Es ist dunkel und still um mich herum, als ich jemanden meinen Namen rufen höre. Wer ist diese Person? Wer ruft da meinen Namen? Ich weiß es einfach nicht. Die Stimme kommt mir so bekannt vor, sie klingt noch recht Jung, doch wer könnte das sein? Die Stimme ruft immer wieder meinen Namen und ich habe ein verschwommenes Bild vor mir, ich erkenne einige Orangenen und Grünen Farbtöne, jedoch ist es zu verschwommen um mehr als das zu erkennen. Immer wieder höre ich meinen Namen, bis ich schließlich langsam meine Augen öffne.
Es ist hell um mich herum und ich sehe eine hölzerne Decke über mir. Ich muss ein paar mal blinzeln um mich an die Helligkeit zu gewönnen bis ich schließlich um mich blicke. Yoko sitzt neben meinem Bett auf einen Stuhl und ist mit ihrem Oberkörper auf mein Bett gebeugt. Direkt neben ihr liegt Mamoru auf dem Boden zu einer Kugel gerollt und schläft. Ich blicke zum Fenster, es wird langsam hell draußen, doch die Lampe im Zimmer brennt noch immer. Ich setze mich vorsichtig auf, als ich ein komisches Gefühl an meinem Arm spüre und neben mich blicke. Links von mir steht ein Infusionsständer von dem aus eine Ableitung zu meinem linken Arm führt wo eine Braunüle gelegt wurde. "Was ist eigentlich passiert?", denke ich mir und überlege dann kurz, bis mir schließlich die Lawine und der Sturz einfällt. Mein Blick wandert daraufhin zu Yoko, sie schläft immer noch tief und fest. Ich entdecke die beiden Krücken neber ihr an der Wand anlehnen und auch den Verband um ihr Bein."Stimmt ja, sie hatte ihr Bein unter einem Stein eingequetscht, zum Glück ist ihr nichts schlimmeres zugestoßen" , denke ich mir und streichle ihr dann Sachte über den Kopf, bis sie schließlich murrend ihren Kopf vom Bett hebt und verwundert in mein Gesicht schaut.
Yoko: "Y/N! Du bist endlich wach!"
Sofort fällt sie mir mit tränen in den Augen um den Hals, wobei ich einen kleinen Schmerz in meinem Bauchbereich spüre, jedoch erwidere ich dann ihre Umarmung, während ich sie leise schluchzen höre und auch Mamoru wacht auf und erhebt sich vom Boden.
Yoko: "Ich dachte schon du schaffst es nicht, ich bin dir ja so dankbar Y/n"
Ich klopfe ihr beruhigend auf den Rücken, während ich zu Mamoru schaue, welcher auch erleichtert scheint.
"Nichts zu danken, aber was ist überhaupt passiert?", frage ich sie dann, während sie sich aus der Umarmung löst und sich wieder auf ihren Stuhl setzt.
Yoko: "Nachdem wir von der Lawine fliehen konnten, bist du vor dem Dorf zusammengebrochen und hast stark geblutet. Hitoshi meinte später, dass deine Bauchwunde anscheinend aufgerissen ist, eventuell durch Eissplitter oder zu starker Belastung"
Ich schaue sie verblüfft an und schaue dann an mir herunter auf meinen zugedeckten Bauch.
"Verstehe, so war das also. Sag, wie lange habe ich eigentlich geschlafen?"
Auf meine Frage hin verstummt Yoko, als Mamoru mir sagt.
Mamoru: "3 Tage"
Ich bin überrascht von seiner Antwort. Ich habe 3 Tage geschlafen und sie waren die ganze Zeit an meiner Seite.
"Entschuldigt bitte das ihr euch sorgen um mich gemacht habt", sage ich schuldig.
Yoko: "Ach quatsch! Du bist die letzte die sich für irgendwas entschuldigen sollte. Hätte ich doch nur auf die anderen gewartet und wäre nicht alleine den Berg hochgegangen. Nur wegen mir wurdest du verletzt"
Ich merke sofort, dass sie sich große Sorgen gemacht hat und sich extreme Sorgen um mich gemacht hat, weswegen ich nur meine Hand auf ihren Kopf lege und sie lächelnd anschaue, woraufhin sie noch mehr anfängt zu weinen und die Bettdecke zerknautscht.
"Es ist nicht deine Schuld, du konntest nichts dafür das die Lawine ausgelöst wurde. Aber dank dir kann ich meine Wolfsform nun wieder benutzen"
Sie schaut verwirrt zu mir auf, ihre Wangen sind errötet und ihre Augen gläsrig.
Yoko: "Du bist viel zu gut zu mir, ich hab es nicht verdient das du so nett zu mir bist"
Mamoru: "Auch ich muss mich bei dir bedanken, du hast Yoko gerettet. Ich stehe zu tiefst in deiner Schuld, wärst du nicht gewesen hätte sie das nicht überlebt und ich hätte mir das niemals verzeihen können"
"Nichts zu danken, es war selbstverständlich alles daran zu legen sie zu beschützen. So sind wir Wölfe halt oder nicht?"
Er schaut mich verdutzt an, als ich ihm das gegenüber äußere, muss dann aber leicht schmunzeln.
Mamoru: "Da hast du wohl recht, aber trotzdem stehe ich dir für ewig in der Schuld"
Daraufhin hebe ich langsam die Decke an, als ich meinen Verbundenen Bauch entdecke, langsam hebe ich meine Beine aus dem Bett und stelle sie auf dem Boden ab.
Yoko: "Willst du dich nicht noch ein wenig Schonen?"
Ich schüttle ihr nur den Kopf zu, bevor ich mich schließlich aus dem Bett erhebe, jedoch fährt mir sofort der Schmerz in den Bauchraum weswegen ich zu kippen beginne und mich schnell an dem Ständer festkralle, bevor ich hinfalle. Mamoru und Yoko schauen schockiert zuckend zu mir.
"Alles gut ich schaff das schon", sage ich ihnen überzeugt, bevor ich beinahe stolpernd zur Tür schwanke. Ich öffne die Tür und gehe langsam auf den Flur hinaus Richtung Treppe, während Mamoru und Yoko mir nach kurzem erstarren folgen. Ich habe es mittlerweile bis zur Treppe geschafft, jedoch bleibe ich vor ihr kurz schluckend stehen, während ich hinab blicke.
"Du schaffst das, du bist ein Wolf." , denke ich mir, bevor ich einen Fuß vom Boden abhebe um die Treppe runter zu gehen, jedoch verliere ich sofort das Gleichgewicht und stürze die Treppen hinunter. Die Nadel wird im Fall aus meinem Arm gerissen und auch der Ständer beginnt zu wackeln, doch Yoko kann den Ständer gerade noch greifen und als ich mich schon auf den harten Aufschlag vorbereite lande ich auf einmal in den Armen von jemandem.
???: "Nicht so stürmisch", sagt die Person und ich gehe davon aus das es Hitoshi ist und blicke deshalb zu ihm auf und sage.
"Danke fürs Auffangen Hitoshi-", doch dann bemerke ich, dass es gar nicht Hitoshi ist der mich gefangen hat. Es ist ein großer, muskulöser und schlanker Junge, welcher ungefähr in meinem Alter ist. Seine Haare sind gräulich und seine Augen leuchtend blau, wie ein Lapislazuli. Mamoru und Yoko schauen geschockt den Treppengang runter, bevor sie beide erleichtert aufatmen.
Yoko: "Gut gefangen Taro"
Taro: "Zum Glück habe ich euren lärm schon vorher vernommen, sonst wäre das eventuell noch schlechter Ausgegangen"
Er lächelt mir höfflich entgegen und trägt mich dann die restlichen Treppen hinunter an den Esszimmertisch und setzt mich da auf einen Stuhl.
"Dankeschön, das wäre aber nicht nötig gewesen, ich hätte auch alleine laufen können"
Taro: "Ach ist das so? Das sah gerade aber nicht so aus"
Ich schaue ihn etwas beschämt an, als Hitoshi und Kami ins Esszimmer kommen und Kami mir erstmal erleichtert auf die Schulter langt.
Kami: "Schön dich wieder wach zu sehen, ich bin dir ja so dankbar das du meine Tochter gerettet hast"
Ich sehe nur wie eine Träne auf meine Schulter tropft und blicke daraufhin verwundert zu ihr hoch und sie lächelt mich nur mit tränen in den Augen an.
"Das habe ich doch gerne gemacht, sie müssen sich nicht bei mir bedanken, wirklich nicht".
Doch auch Hitoshi schaut mich dankend an und entgegnet.
Hitoshi: "Doch, es ist nicht selbstverständlich, aber du hast dein Leben riskiert um unsere Tochter zu beschützen und dafür bin ich dir sehr dankbar"
Taro: "Auch ich bin dir dankbar das du meine idiotische Schwester gerettet hast"
Ich blicke zu ihnen und irgendwie erinnern sie mich an etwas, jedoch kann ich mich noch immer nicht erinnern an was, als Yoko plötzlich meine Gedanken unterbricht.
Yoko: "Sag mal, willst du nicht für immer hier bleiben? Du könntest bei uns wohnen und dir auch einen menschlichen Gefährten suchen!"
Ich blicke sie überfordert an, als Hitoshi beruhigt und ihr erklärt, dass ich bestimmt Zeit brauche um nachzudenken, wo er gar nicht mal so falsch liegt. Yoko setzt sich verständnisvoll wieder auf ihren Stuhl und nickt Hitoshi zu, während ich langsam wieder in meinen Gedanken versinke.
"Sollte ich für immer hier bleiben? Ich kann mich nicht erinnern wo ich sonst hingehen sollte. Habe ich ein Ziel? Hier könnte ich glücklich werden, ich hätte eine Familie und ich könnte mir auch einen Gefährten suchen, schließlich sind Yoko und Mamoru auch glücklich gemeinsam"
Schließlich blicke ich zu Yoko und sage.
"Ich werde zumindest so lange bleiben bis meine Wunde richtig verheilt ist".
Ihr Gesicht leuchtend vor freude auf und sie könnte Luftsprünge machen, das merkt man ihr an.
In den kommenden Wochen beschäftige ich mich immer wieder mit der Frage woher ich komme und wohin ich gehen sollte. Hatte ich Freunde? Oder vielleicht sogar eine Familie die da draußen auf mich wartete? Meine Wunde heilte von Tag zu Tag und Woche um Woche immer mehr und noch immer wusste ich nicht ob ich bleiben sollte wenn die Zeit gekommen war. Doch ich wusste das der Tag immer näher kommen würde an dem ich mich entscheiden muss, bis er schließlich kam.
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Wolfs Rain x Reader (FF)
FanfictionDu bist alleine unterwegs, als dir plötzlich eine komische Gruppe von Jungwölfen begegnet. Sie sind alle noch recht Jung und du findest dich schnell in ihr kleines Rudel ein, indem es auch schnell zu streit und chaotik kommen kann. Sie erzählen dir...