„Also?", sie zog eine Augenbraue hoch.
„Frohe Weihnachten.", sagte er und lächelte ein wenig.Dann gab er ihr eine kleine Schatulle, die mit einer goldenen Schleife niedlich verziert war. Auf einem kleinen Schildchen stand ihr Name.
„Lass mich raten: Emma hat es verpackt.", sagte sie und er musste schmunzelnd nicken.
„Erwischt.". Sie öffnete die Schleife und holte ein dezentes Armband mit einem kleinen goldenen Anhänger heraus.
„Das ist das Zeichen für Stärke. Ich habe verstanden, dass du Toman nicht brauchst. Dass du nicht beschützt werden musst. Es war dumm von mir dich in Toman zu holen genauso Hanma beitreten zu lassen. Ich dachte dadurch könnte ich dich beschützen. Aber jetzt weiß ich es besser. Du bist allein stark genug. Du bist vielleicht sogar das stärkste Mädchen, das ich kenne und damit du das nicht vergisst und niemals dran zweifelst, wollte ich dir das geben.", erklärte er und Kiyomis harte, abweisende Miene wurde weich. Ihre Augen weiteten sich und ihr Herz erwärmte sich. Die Wärme, die sie jeden Abend verspürt hatte, an dem sie ihn sah, umgab sie erneut.„Mikey das ist- das ist so wunderschön.", sagte sie überwältigt von seinen Worten und sah von dem Armband zu ihm.
Sie merkte, dass sie das Gefühl von Wärme überkam. Viel intensiver als jemals zuvor. Die Wärme überschattete alles was zu letzt zwischen ihnen passiert ist. Sie war überwältigt von diesem überraschenden und wundervollen Geschenk, glücklich mit seiner Erklärung. Dann kam ihr etwas in den Sinn und sie biss sich beschämt auf die Lippe.
„Ich habe überhaupt nichts für dich.", sagte sie und es war ihr offensichtlich unangenehm. Mikey legte den Kopf schief.
„Du konntest doch auch nicht wissen, dass ich dir etwas schenken würde. Du hast mich ja mal wieder gehasst.", sagte er verspielt. Kiyomi lächelte etwas.
„Ich bin wirklich sehr sehr überrascht. Dadurch ist auch der Hass zumindest erstmal verflogen.", sagte sie.
„Warte einen Moment.", sagte sie dann und ging zurück in die Wohnung.Nach ein paar wenigen Minuten kam sie wieder an die Tür.
„Steht Draken unten, weil du noch wo hin willst?", fragte sie ihn und er nickte. Durch ihr Fenster konnte sie sehen wie Draken unten auf seinem Motorrad wartete.
„Dann habe ich sogar etwas Nützliches für dich.", sagte sie und ging zu ihm.
Sie zog hinter ihrem Rücken einen blauen Schal hervor und legte ihn ihm vorsichtig um den Hals. Mikey hob den Stoff ein Stück und roch daran. Der Schal roch nach ihr und so erwärmte sich nicht nur sein Hals, sondern auch ein Stück seine Brust.„Danke.", sagte er und sah das Mädchen an. Sie sah ihn zurück an. Ihre Blicke drückten ihre tiefe aber unausgesprochene Zuneigung aus. Doch so unausgesprochen wollte Mikey sie nicht lassen.
„Kann ich dich etwas fragen?", fragte er. Kiyomi runzelte die Stirn.
„Natürlich."
„Darf ich das von letztens noch einmal richtig machen?", fragte er sie.
Noch immer lag Kiyomis Stirn in Falten. Sie verstand nicht, was er meinte. Er wurde durch ihr Unwissen ein wenig nervös und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
„Naja als wir-Toman-Park-Du und ich. Ich wollte dich küssen. Du hast mich geschlagen.", versuchte er zu erklären und in seiner Stimme war tatsächlich etwas Unsicherheit zu hören.
Das brachte Kiyomi zum Lachen.
Mikey stoppte und sah sie verwundert an.
„Warum lachst du?", fragte er nur. Sie lachte weiter, als sie sein irritiertes Gesicht sah. „Darf ich denn?", fragte er ungeduldig. Kiyomi lachte weiter, ihr Lachen war wunderschön, so selten und doch verwirrte es Mikey.
„Weißt du wie lächerlich erstmal diese Frage ist und dann noch in diesem Ton?", sagte sie amüsiert.Mikey verdrehte die Augen und griff nach ihren Handgelenken, um sie in das Treppenhaus zu ziehen und sanft aber bestimmend gegen eine der Wände zu drücken. Die Heiterkeit war aus ihrem Gesicht verschwunden. Sie war überrascht von seiner plötzlichen Geste und dieser Nähe. Sie konnte seinen Geruch wahrnehmen und spürte seine Wärme an ihrem Körper.
