Flucht, Rückkehr oder Übernahme?

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SE: Dizzy - MISSION

Sie waren froh, dass sie aus diesem Höllen-Club gekommen sind. Das einzige Problem war nur, dass sie dort wieder zurück mussten. Zwei Tage hatten die Mädchen Zeit, um einen Plan auszuklügeln. Sie hatten genau drei Möglichkeiten wie sie weiter verfahren konnten.

Möglichkeit eins: nie wieder auch nur in die Nähe von dem Club und den Haitanis kommen und hoffen, dass die Haitanis den Vorfall im Club ohne weiteres vergessen.

Möglichkeit zwei: Kiyomi beginnt im Charisma zu arbeiten, beschafft Information und zerstört sie von innen heraus.

Möglichkeit drei: Diesen verdammten Club in Jontais Hände befördern.

Die Mädchen berieten sich diese zwei viel zu langen und gleichzeitig viel zu kurzen Tagen intensiv. Am späten Abend des zweiten Tages fuhren sie erneut nach Roppongi und betraten den Club. Wieder hatte Kiyomi Mika, Noel, Kirameki, Adra und Alex an ihrer Seite. Zusätzlich kam noch Mikako mit. Sie war eine der besten Kämpferinnen und durfte bei dieser Mission nicht fehlen.

Der Club war noch relativ leer, weswegen sich die Mädchen in eine freie Nische setzen. Sie tratschten angeregt, während Kiyomi skeptisch die Situation beobachtete.
Nirgends konnte sie einen der Haitanis erkennen. Auch der Barkeeper vom letzten Mal war nicht anwesend. Allerdings war Lily anwesend und tanzte. Sie konnte wirklich überdurchschnittlich gut ihren wohlgeformten Körper bewegen. Irgendwann kam ein Mann zu ihr und verschwand mit ihr. Sie hatte wohl wieder ein privates Treffen.

Oder auch nicht.
Denn sie kam wenige Minuten später wieder und nährte sich dem Tisch der Mädchen.
Du wirst oben erwartet.", sagte Lily zu Kiyomi.
„Ich muss mich zuerst mit dir unterhalten.", erwiderte Kiyomi nur und bat Lily sich zu setzen. Besorgt folgte sie Kiyomis Bitte und Kiyomi begann ihr ihren Plan zu erzählen.

„Das ist Wahnsinn! Mit den Haitanis ist nicht zu Spaßen. Sie werden dich-", sagte Lily als Kiyomi fertig war. Weiter kam sie aber nicht, da sie bemerkte, dass sich jemand ihnen nährte. Sie konnte das Gesicht nicht zuordnen.
Kiyomi schon.

„Du hast Mut dich meinen Befehlen zu widersetzen, Süße.". Rindou beugte sich über den kleinen Tisch und stütze sich mit seinen Armen auf ihn.
Die Mädchen sahen ihn mit großen Augen an. Sie waren überrascht, gar begeistert und gleichzeitig von seiner Präsenz völlig eingenommen.
Alle bis auf Kiyomi.
Ich habe genug Mut, um hier her zu kommen. Und genug Mut, um selbst Forderungen zu stellen. Ich werde mich nicht in euren privaten Bereich, in dem unzählige Leute von euch anwesend sind, locken lassen. Wenn wir uns unterhalten, dann in einem separaten Raum, in dem wir neutral verhandeln können.", äußerte sie ihre Bedingungen deutlich. Für ihren Plan war es essenziell, dass keine Verbündeten von ihnen eingreifen konnten.

Rindous Gesicht war ernst und verärgert. Was nahm sie sich heraus Bedingungen zu stellen?
Du denkst auch, dass du irgendjemand Bedeutsames bist, he? Ich verrate dir was: Du bist ein kleines Mädchen, aus dem wir Geld machen werden und wenn du nicht bald lernst, wie sich ein kleines Mädchen wie du zu benehmen hat, breche ich dir deinen gottverdammten Kiefer.", drohte er ihr und schlug mit seiner Faust auf den Tisch.

Sie war unbeeindruckt. Äußerlich zumindest. Innerlich schlug ihr Herz immer schmerzvoller gegen ihre Brust. Sie hatte aber gelernt diese Angst zu verstecken. Das hatte sie Hanma zu verdanken. Schließlich musste sie lernen ihre Angst ihm gegenüber zu kontrollieren und das hat sie gemeistert.
Ihre Angst gegenüber den Haitanis konnte da nicht annähernd etwas verändern.

