Kapitel 6

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"Rojina bring die Cocktails zu TischNummer 7."
Ich nahm das Tablett aus Emres Hand und suchte die Tischnummer. Als ich diese gefunden hab, wollte ich direkt wieder umdrehen, denn seine braunen Augen waren dort nicht zu übersehen.

Atme tief ein und aus redete ich mir selbst ein. Das ist mein Job ich muss es machen. Auch wenn ich Dank Kieran gestern gar kein schlaf kriegen konnte, da seine Worte mir immer wieder eingefallen sind. Eigentlich wollte ich nicht wieder hier her kommen und arbeiten, nachdem was er zu mir gesagt hat, aber leider lässt meine jetzige Situation nicht zu sowas zu machen. Ich brauch diese Arbeit.

Nach unendlich vielen Gedanken machte ich mich  auf dem Weg dahin. Wie immer saßen paar Jungs und die mir schon bekannten Schlampen an seinem Tisch. Und nicht zu vergessen die Eine die sich immer auf Kierans Schoß hinsetzt. "Eure Getränke" sagte ich in einer monotonen Stimme. "Dein Job ist es uns die Getränke hinzustellen. Dafür kriegst du doch dein Geld liebes." Ich verfolgte die Stimme und stellte fest das es die Nervensäge auf Kieran's Schoß sagte. "Du hast recht süße mein Fehler. Hab komplett vergessen das Schlampen wie du, nur ihren Mund benutzen können und nicht ihre Hände." Danach nahm ich noch einen dieser Getränke und schüttelte es auf sie. "Bitteschön, wenn ihr noch was braucht ruft mich einfach." Ich sah mir ihre geschockten Gesichter noch einmal an und blieb bei einem stehen. Seine braunen Augen waren diesmal nicht wütend, denn ich konnte Reue erkennen.
Unser Augenkontakt wurde unterbrochen, denn die Schlampe kreischte so laut,  dass meine volle Aufmerksamkeit auf ihr lag."Du kleine Hure, was denkst du wer du bist. Du bist gefeuert. Kleines Missstück." Ich sah sie lächelnd an. Denkt sie wirklich sie macht mich kalt mit ihren Äußerungen. Gerade wollte sie sich auf mich stützen, doch Kieran hielt sie davon ab. "Melek es reicht. Verschwinde von hier bevor ich dich raus schmeißen lasse." Überrascht guckte ich ihn an, aber ich glaub ich war nicht die einzige die verwirrt wegen seiner Aussage war. Denn das Mädchen das angeblich Melek heißen soll, sah ihn fassungslos an. "Dein ernst. Anstatt diese Hure zu feuern schmeißt du mich raus?"
"Es reicht Melek. Gehst du von allein oder soll ich jemand herholen?" Aggressiv nahm Melek ihre Tasche und verschwand aus dem Club. "Rojina, komm mit mir in mein Büro." Ohne viel Widerstand folgte ich ihm.

Wie immer Schloss er ab, doch diesmal setzte er sich nicht auf sein drehStuhl hin, sondern stand gegenüber von mir. Wir waren uns sehr nah, denn ich spürte seine Atemzüge und hörte das Klopfen seines Herzens. "Erwarte nicht das ich mich entschuldige sie hat es nicht ander-"
"Es tut mir leid Rojina. Es tut mir so sehr leid für das was ich dir gestern gesagt habe. Ich hatte keine Ahnung was deinen Eltern passiert ist." Meine Augen fingen an zu brennen. Es ist egal in welchen Kontext man über meine Eltern redet, bei diesem Thema werde ich immer schwach. "Woher weißt du es?"
"Das spielt keine Rolle. Ich will einfach nur das du weißt das es mir leid tut." Ich sah ihn traurig an, aber versuchte trotzdem noch zu lächeln. Ich weiß das es ihm wirklich leid tut, denn die Reue sieht man in seinen Augen. Ich legte meine Hand auf sein Gesicht und ging über sein Bart. Er sah mich überrascht an, denn ich glaub damit hätte er nicht gerechnet. Kurz schließe ich meine Augen und genieße einfach nur seine Nähe. Unabsichtlich läuft mir eine Träne aus dem Auge. Nun ist er derjenige der seine Hand auf mein Gesicht legt und meine Tränen wegwischt. Es herrscht eine sehr angenehme Stille zwischen uns. Unsere Hände liegen immer noch auf dem Gesicht des anderen und unsere Augen können immer noch nicht aufhören sich anzugucken. "Ich verzeihe dir Kieran, du wusstest es nicht." Kurz zuckte sein Mundwinkel nach oben und man sah ihm die Erleichterung an. Es ist echt komisch mit jemanden denn ich erst seit paar Tagen kenne so eine Verbindung zu haben. Ich krieg nie genug von seinen Augen. Denn diese Leere darin, fühlt sich für mich so voll an. "Ich will dich küssen." Verträumt sah ich ihn an. noch nie zuvor hab ich einen Mann an mich rangelassen, aber bei Kieran ist es etwas anderes. "Dann mach es doch."
Ein Moment später lagen seine weichen vollen Lippen auf meine. Ich erwiderte  es sofort, denn ich wollte diesen Kuss genauso wie er es wollte. Er nahm mit einer Hand meine Hüfte zu sich und die andere Hand ließ er auf mein Gesicht bleiben. Ich hingegen wickelte meine beiden Händen um sein Hals. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher. Er zog mich nah zu sich, man würde denken er hätte Angst das ich weglaufen würde, doch ganz im Gegenteil. Ich genoss seine Wärme.

Schwer atmend lösten wir uns von unserem Kuss. "Deine Lippen schmecken so gut." Etwas schüchtern lächelte ich ihn an. "Deine sind auch nicht so schlecht." Mit einem grinsen schaute er mich an. "Jaja hab ich gemerkt. So wie sie dir geschmeckt haben, wolltest du mich gar nicht mehr loslassen."
"Bild dir bloß nichts ein." Brachte ich mit einem arrogante Ton raus. Er fing an zu lachen und ich sah zum ersten mal das er Grübchen hatte. Dieser Mann ist wirklich eine 10 von 10.

***
Es waren schon 3 Stunden nach unserem Kuss vergangen. In dieser Zeit redeten wir ununterbrochen miteinander. Wir sprachen über allen Sachen die uns einfielen. Er hat viele Sachen über mich erfahren wie zb das meine Lieblingsfarbe blau ist, mein Sternzeichen Wassermann und ich Jura studieren möchte. Sogar ich hab ihn ein bisschen besser kennengelernt. Ilayas ist sein Cousin. Er hat eine 16 jährige Schwester namens Kayra. Beide wuchsen auch ohne Eltern auf , da ihre Eltern verstorben sind. Ich fühle sein Schmerz nur zu gut, denn mir ging es nicht anders. Wir haben viel gelacht und ich konnte Kierans echte Seite kennenlernen und dafür bin ich ihm dankbar. Denn er ist nicht der aggressive Kieran dem alles egal ist. Er ist einfach viel zu oft verletzt worden und hat deshalb Angst seine echten Gefühle zu zeigen.

Langsam fing ich an zu gähnen da ich wirkich sehr müde war. "Soll ich dich nach hause fahren?"
"Alles gut ich kann selber nach hause gehen abe-."
"Bist du dumm. Als ob ich zulasse das du im 3 Uhr Morgens nach Hause alleine gehst. Komm nimm deine Sachen ich fahr dich."
Geschlagen von ihm, nahm ich meine Sachen und folgte ihm zu seinem Auto. Diese Autofahrt war viel anders als die erste von uns beiden, viel angenehmer und entspannter. Anders als beim ersten mal , machte ich Musik an. Um genauer zu sein mein Lieblingslied. Awimbawe von Kurdo und Capo

Ich liebe dieses Lied so sehr. Weshalb ich anfing lauthals mit zu singen.

Wir hatten keine Angst vor der Dunja
Keine Angst vor dem Tod, so wie Romeo und Julia
Deine Kinder sind im 80er-Film
Nein, sie komm' heut nicht nach Hause, weil die Nacht sie verblendet
Fick die Welt, alle sind nur auf Profit
Ja, so weht der Wind in meiner Hood
Ein paar Kurze, schnapp 'ne Wumme und ich ziel
Er hat es so gewollt, er hat es so verdient

"Rapperin bist du ja auch noch. Du hast Glück das deine Musik Wahl gut ist, sonst hätte ich dich schon längst aus mein Auto geschmissen mit deiner Stimme."
"Oha das ist voll gemein von dir. Ich singe wie ein Engel." Er grinste wie ein dulli mich an. Ich hab keine grauenhafte Stimme sowie er das gerade beschreibt. "Wir sind da." Wie schnell ging diese Autofahrt vorbei. Etwas traurig war ich schon da mir die gemeinsame Zeit mit ihm sehr gefallen hat und ich jetzt aber Abschied nehmen muss. "Danke fürs fahren." Grad wollte ich aussteigen doch wurde von seinen muskulösen Armen zurück zu meinem Sitz gezogen. "Kein gute nacht Kuss?" Er ist echt so dumm wie ein Vogel. Aber wie kann ich zu ihm Nein sagen, wenn er mich mit seinen Augen so unschuldig anguckt. Ich nährte mich ihm und gab ihn ein Kuss auf die Wange. Ein letztes mal beobachtete ich seine braunen Augen und zum erstmal sah ich nicht die Leere in ihnen, sondern etwas aufleuchten. "Gute Nacht Kieran"

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Da sind sich aber die zwei sehr nah gekommen. Denkt ihr das wird so bleiben und die beiden kommen zsm?

𝑳𝒆𝒆𝒓𝒆 𝑨𝒖𝒈𝒆𝒏 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt