Kapitel 6

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Draco drückte den schmerzenden Rücken durch. Die Ärmel seines Hemdes hatte er hochgekrempelt. Normalerweise war an Sonntagen wenig los, aber heute hatte sich eine Geburtstagsgesellschaft häuslich eingerichtet und auch die anderen Tische waren jetzt um kurz nach halb elf noch gut gefüllt. Draco trat hinter die Bar und griff nach seinem Glas Wasser. Andrew der Barkeeper kam gerade zurück und stellte das Tablett ab.

»Voll heute«, stöhnte er und Draco nickte.

»Ja, gut das Lisa einen Tag früher aus dem Urlaub gekommen ist, sonst wäre es hässlich geworden«, sagte Draco lächelnd.

»Wie geht's dir denn?«, wollte Andrew dann wissen.

»Alles gut«, sagte Draco schnell, der keine Lust hatte über die Sache mit Jeff zu sprechen.

»Na wenigstens ist der Wichser nicht mehr hier«, sagte der Barkeeper, aber ehe er näher nachfragen konnte, kam Lisa.

»Noch zwei Bier für Tisch drei und Draco, Tisch 5 möchte zahlen«, sagte sie.

»Geht klar«, sagte Draco und verschwand schnell von der Bar. Er kassierte den Tisch ab, sammelte die leeren Teller und Gläser ein machte sich auf den Weg in die Küche, als Bobby ihm entgegenkam.

»So letzte Runde. Die Küchenleute machen Feierabend. Sollte ein Gast noch was essen wollen, müsst ihr ihn leider auf den Schnellimbiss um die Ecke verweisen. In spätestens einer Stunde mach ich auch die Bar dicht«, sagte er und Draco nickte grinsend. Er drückte sich an Bobby vorbei und brachte das Geschirr zum Spülen. Als er wieder zurückkam, lief er beinahe in einen Gast, der gerade auf dem Weg zu den Toiletten war.

»Ah, sorry ich wollte noch fragen ...«, begann der großgewachsene Typ, aber Draco hörte ihn gar nicht mehr. Der Mann sah aus wie Jeff, nein das konnte nicht sein. Er war nicht hier. Draco spürte Panik aufsteigen. Ganz automatisch rückte er etwas zurück.

»Alles in Ordnung?«, fragte der Gast und kam wieder näher. Draco konnte nicht mehr klardenken. Alles stürzte auf ihn ein. Auch wenn er sich versuchte, zu sagen, dass das nicht Jeff war, so reagierte sein Körper mit blanker Panik.

»Was ist hier los?«, Bobbys Stimme drang nur dumpf zu Draco durch. Er zitterte bereits am ganzen Körper und atmete schwer.

»Ich hab nur was gefragt und ...«, stotterte der Gast.

»Lisa, bring den Herren bitte zur Bar und gib ihm einen Drink aus«, sagte Bobby und die Kellnerin, die gerade eben kam, nickte schnell und führte den Gast weg.

»Draco?«, fragte Bobby, aber der junge Mann schüttelte den Kopf, rannte panisch in den Umkleideraum und schloss ab. Bobby rüttelte an der Tür.

»Draco, mach auf. Komm schon, was ist denn los? Bitte mach auf!«, flehte der Restaurantchef, aber aus dem Innern des Raums hörte er nur ein Schluchzen.

Harry war direkt in die Nähe des Restaurants appariert und rannte nun die Straße hinab. Als er das Restaurant betrat, sah er sich panisch um, konnte aber Draco nicht entdecken.

»Kann ich Ihnen helfen?«, die junge Frau kannte Harry nicht, aber sie schien ebenfalls hier zu arbeiten.

»I-ich suche Draco!«, keuchte Harry. Ehe Lisa etwas sagen konnte, kam Bobby in den Gastraum.

»Lisa, ich muss die Rettung rufen. Draco er ...«

»Was ist mit ihm?«, fragte Harry und nun erkannte Bobby den jungen Mann.

»Mr. Potter? Äh, Draco er hat sich eingeschlossen ...«

»Bringen Sie mich zu ihm!«, bat Harry eindringlich. Bobby steckte das Handy, welches er gehalten hatte wieder weg und führte Harry nach hinten.

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