Sie waren sich viel zu nah.„Mikey mein Vater könnte jeden Moment-", sagte sie nicht mehr amüsiert, sondern hektisch, doch Mikey schnitt ihr das Wort ab, indem er sanft seine Lippen auf ihre legte. Kiyomi merkte wie ihre Wangen einen zartrosa Ton annahmen und ihr Körper vor Überraschung und Wärme explodierte.
Küsste er sie gerade?Küsste Mikey...der verhasste Manjiro Sano sie gerade?? Der Anführer von Toman?? Mikey war die Person, die ihr so viel genommen hatte, aber auch gleichzeitig so unfassbar viel gegeben hatte. Er wollte sie stets beschützen, schon als sie Jontai gegründet hatte. Dann vor Hanma. Mikey war ihn ihrem dunkelsten Moment für sie da, obwohl er es ihr niemals geschuldet hatte. Er war bereit ihr zu helfen, obwohl er es ihr niemals geschuldet hatte. Er hatte für sie gekämpft, obwohl er es ihr niemals geschuldet hatte.
Wie konnte es so weit kommen? Und warum genoss sie diesen Kuss so? Warum erweckte er derartige Gefühle in ihr, obwohl sie ihn bis aufs Blut gehasst hatte? Warum tat er all diese Dinge, obwohl er ihr zuvor so viel Schmerz zugefügt hatte?
Es war als wenn die Welt auf dem Kopf stehen würde. Sie verstand es nicht, aber jeder Zentimeter ihres Körpers sehnte sich nach ihn.Sie standen eine ganze Weile so da.
Der Kuss intensivierte sich immer weiter. Beide konnten von diesem ungewohnten Gefühl nicht genug bekommen. Nicht, dass Kiyomi das erste Mädchen war, das Mikey geküsst hatte, aber bei ihr war das Gefühl anders.
Sie löste Gefühle in ihm aus, die kein anderes Mädchen konnte. Selbst die Mädchen, die jede freie Sekunde um ihn herumtanzten und ihm zu Füßen langen, konnten Mikeys Aufmerksamkeit nicht so sehr wecken wie die Schwester von Keisuke. Beide hatten sich so lange gegen dieses Gefühl gewehrt, es abgelehnt und verdrängt, doch endlich konnten sie es zulassen und begannen es zu verstehen.
Es war das was die Leute Liebe nannten.Irgendwann lösten sie sich. Beide sahen sich tief in die Augen. Mikeys Hand lag immer noch auf ihrer erwärmten Haut.
„Ich musste das tun.", sagte er immer noch in Gedanken bei dem Kuss.
„Du musst irgendwas Gefährliches tun oder?", fragte sie auch noch abwesend und befürchtete bereits die Antwort. Mikey nickte entschuldigend.
Kiyomi führte ihre Hand durch die vorderen Strähnen seines Haars. Es war für einen Jungen wie ihn viel zu weich. Er sah für einen Jungen wie ihn viel zu verletzlich in diesem Moment aus.
Jemand wie er sollte keine derartigen Gefühle zulassen oder auch nur zeigen, aber er tat es. Er wollte ihr jedes Gefühl zeigen, damit auch sie ihm jedes Gefühl zeigen würde.„Dann versprich mir, dass du wieder zu mir zurückkommst.", sagte sie ernst aber sanft.
„Ich werde immer wieder zu dir zurückkommen.", sagte er und küsste sanft ihre Stirn.
„Versprochen.", dann ging er mit einem überglücklichen Grinsen. Auch wenn Kiyomi besorgt war, konnte sie das Gleiche nicht vermeiden. Sie lief zu dem Fenster in ihrem Zimmer und guckte auf die Straße.Mikey kam gerade aus dem Hauseingang und ging zu Draken. Sie konnte weder deren Gesichtsausdrückte erkennen und sie schon gar nicht hören. Mikey stieg wie immer auf sein Motorrad und Draken fuhr los.
Es war nur eine Sache anders: Mikey sah, während Draken fuhr, hoch zu ihrem Fenster und blieb ihr damit die gesamte restliche Nacht im Kopf.
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girls shouldn't be able to fight? (fem Tokyo Revengers OC)
FanfictionWas passiert, wenn man mitten zwischen Toman, Walhalla, Tenjiku usw. eine reine Mädchen Gang setzt? Und dazu noch mit einer Führungen mit mehr oder weniger vorteilhaften Beziehungen. Wird diese Gang aufsteigen können? Wie wird sie vorgehen? Und was...