Täterstrategien bei sexuellem Missbrauch und Ansätze der Prävention

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Berichtet wird hier von Ergebnissen einer empirischer Studie aus dem Deutschen Jugendinstitut an Hand von Interviews mit Betroffenen und der Auswertung von Glaubwürdigkeitsgutachten.

Deutlich wird darin, dass sexueller Missbrauch an Kindern von den Tätern in einer Vielzahl strategischer Schritte im vorhinein und die Tat begleitend sorgfältig und oft langfristig geplant wird. Das Ziel der Täterstrategien ist einerseits, an das Opfer zu gelangen, es gefügig zu machen und jeden Widerstand wirkungslos werden zu lassen bzw. auszuschalten, andererseits durch Geheimhaltung, Schuldzuweisungen und Drohungen als Täter unentdeckt/unbestraft zu bleiben und dadurch das kriminelle Verhalten beliebig fortsetzen zu können. Die Kenntnis dieser Strategien ist dringend notwendig, um Tat und Täter sowie die Gefahr der Wiederholungstäterschaft richtig einzuschätzen. Der Gewaltcharakter jeder Form sexuellen Missbrauchs an Kindern und dessen traumatische Folgen für das Opfer können dann nicht mehr geleugnet oder verharmlost und dem Kind kann keine Mit-Schuld zugeschoben werden, wie es vielfach geschieht. Die Kenntnis der Täterstrategien befähigt dazu, den Kindern zu glauben, wenn sie von Missbrauchshandlungen berichten sowie Situationen zu entziffern, die Kinder gefährden können. Eine konsequente Haltung gegenüber Tätern wird gefordert, d.h. sie in die Verantwortung für ihre Straftaten zu nehmen. Primär- und Sekundärprävention sexuellen Missbrauchs kann nur greifen vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung mit den Bedingungen, die Täter systematisch schaffen, um sich den Zugang zum Kind zu sichern.

Quelle : http://www.anita-heiliger.de/htm/taeterstrategien_bei_sexuellem_missbrauch.pdf

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 23, 2015 ⏰

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