„Ihr macht keinen Sen mit mir, wenn meiner Forderung nicht nachgekommen wird. Überleg dir, was der größere Verlust ist.", zischte sie ihm patzig zurück. Rindou presste seine Fäuste zusammen, bis sie einen weißen Ton annahmen.
Gut. Ich gebe dir in ein paar Minuten weitere Infor- Anweisungen.", knurrte er und verschwand dann.

Nach einigen besorgten Mahnungen der Mädchen wurde Kiyomi in ein Hinterzimmer einbestellt. Sie würde aber nicht ohne ihre Mädchen gehen, also kamen sie nach kurzer Diskussion mit.

Sie betraten ein kleines, schlecht beleuchtetes Zimmer. Am Ende des Zimmers stand ein Schreibtisch mit drei Stühlen. Auf dem einen saß bereits Rindou, der die Mädchen grimmig ansah. Es glich einer Verhörkammer.
Kiyomi sah sich weiter in dem Raum um und bemerkte, dass er tatsächlich allein war.
„Du lässt dir also doch etwas von einem kleinen Mädchen sagen.", merkte sie belustigt an. Rindou zwang sich zu einem abwertenden Schmunzeln.
„Das tu ich nicht, aber mein liebster Bruder entwickelt anscheinend eine kleine Obsession dir gegenüber.".

Bitte nicht.
Sie wollte nicht, dass ein Junge irgendetwas ihr gegenüber empfindet außer Respekt. Erst recht nicht Ran! Das würde vermutlich ähnliche Ausmaße nehmen wie bei Hanma, der kurzzeitig für Kiyomi geschwärmt hatte. Sie verstand auch nicht im geringsten warum jemand für sie schwärmt. Immerhin benahm sie sich so unattraktiv gegenüber dem männlichen Geschlecht, dass niemand auch nur auf die Idee kommen sollte sie anziehend zu finden. Aber das ist wohl ein anderes Thema.

„Und wo ist dein liebster Bruder?", fragte Kiyomi, die durch Ran nun einen Vorteil sah, den sie aber nicht auszuspielen wusste.
Gedulde dich.", antwortete Rindou und verstummte bis sich die knarksige Tür öffnete.
„Es ist so still hier. Das sieht dir so garnicht ähnlich, Bruder.", gab Ran in den Raum als er ihn betrat.

Er schob sich an den Mädchen von Jontai vorbei und blieb hinter Kiyomi stehen.
Sie sah ihn nicht an.
Nicht einmal, als er sich zu ihr herunterbeugte und mit einer handschuh-bedeckten Hand ihre schmale Taille umschloss.
„Du hast meinen kleinen Bruder ordentlich in Rage versetzt, junge Lady. Ich darf erwarten, dass du diesen Fehler bereinigen wirst.", hauchte er rau in ihr Ohr.
Sie hasste Berührungen.
Sie hasste unerlaubte, ungewollte Berührungen, die ihr viel zu intim waren.
Nimm deine verfluchte Hand von mir.", befahl sie ihm. Ran lachte erstickend auf.
Sonst was?". Er intensivierte den Druck auf ihrer Hüfte.
Heb dir das für später auf. Ich will wissen, was diese Mistgöre zu sagen hat.", unterbrach Rindou dieses Geschehen. Kiyomi dankte allen erdenklichen Göttern der Welt, als Ran sich von ihr wegbewegte.

„Wie recht du hast. Also Schätzchen setz dich und versuch uns mit ein paar zuckersüßen Worten zu überzeugen.", sagte Ran und zog einen der Stühle nach hinten.
Sie setzte sich und Ran ging auf die andere Seite des Tisches und setzte sich ihr gegenüber. Seine Knie berührten ihre und sofort rutschte sie ein Stück nach hinten. Als Ran sich gesetzt hatte, umstellten die Mädchen den Tisch, damit die Haitanis nicht sofort zu Kiyomi gelangen konnten.
Dann begann die Verhandlung.

——
Was ist wohl Kiyomis Anliegen? Und vorallem was ist ihr Plan und wird er aufgehen?

girls shouldn't be able to fight? (fem Tokyo Revengers OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt