart - Michael Schulte
Kiyomi atmete schwer, aber sie atmete noch.
Unter stechenden Schmerzen drehte sie ihren Kopf auf die andere Seite. Das hatte einen bestimmten Grund. Dort lag Mika, die ebenfalls getroffen wurde. Aus ihrem Kopf floss dunkles Blut, welches sich nach und nach mehr auf dem Boden verteilte. Schwerfällig rückte Kiyomi näher an sie heran. Jede kleinste Bewegung schmerzte, aber sie musste zu ihr.
Falls es vorbei sein sollte, wollte sie ein letztes Mal mit ihr sprechen können.Kiyomi griff nach ihrer Hand.
Sie war warm, sie hatte noch Temperatur und als sich ihre Hände berührten, öffneten sich Mikas Augen.
Erleichterung überkam beide, als sie sich in ihre lebendigen Augen sahen.
„Der Wichser hat uns ganz schön erwischt, was?", sagte Mika und lachte gequält. Sofort verzog sie wieder das Gesicht. Kiyomi wollte nicht lachen, auch wenn sie den lustigsten Witz der Welt gemacht hätte.
Sie hatte nur Angst.
Angst, um ihre beste Freundin.„Ich habe Angst, Mika.", gestand sie auch ihr besorgt.
„Dann hör mir zu. Hör nur auf meine Stimme.", sagte Mika ruhig und Kiyomi nickte so weit wie konnte. Dann begann Mika ohne auch nur eine einzige Sekunde von Kiyomis Gesicht wegzusehen.„Erinnerst du dich an den Tag, an dem wir offiziell Jontai gegründet haben? Die Tage zuvor haben wir sämtliche Mädchen, die wir kannten oder auch nicht kannten zu einem ersten Treffen im Ibisu Park eingeladen.
Wir saßen in deinem Zimmer und es hat fürchterlich geregnet, obwohl es schon Ende März war. Du bist mal wieder über deiner Spielkonsole eingeschlafen, weil du dir die ganze Nacht über irgendwelche belanglosen Dinge Gedanken gemacht hast. Das machst bis heute jede Nacht. Ich habe so viele Nächte zusammen mit dir verbracht, dass ich das genau weiß.
Als du aufgewacht bist, hattest du auch Angst. Du hattest Angst, dass niemand zu dem Treffen kommen würde und dein Traum von einer Gang, die deinen Werten folgt, nicht in Erfüllung gehen würde.
Er ging aber in Erfüllung, obwohl du so oft so schreckliche Angst hattest. Durch diese simple Gründung hast du so viele Leben verbessert.
Deswegen musst du auch jetzt keine Angst haben.
Dass wir Jontai gegründet haben, ist das Beste in meinem Leben gewesen. Du bist immer das Beste in meinem verdammten Leben gewesen und egal was heute noch passieren wird: ich werde niemals wieder von deiner Seite weichen. Ich möchte, dass wir für immer zusammenbleiben und niemals wieder getrennte Wege gehen.
Ich möchte, dass du niemals mehr Angst vor irgendetwas haben musst. Hast du mich verstanden, Kiyomi?", sagte Mika warm und drückte von Satz zu Satz Kiyomis Hand fester.„Wenn du bei mir bist, muss ich keine Angst haben. Das einzige, wovor ich dann Angst haben muss, ist dass du gehst. Und jetzt habe ich Angst, dass du für immer gehst.", fügte Kiyomi dazu und biss sich auf die zittrige Lippe.
Immer mehr Blut floss aus den Wunden der beiden kraftlosen Mädchen. Nur bei Mika war es deutlich mehr. Kiyomi wurde nur geschliffen und auch der finale Treffer von Sanzu hatte zum Glück nur ihren Kiefer getroffen.
Es war als wenn ein kleiner Schutzengel in diesem Moment über sie gewacht hätte.„Ich werde schon nicht gehen. Immerhin musst du doch bei irgendjemanden leben, wenn dieser Kampf vorüber ist.", sagte sie und lächelte. Sie lächelte und es war so herzlich und aufrichtet wie das eines Engels.
Dieses Lächeln bohrte sich in Kiyomis Seele und unendliche Dankbarkeit kam in ihr auf. Mika hatte Kiyomi in so vielen Hinsichten gerettet. Sie hatte ihr in jeder Situation beigestanden. Selbst als sie für ein halbes Jahr spurlos verschwunden war, hatte sie ihr sofort verziehen. Sie gab Kiyomi ein Zuhause, half ihr bei ihrem großen Traum und riskierte am Ende ihr Leben für sie.
Mika war viel mehr als nur eine Freundin.„Ich liebe dich so sehr, Mika.", formulierte Kiyomi all ihre tiefen Gefühle und Gedanken in diesen simplen Worten, die aber so viel bedeuteten.
Und wieder lächelte Mika, während ihre Augen sich befeuchteten. Und dann schloss sie ihre Augen und ihr Lächeln neutralisierte sich Stück für Stück. Der feste Griff ihrer Hand löste sich und Kiyomis Arm streifte ihr warmes Blut, was sich nun an ihrem Ärmel absetzte.Und auch Kiyomi schloss ihre Augen, bereit für immer an der Seite ihrer besten Freundin zu bleiben, egal wohin die Reise ging.
„Sie blutet nicht mehr."
„Mika schon."
„Dann bringt sie weg und ruft einen Krankenwagen. Wir können sie noch retten.".Dann merkte Kiyomi wie ihr Mikas Hand entzogen wurde. Sie schlug ihre Augen auf und sah, dass Chifuyu Mika wegtrug. Kiyomi richtete sich auf und spürte eine Stütze hinter sich. Sie drehte ihren Kopf und sah Noel, ihre ehemalige Nummer Drei.
„Kannst du aufstehen?", fragte sie besorgt und eim gestresster Ton beherrschte ihre Stimme.
„Wo bringt ihr Mika hin?", stellte Kiyomi hastig und besorgt eine Gegenfrage.
„Wir bringen sie ins Krankenhaus. Da kann sie versorgt werden.", erklärte Noel.„Wird sie es schaffen?", fragte Kiyomi erneut nach einer kurzen Pause.
Noel sah sie lange an und hoffte, dass sie keine Antwort geben musste. Aber Kiyomis Blick zeigte ihr deutlich, dass sie eine Antwort verlangte. Sie erlaubte ihr nicht diese Antwort zu verwehren.
„Ich kann es dir leider nicht versprechen.", sagte Noel schließlich entschuldigend und betrübt.Kiyomi stand daraufhin auf und fuhr sich über ihre Schläfe. Sie spürte angetrocknetes Blut. Ihre Wunde hatte tatsächlich aufgehört zu bluten. Auch war ihr Kopf wieder erheblich klarer und auch die Schmerzen hatten nachgelassen. Sie muss wirklich eine Weile dort auf dem Boden gelegen haben.
„Dann werde ich weiterkämpfen, damit sie stolz auf mich sein kann.", verkündete Kiyomi und renkte ihre verspannten Gelenke wieder ein. Dann realisierte sie aber, dass sie wirklich eine Ewigkeit auf dem Boden gelegen haben muss. Die Situation hatte sich drastisch verschlechtert.
Die meisten von ihnen lagen am Boden oder befanden sich in aussichtslosen Kämpfen. Auch Mikey war nun in einen Kampf verwickelt und hatte seine ehemaligen Freunde zu Boden gebracht. Und dann sah sie, dass ein Zug in Richtung des Geschehens fuhr. Die Situation hatte sich nicht nur verschlechtert, sondern hat sich in einen Kampf um Leben und Tod verwandelt.
Sie musste etwas unternehmen.
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girls shouldn't be able to fight? (fem Tokyo Revengers OC)
FanfictionWas passiert, wenn man mitten zwischen Toman, Walhalla, Tenjiku usw. eine reine Mädchen Gang setzt? Und dazu noch mit einer Führungen mit mehr oder weniger vorteilhaften Beziehungen. Wird diese Gang aufsteigen können? Wie wird sie vorgehen? Und was...